Credit Suisse mit Verlust von 1,26 Milliarden

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Credit Suisse mit Verlust von 1,26 Milliarden

Beitragvon zuyox am Do Okt 23, 2008 8:02 am

Credit Suisse mit Verlust von 1,26 Milliarden - NZZ
Zufluss von neuen Kundengeldern – aber verhaltener Ausblick
Die Credit Suisse hat im dritten Quartal einen Verlust von 1,261 Milliarden Franken erlitten, wie das Unternehmen mitteilt. Eine entsprechende Warnung war schon vor einer Woche veröffentlicht worden.
(sda)/awy. Die Credit Suisse Group verzeichnete nach eigenen Angaben im dritten Quartal 2008 einen Reinverlust von CHF 1261 Mio. Franken. Im dritten Quartal 2007 hatte es einen Reingewinn von CHF 1302 Mio. Fr. gegeben. Der Nettoertrag (Kernergebnis) belief sich auf CHF 3109 Mio. und verringerte sich damit um 48% gegenüber dem dritten Quartal 2007. Brady W. Dougan, Chief Executive Officer, kommentiert das Ergebnis wie folgt:
Brady W. Dougan, Chief Executive Officer der Credit Suisse hat geschrieben:«Die Finanz- und Bankenwelt erlebte im September beispiellose Verwerfungen in einer Reihe von Märkten. Die Branche erfuhr in den letzten Wochen zudem dramatische Veränderungen. Das Geschäftsumfeld erwies sich damit als sehr schwierig, insbesondere im Investment Banking. Das Resultat des Investment Banking widerspiegelt weitere Wertminderungen in den Geschäftsbereichen Leveraged Finance und strukturierte Produkte sowie Verluste aus den Handelsaktivitäten in einem ausserordentlich widrigen Marktumfeld im September. Die Credit Suisse verzeichnet deshalb im dritten Quartal einen Reinverlust. Zwar ist das Ergebnis angesichts der Marktentwicklung im dritten Quartal keine Überraschung – enttäuschend ist es dennoch.»
Jedoch weist die Credit Suisse auf einen Zufluss von neuen Kundengeldern im Private Banking hin. Der gute Neugeldzufluss zeigt laut Dougan das Vertrauen, das die Kunden der Bank entgegenbrächten. Die Credit Suisse werde weiter in das Private Banking investieren. Im Investment Banking strebe sie verschiedene Verbesserungen an, eine weitere Reduktion der Risiken und eine Diversifizierung der Erträge. In einem weiterhin schwierigen Marktumfeld bleibe man bei der Prognose für das vierte Quartal «vorsichtig», lässt Dougan mitteilen.

Rückgang bei den verwalteten Vermögen
Das Private Banking verbuchte laut Pressemitteilung im dritten Quartal 2008 Netto-Neugelder in Höhe von CHF 14,5 Mrd., wozu der Bereich Wealth Management CHF 11,3 Mrd. beisteuerte. Dies entspricht im Durchschnitt der vergangenen vier Quartale einer Wachstumsrate von 6,2%. Der Bereich Wealth Management wurden seit Anfang Jahr mit 340 Private Bankern verstärkt. Das Asset Management verzeichnete im dritten Quartal 2008 einen Netto-Vermögensabfluss von 16,5 Mrd. Fr. Dem Neugeldzufluss von 2,2 Mrd. Fr. bei alternativen Anlagen stand ein Vermögensabfluss in den übrigen Anlagekategorien gegenüber. Die Gruppe wies per 30. September 2008 verwaltete Vermögen von CHF 1'370 Mrd. Fr. aus. Dies entspricht einem Rückgang um 12,8% gegenüber dem 30. September 2007 und ist vorwiegend auf negative Marktbewegungen und ungünstige Fremdwährungseinflüsse zurückzuführen.
zuyox
 
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Re: Credit Suisse mit Verlust von 1,26 Milliarden

Beitragvon Gast am Do Dez 04, 2008 11:35 am

Credit Suisse streicht 5300 Stellen
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 53072.html

Verlust von 3 Milliarden Franken im vierten Quartal
Die Grossbank Credit Suisse streicht als Folge der Finanzkrise weltweit 5300 Stellen. Der Abbau entspricht elf Prozent des Personalbestands und soll vor allem im Investment Banking vollzogen werden. Im vierten Quartal rechnet die CS mit einem Nettoverlust von rund drei Milliarden Franken.

Z.B. (ap) Aufgrund vorläufiger Informationen per Ende November wird der Reinverlust, denn die Grossbank Credit Suisse für das vierte Quartal 2008 ausweisen wird, rund 3 Milliarden Franken betragen. Die Verantwortung dafür tragen zur Hauptsache die widrigen Bedingungen im Handelsbereich des Investmentbanking, dem Geschäft mit Kapitalmarkttransaktionen. Dieses verbuchte einen massiven Vorsteuerverlust, der zudem auf die Kosten im Zusammenhang mit dem Risikoabbau zurückgeführt wird. Dies teilte der zweitgrösste Schweizer Bankenkonzern am Donnerstag mit. Im November habe die Credit Suisse profitabel gearbeitet, heisst es in der Meldung weiter.

11 Prozent aller Stellen weg
Im Zusammenhang mit Kosteneinsparungen wird 11% des gesamten Personalbestandes abgebaut. Der Abbau von rund 5300 Stellen werde vornehmlich das Investmentbanking betreffen. Dieser drastische Abbau soll, im Zusammenhang mit weiteren Massnahmen zur Verbesserung der Effizienz, zu Kosteneinsparungen von rund zwei Milliarden Franken führen. Die Kundengelder und die Finanzierung seien sehr stabil, versichert das Institut. Die sogenannte Tier-1-Ration, die Kernkapitalquote, soll Ende 2009 bei rund 13 Prozent liegen.

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Bundeshilfe für CS «im Moment kein Thema»
(ap) Die Credit Suisse (CS) braucht trotz des Rückschlags im laufenden Quartal nach wie vor keine Bundeshilfe. «Das ist im Moment kein Thema», sagte Alain Bichsel, Sprecher der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK), am Donnerstag auf Anfrage. Die von der Grossbank bekannt gegebenen Massnahmen kommentiere die Bankenkommission nicht, fügte der Sprecher hinzu.
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Im Private Banking, dem Vermögensverwaltungsgeschäft mit Privatkunden, sei der Geschäftsverlauf gut und der Neugeldzufluss ansprechend. Die Grossbank will weiter in «angemessen» in den Ausbau des Private Banking und des Schweizer Geschäfts investieren. Im 2008 seien bis jetzt 370 zusätzliche Kundenberater angestellt worden und damit das Jahresziel von 330 bereits übertroffen worden.

Festhalten an der One-Bank
Im Investmentbanking will die Bank im Bereich komplexer Kredite und strukturierter Produkte Kapazitäten abbauen. Das werde einen entsprechenden Rückgang des dafür eingesetzten Risikokapitals haben. Ein Rückzug ist auch aus Teilen des eingesetzten Risikokapitals geplant. Dafür werde in anderen Geschäftsbereichen weiter investiert.

Die Gerüchte um einen möglichen Verkauf des Vermögensverwaltungsgeschäfts mit Institutionellen, dem Asset Management, scheinen sich, wenigstens vorläufig, nicht zu bewahrheiten. Die Credit Suisse erklärt, am integrierten Modell der Bank, der sogenannten One-Bank, festzuhalten und plant, erneut, Massnahmen zur klareren Ausrichtung des Asset Management. Verschiedene Möglichkeiten, wie auch ein Verkauf des Fondsgeschäfts, dürften wohl weiterhin geprüft werden.

Ausserdem gab die CS bekannt, dass Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz, Konzernchef Brady Dougan und der Chef des Investment Bankings wegen des schlechten Jahresergebnisses keine Boni für 2008 kassieren werden.

CS-Aktie auf Berg-und-Talfahrt
Die Aktie der Credit Suisse (CS) hat nach der Ankündigung eines weiteren Milliardenverlusts und eines massiven Stellenabbaus zum Handelsbeginn an der Schweizer Börse einen weiteren Taucher vollführt. Der Titel sackte vorübergehend auf 26 Franken ab. Das waren 6,1 Prozent weniger als am Vorabend. Rasch setzten aber Käufe ein. Nach 20 Minuten lag der Titel praktisch auf dem Stand des Vortags und stieg bis 10 Uhr um über 6%.
Gast
 

Re: Credit Suisse mit Verlust von 1,26 Milliarden

Beitragvon Gast am Do Dez 18, 2008 4:42 pm

«Dem CS-Chefjurist fiel wohl das Gipfeli aus dem Mund»
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/28048980

Interview: David Vonplon;Aktualisiert um 11:41 Uhr 131 Kommentare
Die Credit Suisse will den Vertreter der Lehman-Geschädigten mit einer Klage zum Schweigen bringen. Doch René Zeyer denkt nicht daran: «Die CS ist beleidigt» sagt er und beruft sich auf die freie Meinungsäusserung.

Herr Zeyer, Sie haben Ende Oktober in einem Artikel in der Zeitung «Sonntag» die Credit Suisse scharf angegriffen. Die CS will Ihnen nun mit rechtlichen Schritten verbieten, ihre Aussagen öffentlich zu wiederholen. Werden Sie nun schweigen?
Selbstverständlich nicht. Die Credit Suisse will von mir, dass ich nur noch sage, ihre Kundenberater hätten nach besten Wissen und Gewissen gehandelt. Doch das werde ich nie tun.

Die CS verklagt Sie, weil sie sich aufgrund Ihres Artikels «in ihrer Persönlichkeit verletzt» sieht. Was schliessen sie daraus?
Die CS ist beleidigt. Für eine Bank ist das sehr ungewöhnlich.

Sie halten das Vorgehen der Bank für irrational?
Ich kann mir das nicht anders erklären. Urs Rohner, der Chefjurist der CS, wohnt im Aargau. Ich glaube, dass Rohner an einem schönen Sonntagmorgen die Zeitung «Sonntag» aufgeschlagen hat – und ihm dann das Gipfeli aus dem Mund fiel, als er meinen Artikel gelesen hat. Dann hat er wohl den Rechtsdienst der Bank verständigt.

Sie sprachen in ihrem Artikel von einem «Bankraub». Haben Sie als ehemaliger NZZ-Journalist eine Klage bewusst in Kauf genommen?
Nein, absolut nicht. Ich ging davon aus, dass solche Aussagen, die sich im Übrigen nicht explizit auf die CS bezogen, im Rahmen der Meinungsfreiheit zulässig sind. Nicht zuletzt auch angesichts des Skandals, den sich die Credit Suisse in Zusammenhang mit den Lehman-Papieren geleistet hat.

Sie werfen der CS vor, sie sei von reiner Geldgier und der Jagd nach Kommission getrieben. Können Sie das belegen?
Es geht darum, dass die CS hoch spekulative Produkte an finanziell völlig unbedarfte Kleinanleger verkauft hat. Es ist dabei eine bekannte Tatsache, dass Anlageberater von Boni leben, dessen Höhe sich nach dem Umsatz bemisst, der erzielt wird.

Laut der Credit Suisse haben sich ihre Berater bloss in Einzelfällen gegenüber ihren Kunden falsch verhalten.
Das ist lächerlich. Auch die CS bestreitet heute nicht mehr, dass 4500 Kunden geschädigt wurden. Da kann man wohl kaum mehr von Einzelfällen sprechen.

Sie gehen in Ihrem Artikel voll auf Konfrontation – sind Sie an einer einverträglichen Lösung nicht interessiert?
Doch. Zusammen mit der Fédération Romande des Consommateurs, der grössten Konsumentenschutz-Organisation in der Westschweiz, haben wir die CS in einem Brief gebeten, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen mit dem Ziel, eine überindividuelle Lösung zu finden. Nach längerem Zögern liess die CS ausrichten, dass sie daran nicht interessiert ist.

Stehen Sie als Vertreter der Geschädigten noch in direktem Kontakt mit der CS?
Nein, die Kommunikation findet allein auf dem Rechtsweg statt – auch was die meisten Opfer betrifft. Zu den Geschädigten verhält sich die CS nicht anders als zu mir. In über 90 Prozent aller Fälle bietet sie keine Hand für eine einvernehmliche Lösung.

Erkennen Sie wenigstens eine gewisse Bereitschaft zu Konzessionen auf Seiten der Grossbank?
Nein. Gemäss unserer Einschätzung hat die CS noch immer keinen Kontakt zur Realität aufgenommen. Das beweist auch die Klage gegen mich. Mittlerweile sind doch schon drei Monate seit der Lehman-Pleite vergangen. Es macht allen Anschein, als wolle die CS die Krise aussitzen. Verfolgt sie diese Strategie weiter, wird unser nächster Schritt sein, die CS mit juristischen Mitteln zu belangen.

Welchen Weg wollen Sie einschlagen?
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der Rechtsweg beginnt schlicht und einfach mit einem Zahlungsbefehl von einzelnen Opfern gegen die CS. Anschliessend wird das voraussichtlich in einem Zivilprozess enden. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)
Gast
 


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