Führt die aggressive Verjüngung in eine Jahrhundertkrise?

Wir werden in den nächsten Tagen die neue SORGIM Homepage aufschalten. Neue Beiträge würden verloren gehen, wir haben deshalb die Foren für neue Beiträge geschlossen.

In diesem Forum finden Sie Beträge, die der SORGIM Vorstand nicht innerhalb der SORGIM Diskussion, um die Migros oder um die direkte demokratische Unternehmensführung sieht. In einer Demokratie muss aber auch Platz für andere Meinungen sein, dieser Platz ist hier.

Moderator: Pierre Rappazzo

Forumsregeln
In diesem Forum finden Sie Beträge, die der SORGIM Vorstand nicht innerhalb der SORGIM Diskussion, um die Migros oder um die direkte demokratische Unternehmensführung sieht. In einer Demokratie muss aber auch Platz für andere Meinungen sein, dieser Platz ist hier.

Führt die aggressive Verjüngung in eine Jahrhundertkrise?

Beitragvon zuyox am So Sep 21, 2008 4:57 pm

Das ist eine Jahrhundertkrise meint Bankenexperte Manuel Ammann und recht dürfte er haben, denn dank einer agressiven Verjüngung und einer überspitzten Akademisierung der globalen Finanzdienstleister stecken Banken in der grössten Krise seit Jahrzehnten. Auch für den Finanzplatz Schweiz sei die Situation kritisch.

Während den letzten fünfzehn Jahren wurden fast alle erfahrenen Banker der Schweiz und der USA, die älter als 45 Jahre waren, entlassen und durch junge, bankbranchenunerfahrene MBA und sonstigen Absolventen ersetzt! Das mediane Alter einer UBS Investment Bank liegt heute bei 30 Jahren, doch sollte es rein statistisch bei 45 Jahren liegen! Der Erfahrungsschatz der erfahrenen, älteren Bankmitarbeiter ging den Banken irreversibel verloren und konnte weder von IT Tools, noch von jungen MBA Absolventen ersetzt werden, was uns die Finanzkrise nun beweist.

Auf der anderen Seite geht es der Weltwirtschaft so gut wie noch nie, meint auch das WEF in seinem "Annual Meeting of the New Champions 2008", das sich in der chinesischen Hafenstadt Tianjin abhalten wird.

Länder wie Brasilien, Russland, Indien und China, welche der agressiven Verjüngungswelle der letzten 15 Jahre nicht Folge geleistet haben, Länder, welche die wirtschaftlichen Menschenrechte der älteren, erfahrenen Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht mit dem Unwort "überqualifiziert" missachtet hatten, gehören zu den neuen Gewinnern!

Sam Pitroda meint in seinem Interview bei Innovation 100: "Don't look for too many innovations for the top of the pyramid, look for large innovations at the bottom of the pyramid!"

Wir haben unsere Finanzdienstleister mit einer Herrenmenschenmentalität der Eltiten zugrunde gerichtet und werden von den neuen "Bottom-Up" BRIC Staaten links liegen gelassen!

Das ist wohl die Strafe für unsere dämlichen Rekrutierungsprozesse, unsere Bonussysteme und unsere wirtschaftlichen Menschenrechtsüberschreitungen, erfahrene, ältere Banker in die Wüste geschickt zu haben!

Letztlich, das ist wohl die Ironie des Schicksals, wird die Schweiz nun auch für ihre agressive "hire and fire" Politik wirtschaftlich massiv abgestraft und hat mit den Folgen fertigzuwerden!

Die Gewinne werden privatisiert, die Schulden nationalisiert!

Kurz, führt die aggressive Verjüngung in eine Jahrhundertkrise?
Zuletzt geändert von zuyox am Mi Okt 08, 2008 9:03 pm, insgesamt 1-mal geändert.
zuyox
 
Beiträge: 426
Registriert: Mo Aug 29, 2005 9:16 am

Schlecht ausgebildete Anlageberater

Beitragvon zuyox am Sa Okt 04, 2008 2:19 pm

Verunsicherung und Zähneknirschen nach dem Ernstfall

Die NZZ schrieb in ihrem Artikel Verunsicherung und Zähneknirschen nach dem Ernstfall über den Konkurs von Lehman Brothers, dass die Anlageberater schlecht ausgebildet gewesen wären!
Schlecht ausgebildete Anlageberater hat geschrieben:Schlecht ausgebildete Anlageberater
Die Käufer der Lehman-Produkte müssen sich damit abfinden, dass wohl ein Grossteil des Geldes verloren ist. Zwar dürfte am Ende des Konkursverfahrens ein gewisser Restwert (Recovery Value) zurückbezahlt werden, da einige Firmenteile von Lehman bereits verkauft wurden und auch noch werthaltige Aktiva vorhanden sind. Wie hoch der Recovery Value ist, steht aber in den Sternen. Die Rating-Agentur Fitch schätzt die Recovery Rate auf 30% bis 50%. Allerdings ist die Berechnung kompliziert, und Fitch verweist deshalb darauf, dass die Prognose auf einer Vielzahl von Annahmen beruht und mit einiger Vorsicht zu geniessen ist. Bis zur endgültigen Klärung des Restwertes können erfahrungsgemäss viele Jahre vergehen, wie beispielsweise schon der Ausfall der Swissair-Anleihen gezeigt hat. Eine gewisse Hoffnung, dass die japanische Nomura, die unter anderem weite Teile des Europageschäfts von Lehman übernommen hat, für die Produkte einsteht, dürfte sich nicht erfüllen, da der japanische Broker die Verbindlichkeiten nicht mit übernommen hat. Insofern müssen sich die Anleger auf einen langwierigen Prozess gefasst machen. Eine frühere Aussage des Geschäftsführers des Derivate-Verbandes, Eric Wasescha, wonach sich viele Emittenten womöglich gegen den Ausfall von Lehman abgesichert hätten, trifft offenbar nicht zu. Manche Banken zeigen aber eine gewisse Kulanz gegenüber ihren Kunden.
Dies trifft jedoch nicht zu und ist eine krasse Lüge, denn noch nie waren die Anlageberater so gut ausgebildet wie heute, verfügen sie doch fast alle über Universitätsabschlüsse, MBAs, usw.

An der Ausbildung konnte es also nicht liegen.

Viel richtiger wäre der Titel gewesen, Unerfahrene und viel zu junge Anlageberater, denn hier lag das Problem!

Vor zwanzig Jahren, als die meisten Banker eine dreijährige Bankenlehre absolvieren mussten und es kaum akademische Banker gab, waren die Banker zwar wesentlich schlechter ausgebildet, hatten aber einen viel grösseren Erfahrungsschatz in der Bankenbranche als heute.

Bei jeder Entlassungswelle der verückten westlichen Banken kommt ein neues Problem hinzu, die Missachtung der Metcalfeschen und Reedschen Gesetze, die Zerstörung der Netzwerke der erfahrenen, älteren Bankangestellten.

Bei jeder Erfahurungswelle von erfahrenen, älteren Banker verlieren westliche Banken zwei ihrer wichtigsten Aktiven:
  • der grössten Erfahrungsschatz
  • die grössten Netzwerke
und verarmen vollständig. Pleiten lassen sich dann nicht mehr verhindern und nun stehen wir mitten im Wahnsinn der Konsequenzen der aggressiven Verjünungspolitik, welche Schweizer und US Banken in den nächsten Jahren, dank der liberalen "Fire and Hire" Politik wie Kartenhäuser einstürtzen lassen, denn wir sind erst ganz am Anfang enies perfekten Sturms, meint Jim Rogers, der dazu rät, alle Aktien von US Banken zu verkaufen.

The U.S. Economy Is Socialism for the Rich
Die Schweiz und die USA wollten einen Sozialismus für die Reichen und ihre Volkswirtschaften werden nun durch die Konsequenzen dieses Wahnsinns zerstört!
The U.S. Economy Is Socialism for the Rich hat geschrieben:By now, the mantra of the "Chicago Boys" has become all too familiar: Eliminate regulations, cut taxes, slash public spending, privatize public services, etc. Their policies dominated the global political landscape, unraveling the gains of centuries of social movements, while a new global elite has been enriched beyond imagination. A handful of people have become super-wealthy, and megacorporations have become even bigger and more powerful.
Socialism for the rich and capitalism for the poor is a classical political-economic argument, formulated around 1970, stating the in the advanced capitalist societies, what actually happens is that the state gives much more resources to help the rich than the poor. The argument has different formulations, one of the most common is, the capitalist political economy toward big corporations is "privatizing profits and socializing losses."
zuyox
 
Beiträge: 426
Registriert: Mo Aug 29, 2005 9:16 am

Die U.S. Wirtschaft ist Sozialismus für die Reichen

Beitragvon zuyox am Sa Okt 04, 2008 2:51 pm

The U.S. Economy Is Socialism for the Rich
Die Schweiz und die USA wollten einen Sozialismus für die Reichen und ihre Volkswirtschaften werden nun durch die Konsequenzen dieses Wahnsinns zerstört!
The U.S. Economy Is Socialism for the Rich hat geschrieben:By now, the mantra of the "Chicago Boys" has become all too familiar: Eliminate regulations, cut taxes, slash public spending, privatize public services, etc. Their policies dominated the global political landscape, unraveling the gains of centuries of social movements, while a new global elite has been enriched beyond imagination. A handful of people have become super-wealthy, and megacorporations have become even bigger and more powerful.
Socialism for the rich and capitalism for the poor is a classical political-economic argument, formulated around 1970, stating the in the advanced capitalist societies, what actually happens is that the state gives much more resources to help the rich than the poor. The argument has different formulations, one of the most common is, the capitalist political economy toward big corporations is "privatizing profits and socializing losses."
zuyox
 
Beiträge: 426
Registriert: Mo Aug 29, 2005 9:16 am

Die aggressive Verjüngung zerstört unsere Banken!

Beitragvon zuyox am Mi Okt 08, 2008 9:32 am

Grossbritannien will Banken teilweise verstaatlichen - NZZ
Heute gilt Sozialismus für die Reichen, Kapitalismus für die Armen. Die Profite werden mit ruinösen Bonussystemen, welche Firmen und Banken zerstören, privatisiert und Verluste werden verstaatlicht.
Nach den USA, Belgien, Luxembourg und Island verstaatlicht nun auch Grossbritannien seine Banken!
Warum?
Der Bankensektor folgt, mit einer Verspätung von 60 Jahren, der Textilindustrie. Vor 60 Jahren gab es noch in jeder Schweizer Stadt, in jedem Schweizer Dorf tausende von KMUs im Textilsektor, wo Menschen als Schneider, Näher, Stricker, usw. Kleider verarbeitet hatten. Heute gibt es diesen Industriezweig nicht mehr.
Auch die Banken des Westens werden in den nächsten 60 Jahren fast vollständig von den BRIC Banken und Banken aus anderen "emerging nations" aufgekauft worden sein.
Mehr Eigentümerkontrolle ändert hier gar nichts, schlimmer, sie würde voraussichtlich die Armut beschleunigen.
Kommen wir aber zurück zu Meldung
Grossbritannien will Banken teilweise verstaatlichen. NZZ hat geschrieben:Rettungspaket für Banken sieht auch umfangreiche Finanzspritzen vor
Um die Stabilität auf dem Finanzmarkt wiederherzustellen, will die britische Regierung Banken teilweise verstaatlichen. Das sieht der am späten Dienstagabend vereinbarte Massnahmenplan des Finanzministeriums vor. Hinzu kommt eine Finanzspritze von rund 50 Milliarden Pfund.
chs./(ap) Das britische Finanzministerium gab am Mittwoch vor Öffnung der Börse Details zum Massnahmenpaket gegen die Finanzkrise bekannt. Bei den acht Banken, die teil verstaatlicht werden sollen, handelt es sich um
  • Abbey,
  • Barclays,
  • HBOS,
  • HSBC,
  • Lloyds TSB,
  • Nationwide Building Society,
  • Royal Bank of Scotland und
  • Standard Chartered.
Zudem sollen die Banken mit neuem Geld versorgt werden. Der Rekapitalisierungsplan der Regierung sieht dazu bis zu 50 Mrd. Pfund (99,6 Mrd. Fr.) in Form von Vorzugsaktien vor. Um die Kredite für Unternehmen sicherzustellen, will die Regierung zudem weitere 200 Mrd. Pfund in das ausgetrocknete Finanzsystem pumpen.

Finanzminister spricht von Restrukturierung
Finanzminister Alistair Darling sagte, die Regierung reagiere mit den Massnahmen auf aussergewöhnliche Umstände. Es gehe darum, «das Bankensystem langfristig auf eine gesunde Grundlage zu stellen». Dieser Prozess brauche aber Zeit. «Es geht nicht um eine sofortige Änderung, sondern um eine Restrukturierung», sagte Darling. Das System werde damit stabilisiert, und dies sei sehr wichtig.
Was ist geschehen?
Die aggressive Verjüngung der Banken hat zu einer völligen Aushöhlung der Banken geführt.
Wo früher erfahrene, ältere Banker in Gebäuden gearbeitet haben, welche unten am Eingang ein Schild mit der Aufschrift "Bank" führten, (ver)spekulieren heute bankbranchenunerfahrene Universitätsabsolventen die Reserven der Banken. Das Schild mit der Aufschrift "Bank" steht zwar heute noch, aber die Banken sind nun grösstenteils zu verlängerten Fakultäten von Universitäten mutiert, welche im Banking keine aktive Bankenerfahrungen mehr besitzen und folglich auch nicht mehr in der Lage sind, erfolgreiche, sichere Bankengeschäfts auszuführen.
Den Beweise liefert uns die globale Bankenkrise.
Napoleon Hill, Think and Grow Rich, Chapter 5: Specialized Knowledge: Personal Experiences or Observations hat geschrieben:Personal Experiences or Observations
Two kinds of knowledge exist:
  • general knowledge and
  • specialized knowledge.
In itself, general knowledge will not attract money unless it is organized and intelligently directed to that definite end. Knowledge only becomes true power if and when organized into definite plans of action. Before you can be sure of your ability to transform desire into money, you require specialized knowledge of the service, merchandise or profession that you intend to offer in return for the fortune you desire. If you need more specialized knowledge, you may choose to establish a group or a resource from which you can draw this knowledge from. You must decide what sort of specialized knowledge you need, as well as its purpose. Some dependable sources of knowledge include one's own experience and education; that available through cooperation with others; colleges and universities; public libraries; and special training courses. It definitely pays to know how to purchase knowledge. As knowledge is acquired, it must be organized and put to use for a definite purpose. It doesn't end there. To be successful, you must continuously pursue specialized knowledge
Universitätsprofessoren, Doktoren, MBA Absolventen haben zwar einen immensen Wissensschatz an allgemeinem Wissen, sind aber in Bezug auf Fachwissen meist mausarm. Ein Abolvent einer dreijährigen Bankenlehre hingegen ist ein Experte im Banking und dürfte auch dem besten Unversitätsprofessor in Sachen "Banking", laut 5. Kapitel in "Denke nach und werde Reich" von Napoleon Hill, weit überlegen sein.
Dieses einfache Wissen haben die westlichen Staaten, allen voran die USA und die Schweiz, die durch eine neoliberale und neokonservative "Hire and Fire" Politik diese Problematik masslos amplifiziert hatten, in den letzten 15 Jahren, unter Missachtung der wirtschaftlichen Menschenrechte, missachtet, indem sie fast alle über 45 jährigen erfahrenen Banker mit Bankenlehre entweder gemobbt oder entlassen hatten.
Heute kostet die Weltwirtschaft dieser Wahnsinn Billionen an Euros, Franken, Pfund und Dollars.
Die Konsequenz:
Immer mehr Banken werden verstaatlicht!
zuyox
 
Beiträge: 426
Registriert: Mo Aug 29, 2005 9:16 am

Island steht vor dem Bankrott

Beitragvon zuyox am Mi Okt 08, 2008 2:50 pm

Island steht vor dem Bankrott

Reykjavik - Island droht der Staatsbankrott. Um diesen abzuwenden, hat die Regierung die komplette Kontrolle über das Bankengewerbe übernommen. Die zweitgrösste Bank des Landes, Landsbanki, wurde verstaatlicht. (tri/sda)

Die Behörden wandten damit erstmals ein wenige Stunden zuvor vom Parlament verabschiedetes Eilgesetz zur Verhinderung eines totalen Finanzkollaps an. Die Regierung kann neben Verstaatlichungen auch Banken zu Fusionen zwingen, Spitzenmanager auswechseln und Grenzen für deren Entlohnung setzen.
Die isländische Nationalbank will zudem mit Russland über die Vergabe eines Kredits in der Höhe von drei Milliarden Euro verhandeln. Experten der Nationalbank würden umgehend nach Moskau reisen. Das sagte Islands Ministerpräsident Geir Haarde.

Grossbritanniens Rettungspaket
Die extrem aggressive internationale Expansion der drei grössten isländischen Banken gilt als entscheidende Ursache für die akute Krise auf der Nordatlantikinsel mit gut 300'000 Einwohnern. Der britische Finanzminister Alistair Darling kündigte ein Rettungspaket für die Banken des Landes an. Er werde vor Börseneröffnung am Mittwoch Einzelheiten mitteilen, sagte Darling nach einem Krisentreffen in der Downing Street mit Premierminister Gordon Brown, dem Notenbankchef Mervyn King und dem Vorsitzenden der Finanzaufsichtsbehörde, Adair Turner.

Schneller Gesetzesvorschlag
Zuvor hatten in Luxemburg die Finanzminister der Europäischen Union beschlossen, die Einlagesicherung für Sparguthaben auf 50'000 Euro anzuheben. Dies sagte die französische Finanzministerin Christine Lagarde nach dem Treffen der EU-Finanzminister. Zur Erhöhung der Einlagesicherung solle die EU-Kommission «sehr schnell» einen Gesetzesvorschlag vorlegen. Weiterhin wird es jedoch den EU-Staaten möglich sein, bei ihrer Garantie über die EU-weite Minimalsumme hinauszugehen. Auch Russland unterstützt seine Finanzbranche: Der Staat stellt den Banken zusätzliche 950 Mrd. Rubel (zirka 40 Mrd. Franken) bereit, um eine Kreditklemme aufzuweichen. Das kündigte Präsident Dmitri Medwedew nach einem Krisentreffen mit Bankenvertretern an.
zuyox
 
Beiträge: 426
Registriert: Mo Aug 29, 2005 9:16 am

Re: Führt die aggressive Verjüngung in eine Jahrhundertkrise?

Beitragvon zuyox am Mi Okt 08, 2008 8:38 pm

PwC, a global organization of 144,000 people, average age 28 years old.
Der Wahnsinn des aggressiven Verjüngunsprozesses bei PwC, einem globalen Revisor mit 144'000 Angestellten, und einem Durchschnittsalter der Mitarbeiter von 28 Jahren, dargestellt vom CEO SAMUEL A. DIPIAZZA JR. im CIES WORLD FOOD BUSINESS SUMMIT -- SHANGHAI -- am 21. Juni.

Wie kann eine Revisionsfirma mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren noch erfahren genug sein, um ihre Mandanten effizient zu kontrollieren?

Das kann PwC in der Tat nicht mehr und den Beweis sehen wir bei all den Banken die nun wie Kartenhäuser zusammenbrechen, obschon sie vorhin u.a. auch von Revisoren von PwC kontrolliert worden waren.

Wie sieht der Anstellungsprozess bei einer Firma aus, die fast nur Universitätsabsolventen anstellt und ein Durchschnittsalter von 28 Jahren ausweist?

Mathematisch und statistisch werden die meisten Universitätsabsolventen um 25 Jahre von PwC angestellt. Liegt nun das Durchschnittsalter bei 28 Jahren, hiesse dies, dass praktisch alle Revisoren von PwC schon mit 31 Jahren entlassen werden.

In den sechs Jahren, welche die Revisoren bei PwC verbingen, man bedenke, dass ein Bankenlehrling beispielsweise eine Lehrzeit von drei Jahren durchzulaufen hat, bevor er das Zeugnis als Bankkaufmann erhält, sind also kaum genug, um einen erfahrenen Revisoren zu werden.

Erfahrene Revisoren will aber die PwC offenbar keine, denn vermutlich möchte sie, wie Arthur Andersen mit dem Shredder bei ENRON, nichts mehr aufdecken, sondern nur noch von den Mandanten die Honorare eintreiben.

Es kommt somit zu Gefälligkeitsrevisionen, welche für Aktionärinnen und Aktionäre nicht die geringste Bedeutung mehr haben.

Vielleicht wäre es ja an der Zeit, dass Aktionärinnen und Aktionäre Revisoren mit einem so jungen Durchschnittsalter nicht mehr wählen, es sei denn, sie mögen es, selbst betrogen zu werden.

Vielleicht bräuchten wir dringend erfahreneres Personal überall!

Quelle des Durchschnittalters bei PwC: http://www.antad.org.mx/cies/conferencias/Samuel.pdf
LEADERSHIP: PILOTING YOUR COMPANY WITH SUCCESS AND SOUL hat geschrieben:I always hear CEO's, when asked the question, what is your most important asset, respond with
"our people, of course." It is true, whether the CEO leads an energy company, a professional services company, or a retail company. But if our people are our most important assets, do we really invest in them in a way that reflects this fact? Do we build the processes that create opportunities for development, for learning, for advancement that would reflect that people are you most important asset?
Larry Bossidy, one of the great CEO's, once said that he spent almost 1/4 of his time coaching his team. And another 1/4 of his time focused on the succession of his leaders. Now before you say, what does an accountant know about how this issue impacts the retail
supply chain, you must first understand, I am one of you -- I began my career in retail. My father owned a small grocery store in Alabama -- located in the Southeastern part of the US. He told me many times that he would succeed only if his people succeeded. I remember his discussions with other retailers, often about the trade, but also about the people. He belonged to many of the various retail associations of other family owned businesses. Of course it was a different world then…but I still recall the great friendships my father built with his customers and vendors. But it is a fact that many of the lessons I began to learn years ago in that small store -- the ability to sell, listening to customers, the importance of building relationships -- are the same skills we use today at PwC -- running a global organization of 144,000 people, average age 28 years old. And in this job…I don't have to sweep the floors.
Und niemand hat den Mann unterbrochen und ihn gefragt, wie man ein Revisionsunternehmen mit einem Durchschnittsalter erfolgreich führen kann und wie diese unerfahrenen Revisoren in der Lage sind, Probleme bei den Firmen aufzudecken?
Niemand hat gefragt, vielleicht auch ganz einfach, weil alle die Antwort schon gekannt hätten, es genügt, sich in der Weltwirtschaftskrise einwenig umzusehen, wieviele Banken nun in den Konkurs getrieben werden.
LEADERSHIP: PILOTING YOUR COMPANY WITH SUCCESS AND SOUL hat geschrieben:For professional services firms like PwC -- talented individuals are critical to the sustainability of our business. This past year, our member firms recruited over 30,000 people, both new graduates and experience hires. Yet when we look to the future, just like many of our clients, PwC faces a potential global shortage of skilled employees and top talent.
Nun wissen wir, dass PwC in diesem Jahr, das Jahr ist noch nicht zu Ende, das CIES WORLD FOOD BUSINESS SUMMIT in SHANGHAI fand am 21. Juni statt, bereits 30'000 neue Revisoren, sprich talentierte Individuen (vielleicht einfach ein Begriff, um branchenunerfahrene Unversitätsabsolventen zu umschreiben) angestellt worden sind.

Erstellen wir also die Rechnung:

PwC Mitarbeiter weltweit: 144'000
Neu angestellt in den ersten 6 Monaten: 30'000
Rechnen wir: 30'000 ergeben und wir hätten dann eine durchschnittliche Zeit bei PwC von 144'000 geteilt durch 30'000 gleich 4.8 Jahre.

Frage:
Arbeitet der durchschnittliche Revisor bei PwC 4.8 Jahre?
Woher sollen diese Revisoren noch einen Erfahrungsschatz aufbauen können und was, wenn PwC mit allen Mitteln unterbinden möchte, dass ihre Revisoren einen Erfahrungsschatz aufbauen können, damit sie nichts mehr aufdecken, was den Kunden, sprich Mandanten, in Verlegenheit bringen könnte, den Aktionärinnen und Aktionären jedoch die Firmen, welche sie besitzen, mangels erfahrenen Kontrollen, buchstäblich zerstören?

Hier, meine Damen und Herren, gilt es nachzuhacken!

Nicht fehlende Kontrollen der Besitzer, sondern Kontrollen von viel zu jungen und viel zu unerfahrenen Revisoren, sind mit ein Problem der globalen Finanzkrise.

Kurz, führt die aggressive Verjüngung in eine Jahrhundertkrise?
zuyox
 
Beiträge: 426
Registriert: Mo Aug 29, 2005 9:16 am

Re: Führt die aggressive Verjüngung in eine Jahrhundertkrise?

Beitragvon zuyox am Mo Okt 13, 2008 7:29 pm

Was kostet uns die agreesive Verjüngung der letzten 15 Jahre, welche von McKinsey & Company in fast allen Banken eingeführt wurde, um Kosten zu sparen?
McKinsey & Company wusste, wenn man die älteren, erfahrenen Banker wegradiert und unerfahrene MBA Absolventen einstellt, weden sich die Auftragsbücher für McKinsey & Company exponential füllen und das hat sich in der Tat auch so zugetragen.
Aber gewisse Firmen, ich zitiere hier der Einfachheit halber mal nur Arthur Anderson im Fall ENRON, wurden für fast endlos weniger Schaden aufgelöst! Die Frage stellt sich an alle Aktionärinnen und Aktionäre, wann verbietet ihr Euren Unternehmen auf die Dienstleistungen von McKinsey & Company zurückzugreifen, welche Euch von Kostenreduktionen die Ohren voll quatschen, bis Ihr denen alles glaubt und mit Vollgas in den kollektiven Bankrott zusteuert?

Beispiellose Rettungsaktion für Europas Finanzsystem - NZZ
Die aggressive Verjüngung bei den Banken, die Bonussysteme, welche die Banken zerstören, das Hire and Fire, welches ältere, erfahrene Banker mit grossem Branchenwissen durch junge, bankbranchenunerfahrene MBA Söldner und anderen Uni Absolventen ersetzt, kommt auch die Steuerzahler Euopas ganz schön teuer zu stehen!
Beispiellose Rettungsaktion für Europas Finanzsystem hat geschrieben:Mehr als 1'000'000'000'000 Euro für angeschlagene Banken
Rettungspakete in ganz Europa beschlossen
Die grossen europäischen Länder haben heute nacheinander ihre Rettungspakete für die stark angeschlagene Finanzbranche präsentiert: Allein Deutschland will mit rund 500 Milliarden Euro den Banken unter die Armee greifen. Frankreich hat 360 Milliarden Euro Staatsgelder bereitgestellt.
(ap) In einer beispiellosen Rettungsaktion stellen europäische Regierungen etwa eine Billion Euro für die angeschlagene Finanzbranche zur Verfügung. Das Kabinett in Berlin beschloss mit bis zu 500 Milliarden Euro das grösste Rettungspaket. Frankreich plant Hilfen von bis zu 360 Milliarden Euro, in Spanien und Österreich sind es jeweils bis zu 100 Milliarden Euro. Die Börse reagierte euphorisch. Der Deutsche Aktienindex (DAX) und der Swiss Market Index (SMI) schossen bis zum Nachmittag um mehr als zehn Prozent in die Höhe. Auch an der Wall Street ging es kurz nach Handelsbeginn um gut fünf Prozent nach oben. Zum Teil zweistellige Gewinne meldeten die Börsen in Asien.

Anteile an Banken kaufen
Von dem Gesamtvolumen von einer halben Billion Euro sind in Deutschland 400 Milliarden als Bürgschaften vorgesehen, die zunächst nicht mit realem Geld unterfüttert sind. 100 Milliarden Euro muss der Staat neu als Schulden aufnehmen, wie der Sprecher des Finanzministeriums sagte. Von dieser Summe sollen 20 Milliarden dafür eingesetzt werden, erwartete Ausfälle bei den Bürgschaften zu finanzieren. Bis zu 80 Milliarden Euro stehen als Rekapitalisierungshilfe zur Verfügung. Der Bund kann für diese Summe Anteile an angeschlagenen Banken kaufen. Die Regierung rechnet aber damit, dass zunächst nur 70 Milliarden gebraucht werden.

Garantien und Kapitalspritzen
Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy teilte mit, der Staat übernehme Garantien für die Refinanzierung von Banken bis zu einer Höhe von 320 Milliarden Euro. Weitere 40 Milliarden Euro stünden für die Rekapitalisierung von Banken bereit. Die 360 Milliarden Euro seien eine Höchstsumme, die nicht erreicht werde, wenn die Finanzmärkte sich wieder normalisierten, betonte Sarkozy.

100 Milliarden in Österreich
Die österreichische Regierung schnürte ein bis zu 100 Milliarden Euro schweres Rettungspaket. Von der Gesamtsumme sollen bis zu 85 Milliarden Euro auf staatliche Garantien entfallen und weitere bis zu 15 Milliarden Euro für eine Eigenkapital-Stärkung zur Verfügung. Die spanische Regierung gab eine Garantie bis zu 100 Milliarden Euro bis Ende des Jahres ab. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso begrüsste am Montag die Tatsache, «dass die gestern in Paris getroffene Vereinbarung jetzt auf nationaler Ebene in konkrete Aktionen umgesetzt wird, um Liquidität wiederherzustellen und Banken zu rekapitalisieren». Die 15 Staaten der Eurogruppe hatten sich am Wochenende auf ein weitreichendes Rettungspaket für angeschlagene Banken geeinigt, mit dessen Umsetzung ab Montag begonnen wurde. Kernpunkte sind: Kapitalspritzen, Bürgschaften, Garantien und neue Bilanzierungsregeln. Im Laufe der Woche dürften weitere Eurostaaten ihre Rettungspakete vorlegen.

Teilprivatisierung britischer Banken
Unterdessen begann die britische Regierung hat mit der angekündigten Teilverstaatlichung angeschlagener Grossbanken. Der Staat steigt mit bis zu 37 Milliarden Pfund (46 Milliarden Euro) bei der Royal Bank of Scotland (RBS), Lloyds TSB sowie der HBOS ein und wird dort Grossaktionär. Premierminister Gordon Brown, der als Konsequenz aus der dramatischen Finanzmarktkrise ein 50 Milliarden Pfund (63 Milliarden Euro) umfassendes Rettungspaket aufgelegt hat, sprach von einem beispiellosen Vorgehen, das aber im allgemeinen Interesse liege: «Wir müssen in einer unsicheren und instabilen Welt der Fels der Stabilität sein, auf den die Menschen vertrauen können.»
Und es ist noch lange nicht vorbei, denn es gibt praktische keine erfahrene, ältere Banker mehr, welche das Desaster hätten vermeiden können, denn eine der einfachsten Risk Mitigation Methode ist die Alterskontrolle! Sonderbar, nicht wahr!
zuyox
 
Beiträge: 426
Registriert: Mo Aug 29, 2005 9:16 am

Re: Führt die aggressive Verjüngung in eine Jahrhundertkrise?

Beitragvon zuyox am Fr Nov 14, 2008 10:13 pm

Schlag gegen die UBS: Wer ist «Executive Nr. 1»? - Tagesanzeiger.ch
Raoul Weil ist gerade mal 49 Jahre alt und war einer der ranghöchsten in der UBS Konzernleitung. Vor 20 Jahren wäre eine solche Position nur einem über 60 Jährigen erfahrenen Banker offeriert worden und das war auch gut so. Warren Buffet und George Soros, die beiden reichsten Investoren sind beide 78 Jahre alt und erfahrene Anleger.
Hätte Raoul etwa soviel wie ein Bundesrat verdient, also weniger als CHF 500'000.- wäre er laut Warren Buffett richtig bezahlt gewesen. Warren Buffett bezieht ein Jahresgehalt von US$180'000.-! Mit einem dezenten Gehalt um die CHF 500'000.- hätte Raoul sich nie wie ein Drogenbaron benommen, er hätte sich, ohne Bonussystem und zweistelligen Millionen Frankenboni nie dazu verleiten lassen, illegale Aktivitäten in den USA zu begehen. Ohne Bonussystem hätte Raoul der UBS aber auch nie einen Reputations- und Rufschaden im dreistelligen Milliarden Frankenbereich eingetragen. Allein in den drei Monaten des dritten Quartals hat die UBS Nettokundengelderabzüge von CHF 84 Milliarden verzeichnet. Das Bonussystem zerstört unweigerlich die UBS!
Der Regulator hat es zu verbieten oder die UBS wird verschwinden. So einfach ist die Equation, wenn es denn nicht schon zu spät zu einer Rettung ist.
Tagesanzeiger.ch, Ralph Pöhner hat geschrieben:Die detailreiche Anklageschrift gegen Spitzenbanker Raoul Weil zeigt: Die US-Behörden haben hochrangige Quellen in der UBS. Der Chefankläger spricht von einer «Verschwörung».
Bildlegende hat geschrieben:[3]http://files.newsnetz.ch/bildlegende/18922/WeilWeil.JPG[/3]
Raoul Weil, seit 2007 CEO des Global Wealth Management der UBS. Er wurde von einer Bundes-Anklagebehörde angeklagt, tausenden US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Am Mittwoch gab er sein Amt interimistisch an Marten Hoekstra ab.
Das Bild ist äusserst einseitig: Das Justizministerium in Washington, die Bundesstaatsanwaltschaft in Florida und die amerikanische Steuerfahndung weiden vor aller Welt aus, wie UBS-Banker ihren US-Kunden beim Steuerbetrug geholfen haben sollen – sie machen öffentlichen Druck. Die UBS hingegen muss sich darauf beschränken, in einem dürren Communiqué guten Willen zu zeigen und gute Zusammenarbeit mit den Behörden zu versprechen. Mehr kann die Schweizer Grossbank auch heute nicht vermelden. Das einseitige Bild der US-Behörden zeigt eine jahrelange, bis in Einzelheiten orchestrierte «Verschwörung» von UBS-Leuten gegen die USA. An der Spitze: Raoul Weil, Chef des Wealth Management von UBS, seit letzter Woche formell angeklagt und seit vorgestern dispensiert. Von 20'000 UBS-Kunden, die in den USA unter Weils Leitung betreut worden waren, versteckten 17'000 ihre Identität und ihre Schweizer Konten vor den Steuerbehörden: Dies behauptet die Anklageschrift, unterzeichnet von Bundesanwalt Alexander Acosta, abgestempelt am Nachmittag des 6. November 2008 beim U. S. District Court in Fort Lauderdale.

Milliardenkauf als «Teil einer Verschwörung»
Der Text liest sich wie eine allgemeine Drohung: Namentlich angeklagt ist zwar bloss UBS-Topmanager Raoul Weil, doch das Papier erwähnt mehrere Kategorien von unindicted co-conspirators, also von Mitverschwörern, gegen die keine Klage erlassen wurde. Es sind die «Executives», womit Acosta Leute auf höchstem Niveau meint; es sind die «Managers», die das Geschäft in den USA überwachten; es sind die «Desk Heads», also leitende Angestellte fürs tägliche Geschäft; und es sind die «Bankers» – also all die UBS-Leute, die Kontakt hielten zu den Kunden in Amerika. Ihnen wird – neben der erwähnten Mit-Verschwörung – vorgehalten, Bankgeschäfte in den USA getätigt zu haben, ohne die nötige Lizenz zu besitzen. So schwingt in der Anklage gegen Einzelmann Weil auch ein Gesamtvorwurf mit: Als «Teil der Verschwörung» habe die «Swiss Bank» beispielsweise ihr Geschäft durch den Kauf einer grossen amerikanischen Broker-Firma ausgeweitet – wohl eine Anspielung auf den Milliardenkauf der Investmentbank Paine Webber durch UBS im Jahr 2000.

Man sollte öfters das Hotel wechseln
Namentlich wird die UBS kein einziges Mal erwähnt. Doch zugleich unterstellt die Staatsanwaltschaft dem ungenannten Institut mit ausführlichen Details und Interna eine erhebliche kriminelle Energie: Formulare seien falsch ausgefüllt worden, um zu verschleiern, dass US-Kunden die wahren Besitzer von Offshore-Konstrukten seien; die «Swiss Bank» habe ihren Leuten untersagt, riskante Kontakte im internen Computersystem zu vermerken und den Markennamen UBS in Mails zu nennen. Oder die «Bankers» seien geschult worden, um in Amerika die Enttarnung zu vermeiden. So habe man sie angehalten, bei USA-Reisen öfters das Hotel wechseln. Offensichtlich wird dabei, dass mehrere UBS-Leute vor Acosta ausgepackt haben. Der Bundesstaatsanwalt weiss, wie viele Banker wie oft in die USA flogen, welche bankinterne Schulung wann und wo stattfand, welches Argumentarium an welchem Datum beschlossen wurde. Zum Beispiel erhielten Raoul Weil und ein anderer UBS-Spitzenmann («Executive #1») im August 2006 den Antrag zweier Untergebener, das gefährliche Geschäft in den USA entweder herunterzufahren, zu verkaufen oder auszulagern. Weil und die unbekannte Nummer 1 lehnten ab: Dies sei zu teuer und verlange die Bekanntgabe von Informationen, welche der UBS schaden könnten. Eine Quelle ist bekannt: Bradley Birkenfeld, ein UBS-Ex-Mann, der in Boston auf seinen Prozess wartet und offen mit den US-Steuerfahndern zusammenarbeitet. Bekannt ist auch, wen die US-Fahnder sonst noch befragt haben: Martin Liechti, in der entscheidenden Zeit Chef des Wealth Management von UBS in Nord- und Südamerika; er war Weil direkt unterstellt. Liechti stand auf einer Stufe, die Alexander Acosta wohl bei den «Managers» einordnen würde. Der Schweizer Banker war im Mai arretiert worden, als er auf einem Südamerika-Flug in Miami die Maschine wechseln wollte; danach hielten ihn die US-Fahnder fast drei Monate lang als «wichtigen Zeugen» fest. Nach seiner Rückkehr setzte ihn die UBS als Leiter des Wealth Management Americas ab, offiziell im Rahmen einer Reorganisation. Liechti, so ein Sprecher heute, prüfe Optionen für eine Weiterentwicklung bei der UBS.

Das Selbstvertrauen der Steuerfahnder
Die Gefahr ist offensichtlich: Wenn die Anklage so intensiv von co-conspirators auf höchster Stufe spricht, so deutet dies etwa für «Financial Times» an, dass die US-Behörden genügend Selbstvertrauen haben, um «auf höherer Hierarchiestufe zuzuschlagen». Entscheidend könnte dabei werden, ob Marcel Rohner unter den inkriminierten «Executives» auftaucht und deshalb ebenfalls ins Visier kommt: Der heutige Konzernchef leitete in der heiklen Zeit von 2002 bis 2007 das gesamte Wealth Management der UBS. Er war direkter Vorgesetzter von Raoul Weil. Ein Zweck all dieser Informationen liegt auf der Hand: Die Amerikaner wollen Raoul Weil und die UBS mit einer grossen Inszenierung unter Druck setzen. Gültig ist aber auch der Satz, mit dem Alexander Acosta sein eigenes Communiqué beendet: Ein Angeklagter gilt als unschuldig, bis seine Schuld jenseits eines vernünftigen Zweifels bewiesen ist.
(Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)
Wir haben Praktiken à la BCCI zu verbieten, wollen wir uns davor schützen, früher oder später als ein Schurkenstaat betrachtet und weltweit gebannt zu werden.
Und die Aktien der UBS fallen auf ein neues allzeittief!
UBS-Absturz trübt Wochenausklang - NZZ
Grossbank bremst Erholung der Schweizer Börse
Der Wochenabschluss an der Schweizer Börse ist durch einen neuen Schwächeanfall der UBS-Aktie getrübt worden. Das Bankpapier sackte vorübergehend auf ein neues Allzeittief von 14,11 Franken ab. Das waren 6,4% weniger als am Vorabend. Die Aktie ging schliesslich zu 14,50 Franken und einem Minus von 3,85% aus dem Handel.

(ap) Am Morgen hatten UBS mit einem Kurssprung von 6,9% noch zu den Gewinnern im Swiss Market Index (SMI) gehört. Am Nachmittag setzte dann aber eine massive Verkaufswelle ein. Gerüchte über einen Handelsverlust und die Steuerprobleme der Bank in den USA wurden als Gründe für den Absturz genannt. Die UBS bremste auch die Erholung des SMI. Er schloss auf 5834,75 Punkten und damit um 1,65% im Plus. Die anderen Finanzwerte legten zum Teil überproportional zu, allen voran Bâloise mit einem Gewinn von 7,5 Prozent. Swiss Re verbesserten sich um 4,5% und Credit Suisse um 3,7 Prozent. Neben UBS waren von den Blue Chips Swatch Group und Richemont am stärksten unter Druck. Sie verloren über 3,5 Prozent. Richemont hatte am Morgen zwar mit einem guten Halbjahresabschluss überrascht, aber zugleich bestätigt, dass die Konsumenten nun auch bei den Luxusgütern zu sparen beginnen.
zuyox
 
Beiträge: 426
Registriert: Mo Aug 29, 2005 9:16 am

Sind HSG-Studenten «falsch programmierte» Roboter?

Beitragvon zuyox am Sa Apr 11, 2009 11:02 am

Sind HSG-Studenten «falsch programmierte» Roboter? - Tages-Anzeiger

Ich denke nicht, dass HSG-Studenten «falsch programmierte» Roboter sind, sondern, dass sie theoretisches Wissen lernen, das praktisch wertlos ist, weil es nicht statistisch, empirisch verifiziert worden ist.

Jeder Praktiker ist, wenn ich mich auf das 5. Kapital von "Denke nach und werde reich" von Napoleon Hill's Gesetz des Erfolges beziehe, ein Experte mit Fachwissen.
Napoleon Hill, Think and Grow Rich, Chapter 5: Specialized Knowledge: Personal Experiences or Observations hat geschrieben:Personal Experiences or Observations
Two kinds of knowledge exist:
  • general knowledge and
  • specialized knowledge.
In itself, general knowledge will not attract money unless it is organized and intelligently directed to that definite end. Knowledge only becomes true power if and when organized into definite plans of action. Before you can be sure of your ability to transform desire into money, you require specialized knowledge of the service, merchandise or profession that you intend to offer in return for the fortune you desire. If you need more specialized knowledge, you may choose to establish a group or a resource from which you can draw this knowledge from. You must decide what sort of specialized knowledge you need, as well as its purpose. Some dependable sources of knowledge include one's own experience and education; that available through cooperation with others; colleges and universities; public libraries; and special training courses. It definitely pays to know how to purchase knowledge. As knowledge is acquired, it must be organized and put to use for a definite purpose. It doesn't end there. To be successful, you must continuously pursue specialized knowledge
Universitätsprofessoren, Doktoren, MBA Absolventen haben zwar einen immensen Wissensschatz an allgemeinem Wissen, sind aber in Bezug auf Fachwissen meist mausarm. Ein Abolvent einer dreijährigen Bankenlehre hingegen ist ein Experte im Banking und dürfte auch dem besten Unversitätsprofessor in Sachen "Banking", laut 5. Kapitel in "Denke nach und werde Reich" von Napoleon Hill, weit überlegen sein.
Dieses einfache Wissen haben die westlichen Staaten, allen voran die USA und die Schweiz, die durch eine neoliberale und neokonservative "Hire and Fire" Politik diese Problematik masslos amplifiziert hatten, in den letzten 15 Jahren, unter Missachtung der wirtschaftlichen Menschenrechte, missachtet, indem sie fast alle über 45 jährigen erfahrenen Banker mit Bankenlehre entweder gemobbt oder entlassen hatten.
Heute kostet die Weltwirtschaft dieser Wahnsinn Billionen an Euros, Franken, Pfund und Dollars.
Die Konsequenz:
Immer mehr Banken werden verstaatlicht!
Die globale Wirtschaftskrise spitzt sich zu und wird einige zehntausend Milliarden Franken kosten.

Wir müssen uns vom OK (Only Knowledge) Denken verabschieden, denn es hat uns KO gemacht.
Wir bruachen LUCK, wo L für Location (Ort), U für Understanding (Verstehen, Erfahrung) C für Connections (Kontakte, Netzwerke) und K für Knowledge (Wissen, Erlerntes) steht.

1973 schrieb Mark Granovetter eine interessante Studie über Netzwerke, welche im deutschen Sprachraum kaum Beacktung gefunden hatte, the strength of weak ties (die Stärke der schwachen Verbindungen).

Wer heute nicht ein Netzwerk von zehntausenden von LinkedIn, Facebook, Plaxo, Orkut, Ecademy, XING, Viadeo, MySpace, SocialMedian, Friendsfeed, usw. Verbindungen hat, sollte von keinem Unternehmen mehr angestellt werden, da er schlicht auf der Verliererseite tanzt.

Nichts ist wichtiger als Netzwerke!

Man muss zum rechten Zeitpunkt am rechten Ort den rechten Menschen kennen, um erfolgreich zu werden.

HSG Absolventen lernen solche Bisenwahrheiten nicht, sie lernen nutzloses Allgemeinwissen.

Einer der grössten Erfinder aller Zeiten, Thomas Edison, ging nur drei Monate offiziell zur Schule...
zuyox
 
Beiträge: 426
Registriert: Mo Aug 29, 2005 9:16 am


Zurück zu Politik und Wirtschaft

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron