Ausgesteuert über 50ig = Pensionskasse plündern?

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Ausgesteuert über 50ig = Pensionskasse plündern?

Beitragvon Mail an SORGIM am So Feb 19, 2006 7:17 pm

Guten Tag Herr Rappazzo

Es ist schon bemerkenswert! Ihr Engagement, meine ich. Toll, dass es sowas gibt. Und schade gleichzeitig, dass die Aufdeckung von Misständen in diesem Land sowenig Wirkung zeigt! Es ist immer jemand zur Stelle, der das Gegenteil behauptet. Oder haben Sie schon mal einen Nutzen aus der "Arena"-Sendung ziehen können?

Vielleicht ist folgendes, in Anbetracht dessen dass sich die Ständeratskommission demnächst mit dem Thema befassen wird, ebenfalls ein Thema für die Allgemeinheit, oder halt nur für diejenigen, die davon betroffen sind; und das sind, gemäss der Berichterstattung von 10 vor 10 vor einigen Wochen jedes Jahr zwischen 8000 und 12000 Menschen: Ich spreche vom langsamen, aber sicheren sozialen Untergang von Leuten die sich, meist aus einer Notsituation heraus (Aussteuerung, kein Job, obwohl mit besten Qualifikationen dastehend), den Schritt in die Selbständigkeit wagen, als Startkapital die Pensionskasse plündern und beim scheitern mit nichts mehr dastehen, ausser dem Gang auf das Sozialamt. Ich gehöre leider auch zu diesen Menschen, die bald vor dem Nichts stehen werden, wenn sich nicht nullkommaplötzlich etwas ändert! Der Gedanke, mit 54 Jahren, Frau und einem Baby so dastehen zu müssen, ist absolut zermürbend und bringt einem auf die schwärzesten Gedanken. Und das Tag für Tag, bis zur Eskalation.

Folgemisstände, z.B. im Kanton Fribourg, entstehend aus der AHV-definierten Selbständigkeit heraus (die ist nämlich massgebend, damit das Freizügigkeitskapital geplündert werden kann) sind, das solche Leute die in "bescheidenen Verhältnissen" leben, sogar noch die Familienzulagen vorenthalten werden, da diese per Definition nur Menschen zustehen, die nebst der Grundvoraussetzung "bescheiden" auch noch "nichterwerbstätig" sein müssen. Ein Selbständigerwerbender ist nicht "nichterwerbstätig", sondern eben selbständig, obwohl mit den Steuerveranlagungen bewiesen wird, dass der Betroffene seinen Lebensunterhalt seit Jahren durch Kapitalverzehr der Pensionskasse bestreitet.

Warum ich das Thema aufwerfe? Wie gesagt, Jahr für Jahr machen sich Leute nach der Aussteuerung selbständig und versuchen Ihr Glück so. Was soll man denn sonst machen, wenn man so gute Qualifikationen in der Informatik hat wie ich und trotzdem aufgrund des Alters keinen Job mehr findet und die Telekommunnikationsgiganten wie Sunrise & Co. das Volk via "Kassensturz" brandschwarz anlügen mit Aussagen wie "Wir würden schon Leute über 50-ig anstellen, aber wir finden keine"!!)

Förderung von Jungunternehmen in der Schweiz: non é siste! Man schaut zu, beharrt auf Steuerschulden, betreibt diese, obschon völlig klar ist, dass man die schon lange nicht mehr zahlen kann und wartet auf die Freizügigkeitsauszahlung der Betroffenen, damit der Staat als "moderner Wegelagerer" auch noch seinen Anteil erhält! Misswirtschaft nicht nur bei den Multis die den Kleinen keine Chance mehr einräumen, Misswirtschaft und unfähige Manager auch beim Staat.

Sorry, das Ganze ist etwas lang geworden <3 src="{SMILIES_PATH}/icon_smile.gif" alt=":-)" title="Smile" />. Schauen wir, wie die Ständeratskommission mit dem Thema umgehen wird!

Herzlich K.P.
Mail an SORGIM
 

Beitragvon zuyox am Mo Feb 20, 2006 12:06 pm

Der Ausdruck Altersdiskriminierung bezeichnet die soziale und ökonomische Benachteiligung von Personen aufgrund ihres Lebensalters. Die Betroffenen werden daran gehindert, in angemessener Weise am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. In der europäischen Charta der Menschenrechte ist das Verbot von Altersdiskriminierung enthalten. Die Altersdiskriminierung verstösst gegen die Menschenrechte!
zuyox
 
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50ig?

Beitragvon ehertig am Fr Feb 24, 2006 12:29 pm

Leider fängt dieses Problem der "älteren" Menschen schon mit 40ig an! Der Spruch "wer arbeiten will findet immer etwas" stimmt auch nicht. Denn das Wort "überqualifiziert" steht immer im Raum. Kann ein Arbeitsloser einen Arbeitsplatz ergatteren, sind die Bedingungen meistens happig und der Lohn mies! Nicht der Markt ist für diese Löhne verantwortlich sondern mafiaähnliche Netzwerke bei Verwaltungsräten, Topmanager und sogenannten Beratern <3 src="{SMILIES_PATH}/icon_exclaim.gif" alt=":!:" title="Exclamation" /> Auch wird uns Schweizer eine faschle Arbeitslosenzahl vorgegaukelt! Auf der Arbeitslosenstatistik erscheinen die "Ausgesteuerten" noch genau 2 Monate! Es gibt auch viele Arbeitslose, welche von ihrem Partner aufgefangen werden und die Arbeitslosenkasse nicht belasten! Bei Nachfragen bei der seco in Bern bekommt man nette Antworten und ein Riesencouvert mit Statistiken und Beschrieben. Aber nach der Durchsicht dieser ist man wieder am gleichen Punkt! (Arena lässt grüssen)! Antwortbeispiel: Die Ausgesteuerten finden bis zu 30% wieder eine Arbeit oder sie werden frühzeitig pensioniert. Auch war die Rede von Abreise ins Ausland! Für mich stimmt diese Arbeitslosenzahl in keiner Form!
Die Angst im Nacken der Arbeitnehmer ist das grösste Problem! Bei Diskussionen erscheint immer der gleiche Satz - schwige, jo nüt säge sösch stotme of der Stross-! Warum wohl explodieren die Gesundheits- und IV-Kosten? Der Mensch ist nicht geschaffen über Jahre soviel Druck und Unrecht zu ertragen. Zusammengefasst; das Ganze ist ein Ball der sich dreht. Es ist höchste Zeit etwas gegen die Lohnschere, welche immer mehr auseinanderklafft zu unternehmen. Vorallem liegt es an jedem Einzelnen dies zu ändern!
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Anonym bewerben – Testlauf in Genf

Beitragvon zuyox am Di Mär 21, 2006 4:10 pm

Anonym bewerben – Testlauf in Genf 20 minuten
In Genf wird bei Bewerbungen der anonyme Lebenslauf getestet, um die Diskriminierung von Frauen, Ausländern und Alten zu reduzieren. Die Idee stösst bei Linken auf Interesse.
Umfrage
In Genf wird bei Bewerbungen der anonyme Lebenslauf getestet, um die Diskriminierung von Frauen, Ausländern und Alten zu reduzieren. Die Idee stösst bei Linken auf Interesse. Wer sich in den nächsten drei Monaten bei der Migros, bei den Genfer Stadtwerken oder der Gemeinde Vernier bewirbt, muss den Lebenslauf in anonymisierter Form einreichen: ohne Name, Adresse, Alter und Geschlecht. Verzichtet wird auch auf das Passfoto. Nur die Berufserfahrungen sollen damit darüber entscheiden, welcher Kandidat das Rennen um den Job macht.
Robert Cuénod, kantonale Stelle für Integration hat geschrieben:«Es ist in erster Linie ein Instrument gegen die Diskriminierung von Einwanderern»
Gleichzeitig werde auch die Schlechterstellung von bestimmten Alterskategorien und von Frauen bekämpft. Das Projekt stösst bei linken Politiker auf reges Interesse:
Ruth Genner, grüne Nationalrätin hat geschrieben:«Die Idee ist spannend»
Ursula Wyss, SP-Nationalrätin hat geschrieben:«Ich würde eine Ausweitung in die Deutschschweiz auf jeden Fall unterstützen»
Gegen anonyme Bewerbungen ist Arbeitgeber-Direktor Peter Hasler: «Dies wäre der Tod der Wirtschaft.» Nun müssten die Ergebnisse abgewartet werden, um dann über eine Weiterführung zu entscheiden.
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