Hallo sunandfun,
Ich begreife nicht, warum Aktiengesellschaften durch Genossenschaften ersetzt werden sollten?
Beide Unternehmensformen sind gut, wenn sie richtig organisiert werden und beide können schlecht sein, wenn sie schlecht organisiert sind.
Schlecht ist das Konkurrenzdenken in einem System, einem Unternehmen.
William Edwards Demings Lehre zielt darauf ab, dass Zusammenarbeit statt Konkurrenz angestrebt werden sollte
Zusammenarbeit statt Konkurrenz, aus Deming.ch, Paradigmen, 7.1. Konkurrenz hat geschrieben:Schon in frühen Kindesjahren wird der Mensch auf ein Leben in Konkurrenz vorbereitet getreulich der Darwinschen Lehre, wonach in der Welt nur die tüchtigsten überleben werden. Der Mensch geht auf in einem menschenverachtenden Produktionssystem, an dem viele zerbrechen. Stattdessen propagiert Deming die Zusammenarbeit im Hinblick auf ein gemeinsames, erstrebenswertes Ziel.
Der Westen heuchelt mit den Menschenrechten, denn eines der wichtigsten Menschenrechte überhaupt, das Recht auf Arbeit, wird gerade im Westen, durch Massenarbeitslosigkeit und kollektiver Verarmung, missachtet, während in China die absolute Armut von einem US Dollar pro Tag in den letzten 30 Jahren von 66% auf 14% verringert worden war.
Unter Mao Zedong lernten die Chinesen, dass alle durch Zusammenarbeit gewinnen! Auch der US Mathematiker, Statisiker und Physiker Willam Edwards Deming hat dies als wesentlich empfunden,
Alle gewinnen durch Zusammenarbeit hat geschrieben:Stillschweigend wird akzeptiert, dass einer nur dann gewinnen kann, wenn alle übrigen verlieren. Wenn einer ein grösseres Stück vom Kuchen anstrebt, müssen zwangsläufig die übrigen Stücke kleiner werden. Doch dies braucht nicht richtig zu sein. Arbeitet gemeinsam daran, dass der Kuchen grösser wird! Dann gewinnen alle. Erst dann ist Konkurrenz angezeigt.
Heute erklärt auch Don Tapscott in "
WIKINOMICS How Mass Collaboration Changes Everything" die genau gleiche Thematik, in welche wir förmlich gestossen werden und welcher wir nicht mehr entrinnen können, denn Konkurrenz zerstört uns bevor wir richtig abgehoben haben (Swissair Grounding).
Kommen wir zu den Banken des Westens, von welchen ich meinte, sie würden entweder verschwinden oder von den BRIC Staaten aufgekauft.
PricewaterhouseCoopers geht in seiner Analyse über
Banking in 2050: How big will the emerging markets get? in eine ähnliche Richtung, werden doch die Banken des Westens stark zu schrumpfen beginnen.
Das müssten sie ja nicht unbedingt, wenn sie intelligente Manager hätten, welche, wie bei der HSBC (Hong Kong Shanghai Banking Corporation) vor allem primär mal das Bonussystem abschafften, welches die Banken zerstört.
1989 war ich in Hong Kong und legte bei der HSBC ein Konto an mit US$5'000.-, welche ich monatlich nach dem Prime Rate minus 0.5% zinslich anlegen konnte. Das Depot war gratis, es gab keine Gebühren, keine Kommissionen, nichts! Diese Depotanlage, welche mir bei der UBS jeden Monat zwischen CHF 30.- und CHF 250.- gekostet hätte, hätte ich bei Schweizer Banken nur für einen Betrag von mindestens US$50'000.- abschliessen können. Die Kommissionen und Gebühren hätten mir jedoch praktisch den gesamten Ertrag zerstört.
Nehmen wir an, ich hätte 1989 auf den US Dollar im Schnitt 5% pro Monat erhalten, hätten mir diese US$5'000.- in etwa US$20.83 pro Monat eingebracht.
Mit der UBS Variante hätte ich mindestens US$50'000.- einzahlen müssen, um den gleichen Zinssatz über ein Time Deposit zu erhalten, also US$208.33 minus irgendeine Courtage zwischen CHF 30.- und CHF 250.-
Meine Anlagerendite wäre so durch die Gier der UBS Geschäftsstruktur sofort wesentlich geringer als 5% gewesen.
Ich gehe von der Hypothese aus, dass die meisten Schweizer von der UBS (oder CS) keine Zinsen einfahren, sondern im Gegenteil, diese Banken Jahr um Jahr quersubventionieren, oft, ohne es zu wissen, weil sie oft überhaupt nicht (nach)zählen.
Ignoranz bezahlt sich nie aus, bringt aber niemanden weiter und vor allem, gewinnt nicht.
Ich meinte 1989 vor Kollegen, nachdem ich mein Timedeposit bei der HSBC begonnen hatte, dass die UBS in etwa 25 Jahren von den Chinesen aufgekauft werden wird.
2008 sind nun 19 Jahre vergangen und die Chinesen aus Singapur sollen bereits ein Aktienpaket von 9% erworben haben.
Retten können wir das Schweizer Bankensystem, meiner Ansicht nach, kaum mehr, denn nochmals, unsere Kosten sind ein Vielfaches dessen, was die Kosten weltweit betragen.
Schon die deutschen Banken, deren Kosten um 80% tiefer sind als in der Schweiz, sind um etwa 25% zu hoch, mit internationalen Banken verglichen.
Würden nun Schweizer Banken von Aktiengesellschaften in Genossenschaften verwandelt, hätte das auf die Gebühren kaum einen Einfluss und Genossenschaftsbanken wären immer noch, auch wenn sie 50% bis 70% günstiger wären, viel zu teuer, denn chinesische und indische Banken können zu 99% günstiger und besser arbeiten als Schweizer Banken und Inder und Chinesen haben bereits heute bessere automatisierte Bankenprozesse als wir.
Kurz, es ist schon zu spät...
Wir werden nun eine lange Durststrecke antreten müssen, ob wir wollen oder nicht, wir haben zu lange gewartet, uns ging es zu gut und wir haben zu lange nichts in Innovation investiert.
Die CS, in ihrer epistemischen Arroganz, hat ihre Internetbank Youtrade auf den 31. Januar 2003 gekündet, eine CS Bank, welche eine Mindestkommission von CHF 25.- verrechnet hatte und ist mit Direct Net in die entgegengesetzte Richtung gegangen. Während es bei Youtrade keine Depotgebühren gab, verlangte Direct Net pro Aktienposition CHF 48.- und pro Transaktion CHF 80.-!
Kurz, die CS hat die Gebühren, welche bei der Youtrade im internationalen Vergleich zwar noch teuer waren, bei Direct Net exponential in die Höhe getrieben.