AIG kämpft ums Überleben

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AIG kämpft ums Überleben

Beitragvon zuyox am Di Sep 16, 2008 5:40 pm

AIG – der nächste Dominostein? - NZZ
Der CEO von AIG, Robert B. Willumstad hat keine Versicherungserfahrung. 2008 wurde der Banker der Citigroup bei AIG zum VR Präsidenten und CEO ernannt. Ein Scheitern war vorausprogrammiert.
AIG kämpft ums Überleben hat geschrieben:Aktienkurs bricht weiter ein
Alle Augen der Marktteilnehmer sind derzeit auf den US-Versicherer AIG gerichtet, der dringend auf neues Kapital angewiesen ist. Spekulationen um mögliche Rettungsaktionen werden allenthalben herumgeboten. Die Herabstufung der Ratingagenturen hat den Aktienkurs weiter einbrechen lassen.
(ap) Der weltgrösste Versicherungskonzern American International Group (AIG) kämpft um sein Überleben. Nachdem die drei wichtigsten Ratingagenturen den Versicherer herabgestuft hatten, stürzte dessen Aktienkurs am Dienstag zu Handelsbeginn an der Wall Street in New York um 63% auf nur noch US$1.74. Im vergangenen Jahr hatte das Papier über US$70 $ erreicht. Ein Konkurs von AIG könnte die globale Finanzmarktkrise weiter verschärfen. Die Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch stuften am späten Montagabend AIG um mindestens zwei Stufen herab. Das verstärkt den Druck auf den Konzern, der bereits eine Neuordnung seines Geschäfts angekündigt hat und der dringend eine Finanzspritze in zweistelliger Milliardenhöhe sucht.

Liquidität im Zangengriff
AIG hatte schon im vergangenen Monat erklärt, eine Zurückstufung der Kreditwürdigkeit um eine Stufe würde erfordern, neue Sicherheiten im Volumen von 13,3 Mrd. $ beizubringen und würde damit die Liquidität der Gesellschaft einengen. AIG leidet wie viele andere Versicherer unter der Verschlechterung der Kreditbedingungen im Zuge der Hypothekenkrise. Sorge bereitet Anlegern vor allem, dass die riskanten sogenannten «strukturierten» Finanzmarktprodukte, die AIG versichert hat, sich immer mehr als faul herausstellen könnten. Moody's begründete die Herabstufung mit der «anhaltenden Verschlechterung des US-Immobilienmarktes und den daraus folgenden Auswirkungen» auf AIG.

Auch Umsatz massiv geringer
Nicht nur der Börsenwert, auch der Umsatz ist dem Konzern dramatisch weggebrochen. So erwirtschaftete AIG in der ersten Jahreshälfte 2008 einen Umsatz von knapp 34 Mrd. $, 45% weniger als im Vorjahr (knapp 62 Mrd. $). Der New Yorker Gouverneur David Paterson sprang dem Konzern unterdessen zur Seite. Zur Kapitalbeschaffung soll AIG auf Einlagen von Tochterunternehmen im Umfang von 20 Mrd. $ zurückgreifen können, wie Paterson am Montag mitteilte. Er habe deshalb die zuständige Aufsichtsbehörde des Staates New York ersucht, AIG zu erlauben, sich selbst ein Überbrückungsdarlehen zu gewähren. Paterson will ausserdem mit der Aufsichtsbehörde des Bundes über weitere Kredite an den Versicherungskonzern sprechen.
Wann werden die Aktionäre merken, dass sie den agressiven Verjüngungsprozess verbieten müssen und dass branchenfremde CEOs und VR Präsidenten nicht gewählt werden dürfen?
zuyox
 
Beiträge: 426
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Re: AIG kämpft ums Überleben

Beitragvon Gast am Mi Sep 17, 2008 2:01 pm

US-Notenbank rettet AIG mit 85-Milliarden-Dollar-Kredit
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 40051.html

Barclays kauft Teile von Lehman Brothers
Die amerikanische Notenbank Fed gibt dem angeschlagenen Versicherungsriesen American International Group (AIG) einen Notfallkredit in Höhe von 85 Milliarden Dollar. Die britische Bank Barclays teilte unterdessen mit, sie werde Teile der insolventen amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers übernehmen. (sda/rtd/dpa/afd) Die amerikanische Notenbank kommt dem angeschlagenen Versicherungsriesen AIG mit einem Notfallredit von bis zu 85 Mrd. Dollar zu Hilfe. Die amerikanische Regierung will damit ein «unkontrolliertes Versagen» des Instituts verhindern. AIG (American International Group) war wegen Milliardenverlusten im Zuge der Kreditkrise in akute Kapitalnot geraten und häufte Verluste von fast 20 Mrd. Dollar an. Die Aktie des Versicherers verlor seit Jahresbeginn mehr als 90% ihres Werts. Die drohende Pleite eines der weltweit grössten Versicherer hätte die globalen Finanzmärkte in weitere schwere Turbulenzen gestürzt, denn der Konzern spielt für die gesamte Branche eine wichtige Rolle bei der Risikoabsicherung.

Fed übernimmt die Kontrolle
Der hohe Kredit der Fed soll eine Laufzeit von zwei Jahren haben, wie die Notenbank in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. Als Sicherheit dient das gesamte Vermögen von AIG. Die amerikanische Regierung übernimmt laut US-Medienberichten knapp 80% der Kontrolle an dem Konzern und erhält ein Veto-Recht bei der Ausschüttung der Dividende. «Die Interessen der Steuerzahler sind durch die Kernbedingungen dieses Kredits geschützt», betonte die Fed. Das Paket sei in enger Abstimmung mit dem Finanzministerium erarbeitet worden. In einer ersten Reaktion begrüsste Präsident George W. Bush die Vereinbarung. Einzelheiten der staatlichen Intervention sollten noch bis in den frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) ausgearbeitet werden. Wahrscheinlich werde die Federal Reserve die bisherige Führung des AIG-Konzerns auswechseln, so die «New York Times». Der Rettungsplan sei zunächst bei einem Krisengipfel in der zuständigen New Yorker Notenbank entworfen worden. Später sei Finanzminister Henry Paulson in Washington mit Spitzenpolitikern des Senats zu Beratungen zusammengetroffen.

Barclays kauft Teile von Lehman
Auch für einen Teil der Mitarbeiter der zusammengebrochenen US- Investmentbank Lehman Brothers gibt es wieder Hoffnung. Die britische Bank Barclays kauft für 1,75 Mrd. Dollar Teile des Geschäfts der Traditionsbank in Nordamerika. Übernommen werden sollen die Investmentbanking- und Kapitalmarkt- Sparten, der New Yorker Hauptsitz von Lehman und zwei Datenzentren. Betroffen wären damit mit etwa 10'000 Mitarbeiter rund die Hälfte aller Beschäftigten von Lehman Brothers. Die Sparte für das Investment-Managing ist dagegen nicht Teil des Geschäfts. Lehman hatte am Montag Gläubigerschutz beantragt. Seitdem wenden sich immer mehr Kunden von der Bank ab, ein Vorgang, der durch eine schnelle Übernahme der Geschäftsteile gestoppt werden soll. Barclays hatte die Verhandlungen am Wochenende zunächst platzen lassen, weil die amerikanische Regierung keine Garantien übernehmen wollte. Dies hatte zum Zusammenbruch der US-Bank beigetragen.

Ban besorgt wegen Krise auf US-Finanzmärkten
(ap) Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich besorgt über die weltweiten Auswirkungen der Krise auf den amerikanischen Finanzmärkten gezeigt. Die Folge seien ernsthafte negative Belastungen für reiche Geberländer, und damit nähmen die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung der Armut Schaden, sagte Ban am Dienstag der Nachrichtenagentur AP in New York. Er hoffe, dass die USA und andere Industrieländer sich bemühten, die Ursachen für die Finanzmarktkrise zu finden und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Gast
 

Re: AIG kämpft ums Überleben

Beitragvon Gast am So Okt 19, 2008 1:50 pm

AIG Fraud Case: Using the Market to Set Jail Terms
http://www.businessweek.com/magazine/co ... =rss_daily

Under new federal guidelines, defendants in big stock swindles could get 30 years to life
By Michael Orey

In coming weeks, five former insurance executives, including General Reinsurance ex-CEO Ronald Ferguson, are due to appear in federal court in Hartford. There, U.S. District Judge Christopher F. Droney will sentence them for their role in a sham transaction to boost the loss reserves of American International Group (AIG). When the deal was disclosed in 2005, prosecutors contend, it caused AIG's share price to drop 6% to 15%. Because of that, the defendants, who were convicted of fraud in February, could go to prison for life.

While the case involves events that seem far removed from the present financial crisis, it highlights an issue that's sure to be front and center if prosecutors seek retribution for the market losses of recent weeks. Under federal guidelines, the base-level sentence for someone convicted of securities fraud is zero to six months. But a variety of factors can increase time behind bars—including the size of shareholder losses, the number of victims, and whether a defendant is an officer or director at a public company. In reaction to the implosion of Enron, WorldCom, and other scandals that cost investors billions, lawmakers sharply raised the potential penalties in 2003. Now, instead of a few years in prison, fraud that results in stock losses exceeding $400 million could earn a defendant a life term.

Given the size of losses related to the subprime meltdown, prosecutors may be able to threaten alleged culprits with lifetime incarceration. Reid H. Weingarten, a Washington attorney representing Elizabeth Monrad, the convicted former Gen Re CFO, argues that "this puts unhealthy leverage in prosecutors' hands to extract unfair plea deals." Going for the maximum sentence "may be popular in these chaotic times," he says, "but it usually has absolutely no relationship to the severity of the wrongdoing." Indeed judges in some recent securities-fraud cases have found guideline sentences draconian and have meted out far less time, especially when the crime did not imperil a giant company.

In the case of AIG, the insurer's stock fell to 61.92 from 71.49 in the month following its disclosure of the Gen Re transaction and a subsequent probe by then New York Attorney General Eliot Spitzer. (Since then, AIG shares have dropped below 3 because of unrelated subprime losses that forced a massive government bailout.) Attorneys for the five defendants argue that a host of factors caused AIG's stock to swoon three years ago, including the forced departure of AIG chief Maurice "Hank" Greenberg. The defendants—including AIG's former head of reinsurance, Christian Milton—plan to appeal their convictions.

For sentencing, a lot rides on the complex and controversial discipline of determining market loss. Both sides retained financial experts to determine how much shareholder harm could be directly tied to the fraudulent inflation of AIG's loss reserves. The defendants say that amount was zero, which means under the guidelines they would face a year or two at most in prison. Prosecutors, seeking life, contend losses were as high as $1.4 billion. Such disparate conclusions are not uncommon, defense lawyers say. This points to the exercise as more art than science. "In the end, you're making a lot of sort of crude assumptions," says David Topol, a Washington attorney who monitors shareholder lawsuits for insurers. "When you get an enormous disparity, somebody's clearly wrong."
Gast
 

Re: AIG kämpft ums Überleben

Beitragvon Gast am So Okt 19, 2008 1:52 pm

AIG-Kollaps bringt Verkehrsunternehmen in Bedrängnis
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 30317.html

Unsichere Finanzierung von Leasinggeschäften

Der Beinahe-Zusammenbruch des amerikanischen Versicherungskonzerns AIG bringt nun auch zwei öffentliche kalifornische Verkehrsunternehmen in Bedrängnis. AIG hatte im Rahmen von Leasinggeschäften Kredite in Milliardenhöhe garantiert.

(ap) «Die Sache raubt mir meinen Schlaf», sagte der Finanzchef der Los Angeles County Metropolitan Transportation Agency (MTA), Terry Matsumoto. Das Verkehrsunternehmen muss für seine Leasinggeschäfte einen neuen Kreditgeber finden oder Investoren Hunderte von Millionen Dollar zurückzahlen, um die Versorgung der 1,5 Millionen Fahrgäste aufrecht zu erhalten.

AIG hatte im Rahmen der Leasinggeschäfte einen Kredit von einer Milliarde Dollar garantiert. «In der aktuellen Marktlage gibt es niemanden, der AIG für irgendeinen Preis ersetzen will», sagte Matsumoto am Freitagabend der Onlineausgabe der «Los Angeles Times». Auch Metrolink, ein öffentliches Verkehrsunternehmen aus Südkalifornien, muss Ersatz für einen Kredit der AIG finden. Vertreter der Unternehmen haben bereits Gespräche in Washington geführt, um eventuell vom 700-Milliarden-Dollar-Paket der Regierung profitieren zu können. Wenn den Finanzunternehmen geholfen würde, müsste auch denen beigesprungen werden, die durch sie in Schwierigkeiten gerieten, hiess es bei MTA.

Zwischen 1980 und 2003 hat MTA unter anderem Züge, Busse und Gleisanlagen an Investoren wie Wells Fargo und Comerica verkauft, um an Kapital zu kommen. Die Investoren vermieteten den Unternehmen die Infrastruktur wieder zurück, AIG finanzierte den Deal und garantierte gegen Gebühr zulasten der MTA auch die zeitgerechte Zahlung der Leasingraten für die Investoren. Durch den Beinahe-Zusammenbruch des Versicherers, der nur mit einem gut 120 Milliarden Dollar schweren Staatskredit gerettet wurde, verschlechterte sich jedoch dessen Kreditrating. Dadurch kommt eine Vertragsklausel zur Geltung, die den Transportunternehmen nun hohe Rückzahlungen an die Investoren bescheren könnte.
Gast
 


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