Sieben Notenbanken senken gemeinsam den Leitzins

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Sieben Notenbanken senken gemeinsam den Leitzins

Beitragvon zuyox am Mi Okt 08, 2008 2:45 pm

Sieben Notenbanken senken gemeinsam den Leitzins - NZZ
Auch Schweizerische Nationalbank zieht mit
Um die Finanzkrise einzudämmen, greifen die Zentralbanken zu ihrer schärfsten Waffe: Gleich sieben Notenbanken senkten am Mittwochnachmittag überraschend gemeinsam ihre Leitzinsen. Für die Schweiz nahm die Nationalbank ihren Zinssatz so stark zurück wie seit sechs Jahren nicht mehr.
chs./(sda) Die Schweizerische Nationalbank beteiligt sich an der beispiellosen Aktion der führenden Zentralbanken der Welt im Kampf gegen die Finanzkrise und die rasant um sich greifenden Rezessionsängste. Neu peilt die Schweizerische Nationalbank (SNB) einen Leitzins von 2,5% an. Sie senkte das Zielband für den Dreimonats-Libor auf 2 bis 3 Prozent, nachdem es bisher bei 2,25 bis 3,25 Prozent gelegen hatte. Die Währungshüter streben damit eine Zinssenkung von einem halben Prozentpunkt an - so stark hat die SNB den Leitzins letztmals im Jahr 2002 herabgesetzt.

USA bei 1,5 Prozent angelangt
Die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank, die Bank von England sowie die kanadische und die schwedische Zentralbank senkten ihre Leitzinsen in der selben Grössenordnung. Auch die chinesische Zentralbank senkte am Mittwoch die Zinsen. Damit liegt der Zins in der Euro-Zone jetzt bei 3,75% und in den USA bei 1,5 Prozent. Am Dienstag hatte bereits die australische Notenbank ihren Leitzins überraschend kräftig gekappt.

Schlechtere Wirtschaftsaussichten
Eine Lockerung der monetären Bedingungen sei gerechtfertigt, schreibt die SNB mit. Das Inflationsrisiko habe sich wegen der günstigeren Energie- und Rohwarenpreise verringert. Gleichzeitig hätten sich die Wirtschaftsaussichten wegen der Finanzkrise eingetrübt. «Die internationale Finanzkrise hat sich ausgeweitet. Sie wirkt sich spürbar auf die Weltkonjunktur aus.» Die SNB ist daher für das Wirtschaftswachstum der Schweiz im kommenden Jahr pessimistischer als noch Mitte September. Eine genaue Prognose dazu machte sie allerdings bisher nicht. Sie werde den Franken-Geldmarkt weiterhin grosszügig und flexibel versorgen, erklärte die Nationalbank weiter.
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Re: Sieben Notenbanken senken gemeinsam den Leitzins

Beitragvon zuyox am Mi Okt 08, 2008 3:36 pm

Koordinierte Zinssenkung bremst Abwärtsspirale nur kurz - NZZ
Europäische Börsen mit Verlusten
Die europäischen Börsen befanden sich am Mittwochmorgen im freien Fall, bis die grossen Zentralbanken um 13 Uhr ankündigten, dass sie die Zinsen senken. Nach einer kurzen Erholung gaben die Kurse wieder nach.
mtz. Der Dow Jones Index gab am Dienstag 5% nach, die Börse in Tokio brach am Mittwoch um beinahe 10% ein. In einem solchen Umfeld zeigt sich, dass die Schweizer Börse weiterhin über gewisse defensive Qualitäten verfügt. Der Swiss Market Index (SMI) eröffnete rund 3,6% tiefer. Am Vormittag baute der Index die Verluste teilweise auf bis zu 6% aus und testete im Tiefpunkt die 6000er-Marke. Der SMI erreichte damit den tiefsten Stand seit Juni 2005. Gegen Mittag vermochte sich der Index wieder leicht zu erholen und notierte noch bei rund 4% im Minus. Um 13 Uhr dann die Nachricht des Tages: Die Notenbanken haben angekündigt die Zinsen in einer konzentierten Aktion zu senken. Die Kurse reagierten sofort, die Wirkung verpuffte aber ziemlich schnell. Der Blue-Chips-Index SMI erholte sich zwar bis auf 6362 Punkte, blieb damit aber im Anschluss weiterhin über 1% im Minus. Die europäischen Indizes zeigten sich am Mittwochmorgen allesamt tiefrot. Um 13 Uhr schossen auch die europäischen Börsen nach oben und stoppten damit die Abwärtsspirale vorerst. Kurz vor der Eröffnung der amerikanischen Börsen nahmen die Börsen aber die Abwärtsbewegung wieder auf. Die positive Börseneröffnung
zuyox
 
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Re: Sieben Notenbanken senken gemeinsam den Leitzins

Beitragvon Gast am Do Okt 09, 2008 8:28 pm

Schweizer SMI unter 6'000 Punkte abgesackt
http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/ ... 70114.html

Negative Vorgabe der Wall Street sorgt für Taucher
Nach den massiven Kursstürzen und der spektakulären Zinssenkung der Notenbanken hat sich die Stimmung an Europas Aktienmärkten nur kurz aufgehellt. Der Schweizer Blue-Chips-index SMI ist am Donnerstagabend zum ersten Mal seit 2005 unter die Marke von 6000 Zählern gefallen.

(ap) Der Schweizer Blue-Chips-Index SMI ist am Donnerstag nach anfänglich festerem Beginn erneut abgestürzt und erstmals seit Anfang Mai 2005 durch die Marke von 6'000 Zählern gefallen. Er beschloss den zweitletzten Tag der Börsenwoche bei 5'798,84 Punkten, fast 275 Zähler oder 4,52 Prozent tiefer als am Vorabend. Damit landete er auf dem tiefsten Schlusskurs seit 29. April 2005. Für einmal wurde der SMI nicht nur durch die Bankwerte, sondern vor allem durch die Indexschwergewichte Nestle, Novartis und Roche in den Keller gerissen. Nestle stand bei Börsenschluss 4,99 Prozent tiefer, Novartis 6,6 Prozent und Roche sogar 7,7 Prozent. Während bei den Banken Credit Suisse um 2,9 Prozent nachgab und Julius Bär mit minus 0,05 Prozent praktisch das Vorabendniveau halten konnte, legte UBS 1,65 Prozent zu. UBS gehörte damit neben Baloise (plus 0,81 Prozent) und ABB (plus 0,89 Prozent) zu den einzigen Gewinnern im SMI. Unter die Räder kam auch die Zürich-Versicherung, die 9,28 Prozent abgeben musste. Während sich die Anleger weiter von den schwer gewichteten Papieren der Pharmakonzerne Novartis und Roche sowie des Nahrungsmittelriesen Nestlé trennten, wurden die zuvor arg gebeutelten Aktien vor allem der Banken gesucht. Nestlé, Novartis und Roche büssten zwei bis drei Prozent ein. «Die defensiven Titel haben sich im Vergleich zum Gesamtmarkt bisher recht gut geschlagen. Und man trennt sich halt eher von Titeln, die noch Gewinne oder nur kleine Verluste aufweisen, als von denen, die einem schon viel gekostet haben», sagte ein Händler. Bei den Banken halfen technische Faktoren und möglicherweise erste Hoffnungskäufe. Sie waren schon am Vormittag die Gewinner gewesen: Die Papiere von Julius Bär standen nach der ersten Handelsstunde 8,68% höher. UBS machten 6,1% wett. Und Credit Suisse, die am Vortag einen Kurssturz von über 16% vollführt hatten, notierten um 5,46% höher. Einen Sprung von 6,27% machten ausserdem die Titel von ABB. Am frühen Nachmittag hatten sich diese Zugewinne ebenfalls wieder etwas reduziert.

Warten auf Wirkung
Dass der Schwung des Vormittags etwas nachlassen werde, hatte Händler bereits bei Handelsbeginn vorausgesagt, weil sich am Umfeld nichts geändert habe. Die technische Gegenbewegung nach dem Taucher vom Vortag konzentriere sich vor allem auf die Finanzwerte und einzelne Zykliker. «Die Verunsicherung hält an», sagte ein Händler. Die Finanzwerte, die zuvor massiv gelitten hatten, profitierten von der Hoffnung, dass die Massnahmen, die Regierungen und Notenbanken ergriffen haben, bald ihre positive Wirkung entfalten dürften.

Anzeichen für Talsohle
Auch wenn sich zunächst noch keine nachhaltige Erholung einstellen dürfte, rechnen die viele Händler damit, dass die Talsohle an den Märkten allmählich erreicht sein dürfte. Dafür spreche auch, dass die Medien nur noch über das Thema Börsencrash berichten würden. «Das war in vergangenen Zeiten vielfach ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Wende bevorsteht» hiess es.

Fast ganz Europa kurze Zeit im Plus
Auch im Ausland drehten die Aktienmärkte ins Plus. Der Deutsche Aktienindex (Dax) legte in der ersten Handelsstunde 1,3% zu. Grösste Gewinner waren auch hier die zuvor gebeutelten Bankaktien. Ähnlich wie der SMI dreht am Mittag auch der Dax vorübergehend wieder ins Minus. Die wichtigsten übrigen Börsen in Europa konnten dagegen bis zum frühen Nachmittag ihre teils starken Gewinne halten: Um gut zwei Prozent höher stand der CAC 40 in Paris, mehr als ein Prozent im Plus der FTSE 100 in London. Zuvor hatte sich die Stimmung auch an den japanischen Börse etwas gebessert. Nach schwachem Beginn drehte der Leitindex Nikkei ins Plus, schloss aber dann am Ende um 0,5 Prozent im Minus. Händler sahen darin eine positive Reaktion auf die konzertierten Leitzinssenkungen des Vortages, an denen sich auch die Schweizerische Nationalbank beteiligt hatte. In New York ging der Dow-Jones-Index ausgewählter Industriewerte bis zum Handelsschluss um zwei Prozent auf 9258,1 Punkte zurück.
Gast
 


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