Wenn die Wahlen Anfang September stattgefunden hätten, dann hätte die Christlichdemokratische Partei (CVP) die Freisinnig Demokratische Partei (FDP) stimmenmässig überholt. Laut dem 7. Wahlbarometer des Instituts gfs.bern im Auftrag der SRG SSR idée suisse legen die Grünen erneut zu. Nun geht der Wahlkampf in die Schlussphase: Die derzeitige Personifizierung und die starke Emotionalisierung wirkten sich positiv auf die Wahlbeteiligung aus, sagt Claude Longchamp, Leiter von gfs.bern. Gemäss der Umfrage liegt die voraussichtliche Wahlbeteiligung bei 55%, das sind 10% mehr als bei den letzten Nationalratswahlen. Dies wäre die höchste Wahlbeteiligung seit 1971.
Auf regionaler Ebene sind deutliche Unterschiede auszumachen: Während in der französischen Schweiz 68% der befragten Schweizerinnen und Schweizer angeben, wählen gehen zu wollen, liegt dieser Anteil in der Deutschschweiz (52%) und in der italienischen Schweiz (48%) unter der voraussichtlichen Wahlbeteiligung.Longchamp hat geschrieben:"Mit der emotionalen Kampagne werden Leute erreicht, die sonst nicht wählen gehen. Es ist schwierig zu sagen, ob die Wählermobilisierung bis am 21. Oktober anhält"
Historischer Moment
Im Zentrum findet ein harter Kampf statt: Gemäss Umfrage überholt die CVP mit 15% der Stimmen zum ersten Mal die FDP, welche auf 14,7% kommen wird. Im polarisierenden Wahlkampf haben die Freisinnigen nicht nur mehr Schwierigkeiten, neue Wähler zu gewinnen, sondern sie verlieren auch zu Gunsten der Christdemokraten und der Schweizerischen Volkspartei (SVP) an Terrain. Während die FDP Mühe bekundet, ihre Themenagenda durchzusetzen, festigt die CVP ihre Position dank einer geschickten Themenauswahl - insbesondere Familienpolitik - und ihrer Partei-Vertreter.
Grüne legen zu
Die Grünen legen weiter zu: Gemäss Umfrage erreichen die Grünen bei den Wahlen einen Stimmenanteil von 10,7% der Stimmen (+3,3% im Vergleich zu 2003). Die Grünliberalen erhalten 2,2% mehr Stimmen. Die Grünen gewinnen neue Wähler, und zwar auf Kosten der Sozialdemokratischen Partei (SP), der Partei der Arbeit Schweiz (PDA) und der bürgerlichen Parteien. Dies verdanken die Grünen ihrer Umweltpolitik, der klaren Positionierung und der guten Wahl-Kampagne. Die Polarisierung zwischen rechten und linken Parteien, welche die Parteienlandschaft in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre prägte, scheint sich erschöpft zu haben. Sowohl die SVP als auch die SP verlieren laut Umfrage gegenüber den letzten Wahlen an Stimmen: Während der Stimmenanteil bei der SVP von 26,7% auf 25,6% sinkt, geht er bei der SP von 23,3% auf 22,6% zurück.
Longchamp sagt hat geschrieben:"Die Kampagne der SVP ist am sichtbarsten. Doch das muss nicht heissen, das sie auch Stimmen gewinnen. Diese Partei kann neue Wähler mobilisieren, doch die Blocher-Roschacher-Kampagne hat die Schweizer Bevölkerung stark polarisiert, was sich negativ auf die SVP auswirkt."
Bundesrat: bleibt Status quo?
Die Zusammensetzung des neuen Bundesrats ist noch ungewiss. 35% der Befragten sind dafür, dass die aktuelle Zauberformel (2 SVP, 2 FDP, 2 SP und 1 CVP) bestehen bleibt. 31% sind dafür, dass die Freisinnigen einen Bundesratsitz an die Grünen abgeben. Der Stimmengewinn der CVP auf Kosten der FDP könnte auch der Debatte um einen zweiten CVP-Bundesratsitz wieder Auftrieb verleihen. Da die Ergebnisse des Wahlbarometers stark von den aktuellen Geschehnissen abhängen, sei es jedoch zu früh, sich zur zukünftigen Zusammensetzung des Bundesrats zu äussern, sagt Longchamp. Die Bundesratswahlen finden am 12. Dezember 2007 statt. Wahlbehörde ist das Parlament.
swissinfo, Andrea Arcidiacono
(Übertragung aus dem Italienischen: Corinne Buchser)
CVP überholt erstmals FDP SF Tagesschau
CVP überholt Freisinnige Tages-Anzeiger Online
Für mich, meine Damen und Herren, gibt es in der Schweiz drei gute, sinnvolle, positive Parteien, auf welche die Schweizer Bevölkerung stolz sein kann,
- die CVP, welche für Familien eintritt,
- die SP, welche die Interessen der Arbeitnehmer und Mieter vertritt und schaut, dass sich die Schweiz nicht in ein Mafialand verwandelt und
- die Grünen, welche für den Umweltschutz eintreten und die Warnungen Al Gores in an inconvenient truth Ernst nehmen
- die FDP und
- die SVP, ihre "kleine" Schwesterpartei