SORGIM tendenziell kommunistisch?

[Mail an SORGIM]

Sehr geehrter Herr Vereinspräsident

Ich bin im Internet auf Ihren Verein SORGIM aufmerksam geworden. Als
leidenschaftlicher und überzeugter MIGROS-Genossenschafter würde ich mich
grundsätzlich sehr gerne als Kandidat für den Genossenschaftsrat zur
Verfügung stellen.

Obwohl die Informationen auf der Website verständlich und ausführlich sind,
gelingt es mir nicht, den Verein SORGIM und vor allem dessen "Background"
richtig einzuordnen.

Einerseits sind die Vereinsziele in den Statuten des SORGIM enger formuliert
als der Zweck in der Zusammenfassung zu Ihrem veröffentlichten Buch;
andererseits finden sich vereinzelt Passagen in den Statuten und
Ausführungen (ebenso die letzte auf der Website publizierte Initiative), die
fast eine "tendenziell kommunistische Gesinnung" der SORGIM vermuten lassen.

Was Ihre Ausführungen zu der heutigen Unternehmensführung durch Manager
statt Unternehmer betrifft, pflichte ich Ihnen voll bei.

Ich ersuche Sie, sehr geehrter Herr Rappazzo, mich von der politischen
Neutralität der SORGIM zu überzeugen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich
auch darüber aufklären könnten, wie die Strategie der SORGIM bis, mit und
nach den Wahlen im Jahre 2008 konkret aussieht, und in welcher Art und Weise
die SORGIM ihre Aktivitäten gestaltet, um sich Gehör zu verschaffen.

Freundliche Grüsse

[Pierre Rappazzo]

Einerseits sind die Vereinsziele in den Statuten des SORGIM enger formuliert als der Zweck in der Zusammenfassung zu Ihrem veröffentlichten Buch;

Der Zweck in den Statuten lautet zusammengefasst:
- das Andenken und Gedankengut Gottlieb Duttweilers fördern,
- die von ihm begründete Wirtschaftsdemokratie umsetzen,
- und das Handeln nach den Vorgaben des sozialen Kapitals zu fördern.

Dies einerseits in der Migros aber auch in der gesamten Wirtschaft.

Wir sind der Ansicht, dass durch echte Demokratie der Vereinszweck am besten erfüllt werden kann. Aus diesem Grund ist das Hauptziel wie im Buch beschrieben, die nächsten Wahlen in die Organe der Migros zu gewinnen. Die mittelfristige Strategie ist diesem Ziel untergeordnet.

... andererseits finden sich vereinzelt Passagen .....die fast eine "tendenziell kommunistische Gesinnung" der SORGIM vermuten lassen. .....Ich ersuche Sie, sehr geehrter Herr Rappazzo, mich von der politischen Neutralität der SORGIM zu überzeugen.

SORGIM ist demokratisch organisiert. Wir werden in den nächsten Wochen die Demokratie ausbauen, indem wir regionale Sektionen gründen und den Vorstand mit Personen aus den Regionen erweitern. Wir werden ein Treffen organisieren, damit man sich auch persönlich kennen lernt und miteinander reden kann. Wir werden eine Online Abstimmungsplattform einführen über die SORGIM Mitglieder direkt an der Strategie von SORGIM teilhaben werden. Alle grossen Entscheide werden von den Mitgliedern per direkter Demokratie bestimmt. Das sind alles handfeste Indizien für die politische Neutralität. Natürlich sind die einzelnen Voten persönlich gefärbt, so auch meine. Ich persönlich würde mich als sozial liberal bezeichnen. Ich bin für Wettbewerb und Marktwirtschaft aber unter echt demokratischen Bedingungen, d.h. keine Privilegien, keine Vetterliwirtschaft, dafür aber Transparenz. So werden auch die Schwächeren aufgefangen.

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich auch darüber aufklären könnten, wie die Strategie der SORGIM bis, mit und nach den Wahlen im Jahre 2008 konkret aussieht

Nach den Wahlen: Wir verpflichten uns die digitale Demokratie umzusetzen und echte Neuwahlen durchzuführen. Wie das konkret aussieht, können wir heute einfach nicht sagen, dazu müssen wir erst die wahren Verhältnisse in der Migros analysieren.

.... und in welcher Art und Weise die SORGIM ihre Aktivitäten gestaltet, um sich Gehör zu verschaffen.

Vor den Wahlen: Wir werden anlässlich der Gründung der regionalen Sektionen die weiteren Schritte beschliessen. Wir haben heute Wahllisten für alle Deutschweizer Genossenschaften. Als nächstes müssen wir je nach Genossenschaft zwischen 1'000 und 6'000 Unterschriften sammeln. Dazu haben wir schon einige Ideen, die müssen aber erst vertieft werden.

Sind Ihre Fragen beantwortet?

[Gast2]

In einer demokratischen Führung der Migros müssten auch die unterschiedlichen Partein und Meinungsrichtungen vertreten sein. Mir scheint es jedoch bisher, das vor allem linkes Gedankengut von Ihnen manchmal ziemlich aufdringlich propagiert und gefördert wird. Das ist für den Aufbau einer demokratischen Basis ziemlich fragwürdig und sollte sich SORGIM durchsetzen, für die MIGROS alles andere als ein Segen. Es würde keine ausgeglichene, den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechende demokratische Basis entsteht. Die politische Neutralität von SORGIM lässt meiner Ansicht nach stark zu wünschen übrig....

[Pierre Rappazzo]

Demokratie ist immer auch die Diktatur der Teilhabenden. Sie sind gerne eingeladen mitzumachen. Kontaktieren Sie mich per Telefon oder Email. Wir werden anlässlich der Neuwahlen unseres Vorstandes versuchen, die unterschiedlichen Meinungsträger einzubeziehen. Der gemeinsame Nenner heisst: Die Wahlen ins Migros Parlament zu gewinnen, um die Demokratie umzusetzen! Die politische Diskussion kann bereits geführt werden. Wer heute mitmacht, startet dann von einer besseren Position, da haben Sie recht!

....., dass vor allem linkes Gedankengut von Ihnen manchmal ziemlich aufdringlich propagiert und gefördert wird...

Um welche Voten handelt es sich da? Als Präsident des Vereins, bin ich bemüht politisch neutral zu agieren. Aber bereits das kann, je nach eigener Position, als nicht neutral beurteilt werden. Ich bitte Sie deshalb, bringen Sie sich ein! Schreiben Sie Gegendarstellungen oder eigene Voten, ich werde diese genau so fördern.

[Marisa]

@Gast2: schau unter viewtopic.php?t=64 da steht alles was du wissen musst. Und wenn dich das nicht überzeugt, möchtest du aus Prinzip nicht!