Schade, dass auch der Nationalbankpräsident Jean-Pierre Roth Toyota nicht kennt! Jean-Pierre Roth behauptet:
«Aber die Realität der Märkte ist anders» - NZZ
«Aber die Realität der Märkte ist anders» hat geschrieben:Nationalbankpräsident Jean-Pierre Roth zum UBS-Hilfspaket
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und der Bund haben unlängst ein Stabilisierungspaket für die UBS geschnürt. Jean-Pierre Roth, Präsident der SNB, nimmt zu den Hintergründen dieser Operation Stellung und erläutert die Folgen der Finanzkrise für die Geldpolitik. - Interview: Gerhard Schwarz, Ermes Gallarotti.
Herr Roth, es sind fast zwei Wochen her, dass die UBS mit 68 Mrd. Fr. vom Bund und von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gestützt worden ist. Hat diese Aktion bisher etwas genützt?
Jean-Pierre Roth: Die Finanzmärkte haben in den letzten Wochen eine sehr dramatische Entwicklung durchgemacht. Heute sind positive Zeichen zu erkennen. Wir sehen, dass im Bankensektor ein bisschen Vertrauen zurückkommt.
Auch im Hinblick auf die UBS?
Wir haben ein Paket zur Stabilisierung der UBS geschnürt. Die Dynamik hat sich verlangsamt, und Stabilisierungseffekte sind eingetreten.
Wenn Sie von der Dynamik sprechen: Stand es um die UBS wirklich so schlimm, dass man in diesem Umfang intervenieren musste?
Das ist eine zentrale und sehr schwierige Frage. Für uns gab es zwei Optionen. Entweder abzuwarten, bis der Schaden angerichtet sein würde, oder eine Konsolidierung der Bank zu versuchen. Ich betone noch einmal: Es ging um eine Konsolidierung, nicht um eine Rettung.
Eine Stabilisierungsaktion
Wo liegt der Unterschied?
Eine Rettungsaktion wird nötig, wenn eine Bank am Boden liegt. Bei einer Konsolidierungsaktion geht es darum, eine weitere Verschlechterung der Situation zu verhindern. Die Frage lautet: Wollen wir das Risiko eingehen, dass sich die Situation so verschlechtert, dass eine Rettung unumgänglich wird? Oder ist es nicht sinnvoller, eine Konsolidierung der Lage anzustreben, die zwar viele Mittel bindet, aber immer noch kostengünstiger ist als eine Rettungsaktion? Für uns war klar, dass eine Konsolidierung politisch schwierig zu vertreten sein würde. Alle sehen darin eine Rettungsaktion, weil es schwierig ist, die Rationalität einer Konsolidierung zu erkennen.
Warum musste die Nationalbank so viel Geld für die Konsolidierung der UBS in die Hand nehmen?
Die Erfahrung der Notenbank zeigt, dass eine Wirkung nur zu erzielen ist, wenn nicht am Einsatz der Mittel gespart wird. Auch die Geldpolitik zeigt nur Wirkung, wenn man dezidiert vorgeht und die notwendigen Mittel einsetzt. An diese Erfahrung haben wir uns auch im Fall der UBS gehalten.
Wie lange hat die Entscheidfindung gedauert?
Eigentlich waren wir schon in Sorge, als die Krise im Herbst 2007 virulent wurde. Damals haben wir unser Monitoring der zwei Grossbanken intensiviert und sind für eine schnelle und umfangreiche Verstärkung des Eigenkapitals eingetreten. Und wir haben unsere Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Bankenkommission intensiviert. Uns war von Anfang an klar, dass im Fall der UBS eine Konsolidierung nur durch eine Abtrennung der illiquiden Positionen und eine Rekapitalisierung zu erreichen sein würde. Dabei haben wir zwei Szenarien erwogen: entweder eine endgültige Auslagerung der Problempositionen aus der UBS-Bilanz oder eine lediglich vorübergehende Entlastung. Im letztgenannten Fall hätte die UBS ihre notleidenden Positionen der SNB gegen Liquidität abgetreten und nach einer gewissen Zeit wieder zurückgekauft.
Sie haben sich für das erste Szenario entschieden.
Wir haben beide Szenarien geplant. Schon im letzten Mai waren wir bereit. Die UBS war über diese Vorbereitungen nicht informiert. Erst im September, als die Lage zusehends schwieriger wurde, haben wir im Dialog mit ihr die nun zur Anwendung gekommene Lösung ausgearbeitet. Da wurde für uns klar, dass nur die endgültige Übernahme der Problempositionen Erfolgschancen haben würde.
Missverständliche Signale
Die Bank hat immer gesagt, sie sei sehr gut kapitalisiert. Auch die Politik hat stets erklärt, die Banken seien sicher.
Das Finanzdepartement ist im Frühling in die Pläne der SNB involviert worden. Was der Bundesrat und was wir kommuniziert haben, ist richtig gewesen. Die UBS und die Credit Suisse sind sehr gut kapitalisiert – sie waren schon immer gut kapitalisiert, und sie bleiben es. Der Bundesrat hat in einer Aussprache erklärt, er sei bereit, im Notfall zusätzliche Massnahmen zu ergreifen. Mitte September setzte eine Beschleunigung der Krise ein. Das hat zu einer neuen Situation geführt.
War es für die UBS absolut unmöglich, den Alleingang zu wagen? Hätte sie die Krise ohne Staatskrücken überstanden, wäre sie gegenüber der Konkurrenz im Vorteil gewesen.
Wir gelangten im Dialog mit der UBS zur Überzeugung, dass eine Konsolidierung der Bank erste Priorität hat, mit dem Ziel, das ganze Bankensystem zu stabilisieren und gravierende Konsequenzen für die Schweiz zu vermeiden.
Hat sich die SNB nie überlegt, eine Beteiligung an der UBS zu nehmen?
Das käme nicht in Frage. Die Notenbank soll nicht Aktionär einer Grossbank werden. Da gibt es eine klare Trennung. Für Solvenzhilfe ist der Staat da, für Liquiditätshilfe die Notenbank. Eine Beteiligung am Kapital wäre Solvenzhilfe; das ist nicht die Funktion der Notenbank.
Warum verlangt der Bund für seine Pflichtwandelanleihe 12,5%? Man will einer Bank helfen, und gleichzeitig verlangt man von ihr Zinsen, die fast an Wucherzinsen gemahnen.
Man darf nicht vergessen, dass es sich nicht um einen normalen Kredit handelt, sondern um eine Kapitalbeteiligung. Ein Aktionär darf eine höhere Verzinsung erwarten als ein Kreditgeber. Es ist ein marktkonformes Paket, und ich bin darüber froh. Damit hat der Bund auch die Möglichkeit, seine Beteiligung wieder zu verkaufen. Bei subventionierten Bedingungen wäre dies unmöglich.
Der Bund ist erst im letzten Moment als Aktionär eingesprungen. Wie gern hat er das getan?
Diese Frage müssen Sie dem Bund stellen. Meines Wissens hält sich seine Begeisterung in Grenzen. Er hat denn auch sofort deklariert, dass es sich um eine Übergangssituation handelt, keine langfristige Kapitalbeteiligung geplant ist und er nicht die Verantwortung für die UBS tragen will. Das finde ich eine richtige Strategie.
Die Auflagen in Sachen Vergütungen und Boni sind im Konsolidierungspaket vage formuliert.
Ich finde diese Zurückhaltung richtig. Unsere Vereinbarung mit der UBS enthält die gleichen Bestimmungen zur Salärpolitik wie der Vertrag zwischen dem Bund und der Grossbank. Die Schweiz hat ein grosses Interesse daran, dass ihr Finanzplatz richtig funktioniert, und er kann nur richtig funktionieren, wenn unsere Banken gleich lange Spiesse haben wie ihre ausländischen Konkurrenten. In besonderem Mass gilt dies für den Arbeitsmarkt. Wir können bei der Frage der Entschädigungen nicht den Alleingang wählen. Im Übrigen ist es Sache der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK), darauf zu achten, dass die Entschädigungspolitik der UBS den Best-Practice-Standards entspricht. Alle Länder haben das gleiche Problem. Übertreibungen müssen korrigiert werden, aber im Einklang mit dem Ausland.
Aber der Politik genügt das nicht.
Wenn der Staat beginnen würde, die Saläre zu definieren, wäre das kontraproduktiv. Zu sagen, ein Bankier dürfe nicht mehr als eine bestimmte Summe verdienen, wäre für mich unvernünftig. Die Gefahr ist, dass die Talente, die keine marktkonformen Entschädigungen erhalten, zu Banken ins Ausland wechseln oder zu nicht regulierten Instituten. Wir aber wollen Banken, die florieren. Das ist im Interesse unserer Wirtschaft.
Warum hat man als Sitz der Zweckgesellschaft die Cayman-Inseln gewählt?
Diese Frage war für uns ein Nebenaspekt des Konsolidierungspakets. Das Dringlichste war, das Paket durchzubringen. Unsere Juristen sind bei ihren Abklärungen zu keinen nachteiligen Befunden gelangt. Wir haben schon gesehen, wie die Emotionen hochgingen, obwohl auch anständige Gesellschaften ihren Sitz auf den Cayman-Inseln haben. Unsere Juristen prüfen Alternativen, und wenn sie eine Lösung finden, die eine gleiche oder ähnliche Qualität wie die Cayman-Inseln gewährleistet, werden wir das kommunizieren.
Wann wird die Zweckgesellschaft gegründet?
In den nächsten Wochen. Der Prozess nimmt viel Zeit in Anspruch, weil der Wert der von der UBS zu übernehmenden Aktiven noch überprüft werden muss. Der Transfer der Positionen zur Zweckgesellschaft dürfte bis Ende März dauern.
Der Entwicklung voraus
Inwiefern haben die Hilfspakete anderer Länder den Entscheid der SNB beeinflusst, eine Zweckgesellschaft zu gründen?
Ich habe die Notenbankgouverneure der Zehnergruppe bereits anlässlich der Jahrestagung des Währungsfonds in Washington über unsere Pläne informiert. Später in derselben Woche, nachdem auch die EU-Regierungschefs konzertierte Aktionen zur Stützung ihrer Finanzmärkte bekanntgegeben hatten, haben wir das Konsolidierungspaket vorgestellt. Wenn man also erzählt, wir hätten auf politischen Druck der europäischen Länder reagiert, stimmt das nicht. Im Gegenteil – wir waren der allgemeinen Entwicklung voraus. Es zeigt sich einmal mehr, dass die Schweizer Uhrenmacher sind. Und sie präsentieren ihre Uhren erst dann, wenn sie fertig sind.
Aber die Tatsache, dass konsolidiert und gerettet wurde, scheint doch eine Rolle gespielt zu haben.
Das hat sich auf unsere Banken ausgewirkt. Es ist klar, dass die im Ausland getroffenen Massnahmen unsere Banken unter Druck gesetzt haben, obwohl sie gut positioniert waren. Das wiederum hat einen Einfluss auf unsere Entscheidfindung gehabt. Heute scheinen sich viele Bankkunden zu sagen: Je mehr Staat, desto besser.
Kommt es nicht irgendwann zu einer Vertrauenskrise des Staates oder sogar der Notenbanken?
Die Uhrenmachermentalität der Schweizer steht dem entgegen.
Wäre es nicht ein Wettbewerbsvorteil für unsere Banken gewesen, wenn sie auf jegliche Staatshilfe verzichtet hätten?
Das wäre auch mein Traum gewesen, aber die Realität der Märkte ist anders.
Ich meine, dass die Märkte sich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage verhalten und uns der NIKKEI klassisch beweist, dessen Höchst vom 29. Dezember 1989 bei 39'900 seither nie mehr erreicht worden ist. Stattdessen haben wir vor kurzem ein 26 Jahres Tief gehabt und der NIKKEI wird bis 2050 noch weiter fallen, weil 2050 aller Wahrscheinlichkeit nach, laut einer Risiko Studie des World Economic Forums 70% der japanischen Bevölkerung 65 Jahre alt und älter sein wird.
Rentner verkaufen Aktien mehr, Aktive kaufen Aktien mehr. Wenn 20% Aktiven 10% Kindern und Auszubildenden und 70% Rentnern gegenüberstehen, wird das japanische Aktienangebot so gross sein und die Nachfrage so klein, dass der NIKKEI gegenüber seinem Höchstpunkt vor 19 Jahren im Jahr 2050 problemlos 99% tiefer sein könnte!
Sein Interview beweist seine mentale Unfähigkeit leider.
Toyota hat in den 1950er Jahren das Toyota Produktionssystem ohne Bonussystem nach William Edwards Deming eingeführt.
Börsenwert von Toyota in US$ umgerechnet: $119.8 Milliarden. GM bezahlt jährlich an das Top Management Boni um zwei und dreistelligen Millionendollar Bereich.
Börsenwert von GM: $3.3 Milliarden (36 Mal tiefer). GM war 70 Jahre die grösste Automobilfirma. Deming meinte 1950: "BONUSSYSTEME ZERSTÖREN UNSERE UNTERNEHMEN"! Kann es sein, dass Roth sich weder von statistischen, noch empirischen Fakten à la Deming leiten lässt?
Wäre der Nationalbankpräsident Jean-Pierre Roth glaubwürdig und wollte er wirklich die UBS retten, hätte er zuerst das wichtigste geregelt, nämlich das BONUSSYSTEM, DAS DIE UBS VERNICHTET, VERBOTEN!