Blochers Holdingstruktur für Banken à la BCCI

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Blochers Holdingstruktur für Banken à la BCCI

Beitragvon zuyox am Sa Nov 01, 2008 8:14 pm

Blocher will Risiko des Staats mindern - NZZ
Vor Journalisten erläuterte Blocher anschliessend genauer, wie er sich eine Risikoabwehr bei den Grossbanken vorstellt. Die Banken wären, so hörte da der NZZ-Redaktor Matthias Saxer, in eine Holdingstruktur mit mehreren Länderfirmen überzuführen. Damit blieben die in einzelnen Ländern eingegangenen Risiken im Wesentlichen auf die einzelnen Länderfirmen begrenzt.

Leider ist Herrn Dr. Christoph Blochers Wissen so sehr beschränkt, dass er sich als ehemaliger Verwaltungsrat der Schweizerischen Bankgesellschaft nicht einmal in der Bankenwelt auskennt.

So scheint er zu ignorieren, dass gerade die von John Kerry liquidierte BCCI eine solche Holding Struktur gehabt hatte:
BCCI hat geschrieben:Die BCCI hatte ein ungewöhnliches jährliches Prüfungssystem: Price Waterhouse betreute als zuständiger Prüfer BCCI Overseas, während Ernst & Young BCCI und BCCI Holdings (London und Luxemburg) auditierte. Andere Unternehmen wie KIFCO und ICIC wurden weder von dem einen noch von dem anderen Prüfer durchleuchtet. Im Oktober 1985 wiesen die Bank of England und Zentralbank Luxemburgs, nachdem sie auf Berichte über finanzielle Verluste der BCCI an den Warentermin- und Finanzmärkten aufmerksam geworden waren, die Bank an, zukünftig auf die Prüfung durch einen einheitlichen Prüfer umzustellen. Price Waterhouse übernahm 1987 die Rolle des ausschließlich zuständigen Prüfers.
1988 wurde die BCCI in Tampa, Florida in ein auf Drogengeld basierendes Geldwäschesystem verwickelt, den sogenannten Fall C-Chase. In diesem Zusammenhang wurde die BCCI als Geldwäscheeinrichtung der CIA bezeichnet. Die BCCI bekannte sich 1990 auf Grundlage des Respondeat Superior schuldig.
1990 enthüllte eine Wirtschaftsprüfung durch Price Waterhouse einen unerklärlichen Verlust über mehrere 100 Mio. US$. Nach anschließenden Gesprächen der Bank mit Scheich Zayed glich dieser die Verluste aus und erhöhte im Gegenzug einen Anteil am Unternehmen auf 78 Prozent. In Folge dieser Anteilserhöhung wurde ein großer Teil der Firmenunterlagen der BCCI nach Abu Dhabi verbracht.
Am 5. Juli 1991 schloss die Bank of England die BCCI. Ungefähr eine Million Anleger wurden durch diese Entscheidung betroffen.
1992 übergaben die US-Senatoren John Kerry and Hank Brown einen gemeinsamen Bericht über die BCCI an das United States Senate Committee on Foreign Relations. Der Skandal um die BCCI war Bestandteil einer Reihe von Verbrechen und Katastrophen, die in Großbritannien zur Verabschiedung des Public Interest Disclosure Act 1998 führten.
Der Bericht kam zu dem Ergebnis, dass der ehemalige US-Verteidigungsminister Clark Clifford und sein Geschäftspartner, der Kaufmann Robert A. Altman, mit der Bank von 1978 bis 1991 in regelmäßigen, engen Beziehungen standen, nachdem der enge Berater Jimmy Carters, Thomas Bertram Lance, den Kontakt hergestellt hatte. Clifford und Altman sagten gegenüber dem Komitee aus, dass sie keinerlei verdächtiges Verhalten der BCCI beobachtet hätten. Die US-amerikanischen Bundesbehörden erhoben zunächst Anklage und brachten ein lebenslanges Verbot gewerblichen Bankhandelns ins Gespräch. Aufgrund des hohen Alters und des sich schnell verschlechternden Gesundheitszustands Cliffords wurden diese Maßnahmen bei ihm nicht mehr umgesetzt. Altman wurde hingegen durch den New Yorker Bezirksstaatsanwalt Robert Morganthau angeklagt. Obwohl der Prozess keine Haftstrafe nach sich zog, stimmte Altman einem lebenslangen Verbot gewerblicher Banktätigkeit zu, bei einem eventuellen Verstoß droht ihm die Strafverfolgung durch die Securities and Exchange Commission.
Agha Hasan Abedi starb 1995 in Pakistan, nachdem sämtliche Forderungen nach seiner Auslieferung von den dortigen Behörden abgelehnt worden waren.
Abbas Gokal erhielt mit 14, später auf 17 Jahren verlängert, die schärfste Bestrafung für einen Betrug in der jüngeren britischen Geschichte.
Swaleh Naqvi wurde sowohl in Abu Dhabi als auch den USA zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. In beiden Ländern kam es im Umfeld der Ermittlungen zu weiteren Verurteilungen.
Im Jahr 2002 stellten Denis Robert und Ernest Backes, die ehemalige Nummer Drei der häufig auch als „Bank der Banken“ bezeichneten Clearinggesellschaft Clearstream fest, dass die Aktivitäten der BCCI nach deren offiziellen Schließung anscheinend unter Verwendung der Microfiches der illegalen Geheimkonten Clearstreams fortgeführt worden waren.
Blochers Interesse scheint vermutlich darin zu gründen, die Schweizer Grossbanken so schnell wie möglich in die Liquidation zu treiben und das womöglich aus sehr verständlichen Gründen, könnte er sich doch dann noch einmal masslos bei der Liquidation bereichern!
zuyox
 
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Registriert: Mo Aug 29, 2005 9:16 am

Re: Blochers Holdingstruktur für Banken à la BCCI

Beitragvon zuyox am Mo Nov 03, 2008 5:35 am

Keine Bonuszahlungen für UBS-Chefs - Basler Zeitung
Basler Zeitung hat geschrieben:Keine Bonuszahlungen für UBS-Chefs
Die Teppichetage der Grossbank UBS geht in diesem Jahr leer aus: Weder Verwaltungsratspräsident Peter Kurer noch die zwölfköpfige Konzernleitung erhält Bonuszahlungen.
Dies bestätigte UBS-Sprecher Dominique Gerster zu einem Bericht des «SonntagsBlicks». Laut dem Zeitungsbericht hat Konzernchef Marcel Rohner angeordnet, dass seine Kollegen in der Geschäftsleitung und er selber für das Jahr 2008 nur die Fixlöhne, aber keinen Bonus erhalten. Die UBS wird aber nicht ganz auf Bonuszahlungen verzichten. Gerster bestätigte, dass andere UBS-Mitarbeiter auch in diesem Jahr Boni erhalten werden, wobei diese allerdings deutlich tiefer ausfallen als im Vorjahr.

Rückzahlungen von Boni werden abgeklärt
In Bezug auf früher ausbezahlte Verfügungen sei die Bank nach wie vor am Abklären, ob es einen rechtlichen Weg gebe, diese zurückzufordern. Zudem erarbeite eine interne Taskforce Modelle, auf welche Weise frühere UBS-Manager freiwillig einen Teil ihrer Bezüge zurückzahlen könnten, bestätigte Gerster weiter.

Der Verzicht auf Bonuszahlungen könnte die Bank retten, falls auch später keine Boni mehr bezahlt werden!

Rettungsmassnahmen für die UBS wären:
  • Anheben des Durchschnittsalters von gegenwärtig 30 Jahren auf mindestens 45 Jahre, um eine bessere qualitative operationelle Risikominimierung zu garantieren, denn ältere, erfahrene Banker gehen keine hohen Risiken ein!
  • Wiederauf- und Ausbau des Fillialnetzes, nach den Gesetzen von Metcalfe und Reeds, denn die Bank muss zum Kunden gehen, nicht der Kunde zur Bank
  • Verbot aller Bonuszahlungen in Zukunft nach dem Vorbild von Toyota, dem weltbesten Automobilhersteller
  • Hausverbot für McKinsey & Companie für mindestens 10 Jahre
  • Drastische Reduktion aller Kostensätze und Vollautomatisierung aller Prozesse (STP, GSTP), um gegen das Gesetz von Parkinson vorzubeugen
  • Automatische kleine finanzielle Beteiligungen bei allen KMUs in Form von GmbHs und AGs, um sich einen klareren Einblick in die Wirtschaft der KMUs einkaufen zu können
Die UBS muss ein Feedback- und Beschwerdemanagement einführen, das es ihr ermöglicht, so nahe wie möglich beim Kunden zu sein und der Wirtschaft zu helfen, wieder um 6% jährlich zu wachsen und so die Arbeitslosigkeit wieder auf 0.5% zu reduzieren (Vollarbeit).

Eine McKinsey Studie aus dem Jahr 1992 schrieb den Grossbanken vor, 25'000 Banker zu entlassen.

Was waren die Konsequenzen für die Schweiz?
Vor 1992 lag das durchschnittliche Wirtschaftswachstum bei 6%, nach 1992 unter 1%!
Vor 1992 lag die durchschnittliche Arbeitslosigkeitsquote bei 0.4%, nach 1992 über 5%!

Wir brauchen Bänker mit Erfahrung, mit Bankenlehren, nicht Akademiker, ohne Bankenerfahrung, welche der UBS im Jahr 2008 einen Schaden von CHF 150 Milliarden beschert haben!
  • Abschreiber im sub-prime Segment: CHF 40 Milliarden
  • Bonuszahlungen: CHF 15 Milliarden
  • Rekapitalisierungen: CHF 27 Milliarden
  • Bundeshilfe: CHF 68 Milliarden
  • Verlust gesamt: CHF 150 Milliarden
Hier sind nicht mitgerechnet alle Kundengelderabflüsse, welche allein im dritten Quartal CHF 84 Milliarden ausgemacht haben, weil sich die 50, 60, 70 und 80 jährigen mit den Bänkern zwischen 26 und 35 Jahren nicht mehr vertreten fühlen.
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