Guten Tag Herr Rappazzo
Es ist schon bemerkenswert! Ihr Engagement, meine ich. Toll, dass es sowas gibt. Und schade gleichzeitig, dass die Aufdeckung von Misständen in diesem Land sowenig Wirkung zeigt! Es ist immer jemand zur Stelle, der das Gegenteil behauptet. Oder haben Sie schon mal einen Nutzen aus der "Arena"-Sendung ziehen können?
Vielleicht ist folgendes, in Anbetracht dessen dass sich die Ständeratskommission demnächst mit dem Thema befassen wird, ebenfalls ein Thema für die Allgemeinheit, oder halt nur für diejenigen, die davon betroffen sind; und das sind, gemäss der Berichterstattung von 10 vor 10 vor einigen Wochen jedes Jahr zwischen 8000 und 12000 Menschen: Ich spreche vom langsamen, aber sicheren sozialen Untergang von Leuten die sich, meist aus einer Notsituation heraus (Aussteuerung, kein Job, obwohl mit besten Qualifikationen dastehend), den Schritt in die Selbständigkeit wagen, als Startkapital die Pensionskasse plündern und beim scheitern mit nichts mehr dastehen, ausser dem Gang auf das Sozialamt. Ich gehöre leider auch zu diesen Menschen, die bald vor dem Nichts stehen werden, wenn sich nicht nullkommaplötzlich etwas ändert! Der Gedanke, mit 54 Jahren, Frau und einem Baby so dastehen zu müssen, ist absolut zermürbend und bringt einem auf die schwärzesten Gedanken. Und das Tag für Tag, bis zur Eskalation.
Folgemisstände, z.B. im Kanton Fribourg, entstehend aus der AHV-definierten Selbständigkeit heraus (die ist nämlich massgebend, damit das Freizügigkeitskapital geplündert werden kann) sind, das solche Leute die in "bescheidenen Verhältnissen" leben, sogar noch die Familienzulagen vorenthalten werden, da diese per Definition nur Menschen zustehen, die nebst der Grundvoraussetzung "bescheiden" auch noch "nichterwerbstätig" sein müssen. Ein Selbständigerwerbender ist nicht "nichterwerbstätig", sondern eben selbständig, obwohl mit den Steuerveranlagungen bewiesen wird, dass der Betroffene seinen Lebensunterhalt seit Jahren durch Kapitalverzehr der Pensionskasse bestreitet.
Warum ich das Thema aufwerfe? Wie gesagt, Jahr für Jahr machen sich Leute nach der Aussteuerung selbständig und versuchen Ihr Glück so. Was soll man denn sonst machen, wenn man so gute Qualifikationen in der Informatik hat wie ich und trotzdem aufgrund des Alters keinen Job mehr findet und die Telekommunnikationsgiganten wie Sunrise & Co. das Volk via "Kassensturz" brandschwarz anlügen mit Aussagen wie "Wir würden schon Leute über 50-ig anstellen, aber wir finden keine"!!)
Förderung von Jungunternehmen in der Schweiz: non é siste! Man schaut zu, beharrt auf Steuerschulden, betreibt diese, obschon völlig klar ist, dass man die schon lange nicht mehr zahlen kann und wartet auf die Freizügigkeitsauszahlung der Betroffenen, damit der Staat als "moderner Wegelagerer" auch noch seinen Anteil erhält! Misswirtschaft nicht nur bei den Multis die den Kleinen keine Chance mehr einräumen, Misswirtschaft und unfähige Manager auch beim Staat.
Sorry, das Ganze ist etwas lang geworden <3 src="{SMILIES_PATH}/icon_smile.gif" alt=":-)" title="Smile" />. Schauen wir, wie die Ständeratskommission mit dem Thema umgehen wird!
Herzlich K.P.