Da habe ich mich um 3% oder US$1.2 Milliarden verrechnet und war am 6. November 2008 zu optimistisch. Niemand ist perfekt!Insgesamt hat die UBS im Subprime-Schlamassel bereits gegen 40 Milliarden Dollar in den Sand gesetzt - so viel wie bisher weltweit keine andere Bank hat geschrieben:Die Grossbank UBS steckt tief im Strudel der Finanzkrise. Sie muss erneut 19 Milliarden Dollar abschreiben. Wieder benötigt sie eine Kapitalspritze von 15 Milliarden Franken. Jetzt zieht UBS-Präsident Ospel die Konsequenzen aus dem Debakel und tritt zurück.
Die Krise der Grossbank UBS ist noch grösser als erwartet. Wegen der Probleme auf dem amerikanischen Immobilienmarkt muss sie für die ersten drei Monate 2008 erneut Abschreibungen von rund 19 Milliarden Dollar vornehmen. Insgesamt hat die UBS im Subprime-Schlamassel bereits gegen 40 Milliarden Dollar in den Sand gesetzt - so viel wie bisher weltweit keine andere Bank.
Aber auch Peter Kurer kann die UBS nur dann retten, wenn er resolut damit beginnt, das Bonussystem der UBS zu entfernen, denn Bonussysteme zerstören unsere Unternehmen! William Edwards Deming, der Vater des japanischen Wirtschaftswunders meinte dies unter Zitat 30 und errechnete dies statistisch vor über 50 Jahren!Als Folge muss die krisengeschüttelte Grossbank im ersten Quartal 2008 einen weiteren Verlust von rund 12 Milliarden Franken hinnehmen. Das ist fast die gleiche Summe, die sie schon im vierten Quartal 2007 verloren hatte. Die Abschreibungen und der Verlust lagen erneut am oberen Rand der Erwartungen von Marktkennern.
Nun sollen die Konsequenzen gezogen werden. UBS-Präsident Marcel Ospel tritt jetzt doch zurück. Er verzichte auf eine Wiederwahl an der Generalversammlung vom 23. April, gab er am Dienstag bekannt. Bisher hatte er eine Demission mit der Begründung abgelehnt, Teil der Lösung sein zu wollen. Ospel selber wird mit der Aussage zitiert: «Ich habe immer gesagt, dass ich Verantwortung für die Situation der Bank übernehme. Mit den bereits getroffenen Massnahmen, den entscheidungsreifen Vorlagen zuhanden der Generalversammlung und der Umsetzung der Lehren, die wir auf Grund der Erfahrungen gemacht haben, betrachte ich meinen Beitrag als erfüllt und bin sehr zuversichtlich für die künftige Entwicklung der UBS.»
Peter Kurer wird neuer UBS-Präsident
Er habe sich am Montagabend definitiv zum Rücktritt entschlossen, sagte Ospel am Dienstagmorgen an einer Telefonkonferenz. Er habe sich aus eigenen Stücken dazu entschlossen, als er gesehen habe, dass die unter seiner Ägide eingeleiteten Massnahmen umgesetzt werden könnten. Er betrachte seien Beitrag als erfüllt und sei sehr zuversichtlich in Bezug auf die künftige Entwicklung der UBS. Ospel wird von Chefjurist Peter Kurer abgelöst.
Zugleich gibt sich die Grossbank eine neue Kapitalspritze. Damit hofft sie, die für die Vermögensverwaltung entscheidende Eigenkapitalbasis zu stärken und damit das Vertrauen nicht zu verlieren. Nach den vom Singapur-Staatsfonds GIC und einem unbekannten Investor aus dem Nahen Osten Ende Februar bereitgestellten 13 Milliarden Franken sollen nun nochmals 15 Milliarden Franken hinzukommen.
Diesmal sollen sich auch Altaktionäre an der Kapitalaufstockung beteiligen können. Die ordentliche Kapitalerhöhung durch Zuteilung von Bezugsrechten wird von einem Bankensyndikat unter Führung von JP Morgan, Morgan Stanley, BNP Paribas und Goldman Sachs fest übernommen.
Ramsch-Papiere werden ausgelagert
Schliesslich sollen die gefährdeten Ramsch-Papiere ausgelagert werden. Die UBS gründet dazu eine spezielle Abwicklungsgesellschaft für die Anlagen im US-Subprimesektor. Die neue Gesellschaft soll anfänglich voll im Besitz der UBS stehen und auch von ihr finanziert werden. Weitere Optionen werden geprüft. Auch der Verkauf der Gesellschaft wird nicht ausgeschlossen.
Mit dem jüngsten 19-Milliarden-Dollar-Abschreiber hat die UBS ihre Positionen im US-Immobilienmarkt erheblich reduziert. Im Vergleich zum 31. Dezember 2007 wurde das Engagement in US-Subprime-Hypotheken von 27,6 Milliarden auf rund 15 Milliarden Dollar und jenes in Alt-A-Positionen von 26,6 Milliarden auf rund 16 Milliarden Dollar reduziert. Nach einer Schätzung von Finanzchef Suter wurden von diesen Positionen ungefähr 50% verkauft und 50% wertberichtigt.
«Obwohl wir unsere Engagements im US-Immobilienmarkt weiterhin stark abbauen wollen, sind wir nicht bereit, diese Anlagen um jeden Preis zu verkaufen», sagte UBS-Konzernchef Marcel Rohner gemäss Agenturberichten. Vorerst ist die Frage offen, ob die UBS mit den neuerlichen Abschreibungen nun reinen Tisch gemacht hat. Eine weitere Kapitalerhöhung sei nicht vorgesehen, erklärte Rohner an der Telefonkonferenz. Das Marktumfeld bleibe aber schwierig, hielt er fest.
Keine grundlegende Strategieänderung
Wie die UBS am Dienstag weiter mitteilte, hält sie an der bisherigen Strategie fest. Sie wolle das Wealth Management, das Asset Management und das Investmentbanking mit einem weltweit integrierten Geschäftsmodell fortführen. Der Verwaltungsrat verlange aber, dass die Risikokontrolle erneuert und verstärkt werde. Er fordert auch, dass die illiquiden Teile der Bilanz und die Eigenhandelsgeschäfte - sie waren Ausgangspunkt für die jüngsten Verluste - reduziert werden. Im Laufe der nächsten zwölf Monate soll damit sichergestellt werden, dass in den Geschäften die richtige Balance zwischen Risiko und Ertrag gewährt wird.
Die UBS zeigt sich immer noch optimistisch. Konzernchef Rohner wird mit der Aussage zitiert: «Wir glauben, dass diese Kapitalerhöhung und die Bildung einer neuen Einheit zur Trennung problembehafteter Positionen vom übrigen Geschäft uns erlauben werden, zu gegebener Zeit wieder zu nachhaltiger Wertschöpfung zurückzukehren.»
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Heute mehr denn jemals zuvor gilt es zusammenzuarbeiten, denn alle gewinnen durch Zusammenarbeit! Stillschweigend wird akzeptiert, dass einer nur dann gewinnen kann, wenn alle übrigen verlieren. Wenn einer ein grösseres Stück vom Kuchen anstrebt, müssen zwangsläufig die übrigen Stücke kleiner werden. Doch dies braucht nicht richtig zu sein. Arbeitet gemeinsam daran, dass der Kuchen grösser wird! Dann gewinnen alle. Erst dann ist Konkurrenz angezeigt.
Epistemische Arroganz, das Bonussystem der UBS nicht zu entfernen, würde die Bank, welche bis jetzt die weltweit grössten Abschreiber tätigen musste, zerstören! Davon bin ich überzeugt und davon war auch schon William Edwards Deming überzeugt!
Vielleicht sind Menschen lernfähig, warten wir es ab!