Die Idee von Sorgim mal kritisch hinterfragt

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Die Idee von Sorgim mal kritisch hinterfragt

Beitragvon Peter Dubach am Di Mai 02, 2006 9:42 am

Die Idee von Sogrim mal kritisch hinterfragt.

Sorgrim erhebt den Anspruch basisdemokratisch einen Grosskonzern so zu indoktrinieren und dass soziale Eckwerte bei der strategischen Planung der Geschäftspolitik einfliessen MUESSEN.

Ist das der Weg einen Grosskonzern wie Migros aus der Isolation der "behüteten" Schweiz fit für Europa und den Weltmarkt zu machen?

Oder werden nur wie beim Migros-Frühling der 80erJahe grün alternative Handelsformen propagiert, die in keinster Weise zu eine Stärkung des Konzerns beitragen.

Das Paradebeispiel Schweizer Demokratie zeigt doch die wieviel, die sozialen Errungenschaften die wir uns in unzähligen Parlamentssitzungen, ,Kommisionen und Ausschüssen erarbeitet haben, im internationalen Vergleich Wert sind, solange Länder die weniger bis keine demokratischen Strukturen aufweisen, die Macht haben ihre Politik durchzusetzen und nur Dank ihrer Grösse Weltpolitik machen können ohne Rücksicht auf
Internationale Gremien. Der Irak- Krieg ist ja wohl das beste Beispiel für Realpolitik.

Auch innenpolitisch sind einige unserer Gesetze kaum dazu geeignet unser Standort Schweiz attraktiver zur Ansiedelung internationaler Firmen zu machen.

Das Gegenteil ist der Fall, wie das jüngste Beispiel von Amgem zeigt die nun in Irland Arbeitsplätze schaffen.
Auch das gutgemeinte Verbandbeschwerderecht ist ja im Kern absolut demokratisch, doch wohl für eine Firma
ein nicht zu unterschätzender Negativfaktor bei der Standortwahl.
Auch die endlosen Beratungen die eine direkte Demokratie so sozial und fair machen sollen, bringen keine Effizienzsteigerung.
Als Negativbeispiel für die Verschleppung eines Gesetzes sei hier nur das Gewässerschutzgesetz angeführt, das 28 Jahre brauchte bis eine allen Gruppierungen genehme Form gefunden wurde.


Und genau hier passiert der Denkfehler von Sorgim.
Denn eine Migros nach guteidgenössischem Konkordanzprinzip zu verwalten und zu führen, ist der Hemmschuh der schnelle,,flexible Lösungen und Innovationen verhindert, die notwendig sind um im harten Kampf um jeden Kunden bestehen zu können.

Soll man nach diesem Vorbild die Migros führen?
Duttweilers Gedankengut in Ehren, doch wie aktuell sind diese Thesen in der heutigen Zeit?
Was fütr die 50er Jahre galt, kann man doch nicht in die aktuelle Situation übertragen und (noch schlimmer) als
Credo füer die Führung eines Konzerns wie Migros anführen.
Genau aus diesem Grund wurde in den 80er Jahren das Majorzwahlsystem bei Migros eigeführt, damit nicht
sozial verklärte Gruppierungen unter Führung von Hans A,Pestalozzi Entscheidungsbefugnis bei der strategischen Planung erhalten.
Und was wurde aus Migros in den letzten 25 Jahren, und wieviel betrug das Wachstum seitdem?
Um wieviel schneller wuchs Migros als vergleichbare Firmen im selben Umfeld?
Also alles falsch gemacht?


Eine sozialere Arbeitswelt ist ein netter Gedanke doch wohl eher ein Planspiel ewig gestriger Sozialromantiker.
Der Gutmensch existiert nicht im internationalen Handel, oder soll die Migros zu einem 3. Weltladen mit sozialen Ansprüchen werden die jeder Gruppierung dient?

Das nur der soziale Fortschritt für die Initianten und Anhänger von Sogrim im Vordergrund steht ist höchst zweifelhaft, sonst müsste nicht noch ein finanzielles Zückerchen in Form von fiktiven Sogrim-Franken immer wieder aufs Tapet gebracht werden.
Man lese nur mal die Besprechungsprotokolle der letzten 3 Monate.

jDas Beispiel Max Havelaar zeigt doch klar, das dasKundensegment für Produkte aus fairem und sozial nachhaltigem Handel sehr begrenzt , und in weiten Teilen bereits gesättigt ist.
Das Segment der Billigkunden die bei Aldi kaufen, kann man auch mit den bereits bekannten Budgetlinien nur zum Teil auffangen.
Solange man in knapp 20 bis 30 Minuten Wegzeit in Deutschen Landen dieselben Produkte viel günstiger einkaufen kann, solange werden die Umsätze der Grossverteiler weiter stagnieren und sogar fallen.
Das Argument des solidarischen Einkaufens von Schweizern Produkten ist ja völlig abwegig.
Das soll bei Lebensmitteln so sein, doch das Lederschühchen aus der Türkei und die neuen T.Shirts aus China
die lustigen Spielsachen aus Taiwan etc. sind dann etwas völlig anderes?

Das Argument das eine schlankere und effizientere Führung unter Kontrolle eines demokratisch gewählten und mit entsprechenden Controllingrechten ausgestatten Parlaments die Migros schlagkräfiger macht ist zu bezweifeln.
Der einzige Weg eine Holding wie die Migros heute faktisch ist zu führen sind ganz klare hierarchische Strukturen, mit genau festgelegten Kompetenzen.
Da wäre der Schritt zur Aktiengesellschaft der logischere Weg als eine weitere Instanz die strategische Rrichtlinien unter Beiziehung von Interessengemeinschaften jedwelcher Couleurs bestimmt.
Als Verantwortlicher von Migros würde mir dieses Szenario viel mehr Bauchweh machen, als die Offenlegung von Fehlern in der Führung eines Konzerns.
Siehe Beispiel Swisscom wenn die Politik dreinredet.


Wir befinden uns im Krieg, im Weltwirtschaftskrieg, und da sollen die Migros Generäle jeden Soldaten fragen ob er lieber rechts oder links vom Baum die Anhöhe erstürmen will?

Bis dahin ist der Krieg verloren!
Peter Dubach
 
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Beitragvon Pierre Rappazzo am Mo Mai 15, 2006 7:28 pm

Auch Sie muss ich auf das SORGIM Buch verweisen http://www.sorgim.ch/pdf/SORGIM-Buch-v2-6.pdf Lesen Sie mindestens Kapitel 4 und 5.2ff. Trotzdem hier kurz die wichtigsten Antworten. Die Migros wird auch mit der digitalen Demokratie hierarchisch geführt werden. Demokratie heisst ja nicht, dass die orthodoxe griechische Form praktiziert werden muss. Insbesondere das Kapitel 5.2.2 gibt Ihnen Auskunft darüber, dass die Migros schon heute ein demokratisch geführtes Unternehmen wäre, wenn nicht ein Machtklüngel unrechtmässig die Herrschaft an sich gerissen hätte, auf Kosten der Allgemeinheit, der das Unternehmen gehört.

Sie unterstellen, „Dass nur der soziale Fortschritt für die Initianten und Anhänger von Sorgim im Vordergrund steht“ Das steht so nirgends und ist auch keine Verpflichtung. Es gibt unterschiedlichste Motive bei SORGIM mitzumachen, eines kann durchaus sein, dass man sich für eine gerechtere Welt einsetzt. Meine persönliche Motivation ist, dass ich dort wo ich kann, Verantwortung über mein Kapital wahrnehmen will. Ich bin überzeugt, dass eine digital demokratisch geführte Migros wirtschaftlich viel erfolgreicher würde und dass sie zusätzlich noch sozialer und nachhaltiger wäre. Zudem verspreche ich mir als Eigentümer einer florierenden Unternehmung auch eine jährliche lukrative Gewinnausschüttung.

Der SORGIM Franken ist auch kein finanzielles Zückerchen, sondern Entgelt in Form einer fiktiven Währung mit Optionscharakter für Leistungen, die jemand bei SORGIM erbringt. Ziel ist es, nach gewonnener Wahl in die Delegiertenversammlung der Migros diese Währung in CHF umzutauschen und auszuzahlen. Mehr darüber wenn wir den SORGIM Franken offiziell lancieren.
Pierre Rappazzo
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Stirbt Der deutsche Sprachraum aus, weil kein Geld fliesst?

Beitragvon zuyox am Di Nov 21, 2006 11:54 am

Peter Dubach hinterfrägt die Idee von Sogrim mal kritisch!

Seine Kritik beruht primär darin, dass er dem Top Management vertraut und der Basis misstraut und das nenne ich obrigkeitsgläubig, wie ich es bereits erklärt habe.

Darf ich mal die Hypothese aufstellen, dass ich das Top Kader des deutschen Sprachraums für das unfähigste Top Kader der Welt halte?

Diese Behauptung erscheint auf den ersten Blick höchst zynisch, ist jedoch sehr objektiv und realisitisch.

Deutschland stirbt aus!

Wie lässt sich diese Behauptung denn beweisen?

Deutschland hat statistisch die weltweit tiefsten Geburtenraten und aus diesem Grund stirbt Deutschland aus!

Das ist ein rein statistich-soziologisches Problem.

Welchen Unterschied gibt es zwischen einem toten und einem lebenden Körper?

Im Gegensatz zum lebenden Körper fliesst das Blut in einem toten Körper nicht mehr!

Im Gegensatz zum US Top Management, das zwar Spitzenlöhne bezieht, aber auch Milliarden wieder für wohltätige Zwecke weitergibt und diese philantropische Tradition seit vielen Jahrzehnten pflegt, horten die Top Manager des deutschen Sprachraums ihre Bezüge, ohne sie beispielsweise durch Philanthropie weiterzugeben!

Das Top-Kader im deutschen Sprachraum hortet Geld, statt es wieder in Umlauf zu setzen, statt es wieder zu verteilen, statt es wieder fliessen zu lassen und bringt so einen wichtigen Teil des Geldflusses zum stehen.

Wenn es in einer Wirtschaft keinen Geldfluss mehr gibt ist sie tot!

Was könnte man tun, um diesem Übel abzuhelfen?

Vielleicht müsste man die Löhne des Top-Kaders des deutschen Sprachraumes um 99% senken und die Löhne aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 5 bis 10% erhöhen, um die Wirtschaft wieder anzuheizen.

So hätte vermutlich Herny Ford gehandelt und er hätte gewusst warum.

Napoleon Hill traf im Rahmen einer Serie, in der er die Biographien berühmter Leute studierte und veröffentlichte, den Industriellen Andrew Carnegie zu einem Interview - zu diesem Zeitpunkt einer der reichsten Menschen der Welt. Hill entdeckte, dass Carnegie glaubte, der Weg zum Erfolg könne in einer einfachen Formel zusammengefasst werden. Carnegie war von Hill beeindruckt und beauftragte ihn, 500 self-made Millionäre zu befragen, um diese Formel zu erstellen und zu veröffentlichen.

Was war Andrew Carnegie's Erfolgsgeheimnis?

Andrew Carnegie war berühmt als Philanthrop und spendete insgesamt mehr als 350 Millionen US-Dollar!

Praktisch alle sehr reichen Amerikaner gaben ihr erworbenes Geld wieder durch philantropische Aktivitäten weiter, stellte Napoleon Hill fest und dies hat sich bis heute in den USA nicht geändert!

SORGIMs neues Verdienstmodell geht klar in die Richtung einer Wiederverteilung, welche die USA so erfolgreich werden liess!

Peter Dubach hat geschrieben:Eine sozialere Arbeitswelt ist ein netter Gedanke doch wohl eher ein Planspiel ewig gestriger Sozialromantiker.
Der Gutmensch existiert nicht im internationalen Handel, oder soll die Migros zu einem 3. Weltladen mit sozialen Ansprüchen werden die jeder Gruppierung dient?
Peter Dubach hält offenbar den reichten Mann der Welt, Bill Gates, und den zweitreichsten Mann der Welt, Warren Buffet, für gestrige Sozialromantiker, weil sie zusammen weit über US$ 60 Milliarden durch philantropische Massnahmen über die Bill and Melinda Gates Foundation gegen Ungleichheit und Unrecht investieren, mehr als jemals zuvor?

Warren Buffett erklärt mit den Worten
Warren Buffett hat geschrieben:“Compare what I’m doing with them to my situation with Berkshire, where I have talented and proven people in charge of our businesses. They do a much better job than I could in running their operations. What can be more logical, in whatever you want done, than finding someone better equipped than you are to do it? Who wouldn’t select Tiger Woods to take his place in a high-stakes golf game?”
, warum er sein Vermächtnis über die Bill and Melinda Gates Foundation fliessen lässt.

Es ist die billigjobkonservative Haltung der Horter, welche das genommene Geld nicht mehr weitergeben wollen, das die Wirtschaft tötet, denn wenn kein Blut mehr fliesst, ist der Körper tot! Gerade dies will SORGIM verhindern, wofür ich SORGIM gratulieren möchte!
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Lieber zuyox, Glauben macht selig?

Beitragvon Peter Dubach am Mi Nov 22, 2006 1:04 am

Dale Ganegie als Vorbild für Topmanager. Aha, wieviele Angestellte hatte denn dieser Mann in seiner Firma Dale Carnegie & Associates, Inc., Hauppauge, New York, geführt?
Aha, 21 Mitarbeiter, ja klar da kann man die Anforderungen an einen Topmanager sicher abschätzen.
Ungefähr so, wie der Ertrinkende, dem das Wasser bis zum Hals reicht dem Gläubigen zuruft: Ja sicher, Du kannst übers Wasser laufen, musst nur daran glauben.

Glauben und Wissen zu trennen, und denn Unterschied zu sehen ist das Entscheidende
Psychologen und Psychiater warnen ausdrücklich davor, dass die Methoden des positiven Denkens, labile und depressive Patienten weiter schädigen können. Besonders bei unkritischen Menschen können sie auch zu einem Realitätsverlust führen. Der Realitätsverlust kann durch das Vermeiden von kritischen Fragen und der damit einhergehenden teilweisen Leugnung von vorhandenen Schwächen entstehen.

Was mich nun nicht mehr erstaunt, wenn Sie einen Spekulanten wie Warren Buffet oder einen Monopolisten wie Bill Gates als Wohltäter hinstellen können.
Da zeigt sich die Absenz der kritischen Hinterfragung.
In diesem Falle wie diese Herren zu solch einem Vermögen gekommen sind.
Wenn die eigene Meinungsbildung gewollt nur auf der selektiven Wahrnehmung von Information zum Zweck der Bestätigung des eigenen Weltbilds dient und NICHT zur kritischen Hinterfragung der eigenen Meinung, so wird in einem solchen Fall von selektivem Wahrnehmungswillen gesprochen.

Als kleines Beispiel: Der Nobelpreis ist ausgelobt vom Erfinder des Dynamits.
Nun kann man selektiv nur die Auslobung dieses unbestritten grossartigen Preises befürworten,
und Alfred Nobel als eine Philanthropen des Jahrhunderts würdigen, oder die Motive hinter der Gründung seiner Stiftung suchen.
Wenn man dann ein wenig gräbt, stellt man fest das Alfred Nobel Höllenqualen gelitten hat, das sein Sprengstoff in Kriegswaffen das Leben von Abertausenden von Menschen gekostet hat.
Und hier beginnt die Selektion von Information.
Denn wer die Motivation nicht sehen will, ist auch nicht in der Lage, oder eben nicht Willens, sich ein gesamtheitliches Bild zu verschaffen.

Aber bleiben wir doch im Rahmen der uns beschäftigen sollte, und der heisst Migros.
Kennen Sie die zuyox eine andere Firma, die ein Prozent a fond perdu ohne Pressekonferenz, ohne grossartiges Schulterklopfen a la americaine , ohne Hintergedanken und ohne schlechtes Gewissen, ohne Forderungen und ohne Ansprüche, Geld an Kulturschaffende verteilt?
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Re: Lieber zuyox, Glauben macht selig?

Beitragvon Administrator am Mi Nov 22, 2006 9:33 am

Peter Dubach hat geschrieben:Kennen Sie die zuyox eine andere Firma, die ein Prozent a fond perdu ohne Pressekonferenz, ohne grossartiges Schulterklopfen a la americaine , ohne Hintergedanken und ohne schlechtes Gewissen, ohne Forderungen und ohne Ansprüche, Geld an Kulturschaffende verteilt?


Ja, uns gehört eine phantastische Firma! Trotzdem hier die Wermuthstropfen. Es ist kein Prozent mehr, sondern nur noch knapp mehr als ½ Prozent. Von den 2005 verteilten 112 Millionen wurden mit CHF 75 Millionen die eigenen Unternehmen Klubschule und Fitnesscenter subventioniert. Der grösste Teil vom Rest wird über nicht transparente Wege an immer die gleichen Einrichtungen und Organisationen ausbezahlt. Eine Liste wer warum wieviel erhält gibt es für uns Besitzer nicht. Ein SORGIM und Migros Mitglied aus der Region Aare hat sich einmal intensiv um detaillierte Zahlen bemüht. Vergebens!

Als SORGIM letztes Jahr um einen ihr unbestritten zustehenden Betrag aus dem Kulturprozent anfragte, änderte der Migros Machtklüngel kurzerhand das Kulturprozent Reglement, so dass jetzt SORGIM keinen Anspruch mehr auf Kulturprozent Gelder hat.

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Bill Gates

Beitragvon ehertig am Mi Nov 22, 2006 8:21 pm

Sehr geehrter Herr Dubach, also Bill Gates muss ich jetzt hier "in Schutz" nehmen. Dieser hatte natürlich das grosse Glück im rechten Moment i.S. Computer viel Gutes zu programmieren (nicht alles ist ok, aber in der Zwischenzeit gibt es viele, sehr viele Alternativen). Dass Bill Gates als Wohltäter auftritt, sollte man schätzen! Auch führt er seine Angestellten vorbildlich und ist "grosszügig". Es treten viele bekannte Personen als Wohltäter auf, welche ihr Geld nicht immer auf saubere Art verdienten, da bin ich Ihrer Meinung. Aber bitte werft nicht alle "Wohltäter" in einen Topf!
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Der wahre Wohltäter

Beitragvon Peter Dubach am Do Nov 23, 2006 8:46 am

Keineswegs möchte ich einen Diskurs über die Geschäftsgebaren von Microsoft vom Zaun brechen.
Doch Fakt ist das vor dem Aufkommen von Linux über 90% aller HeimPCs unter Windows liefen.
Der Rest war vor allem Mac, UNIX ein wenig BSD und noch ganz exotische UNIX Derivate.
Somit hatte Mitte der 90 Jahre Microsoft praktisch ein Monopol bei den Nicht Macbasierten Betriebsystemen.
Und seit diesem Zeitpunkt hat Microsoft seine Marktstärke konsequent, benutzt ( missbraucht)
Der volkswirtschaftliche Schaden durch Erzwingung von System -und Versionsupdates, mangelnde Stabilität der Software, Anfälligkeit gegen Virenattacken und deren Folgekosten, die fehlenden Quellcodes für Anbindung und Implementation fremder Software, sowie die massiv überteuerten Linzenzen haben einen volkswirtschaftlichen Schaden verursacht, der die Spenden von Herrn Gates um das Vielfache übertreffen.

Erst seit Linux hat sich dieser Trend abgeschwächt, und nichts zeigt die wachsende Ablehnung der Microsoft Palette deutlicher als die steigende Anzahl User und Entwickler, die so enthusiastisch an der Weiterentwicklung von Linux arbeiten.
Dies ist ein Projekt das als basisdemokratisches Betriebsystem verstanden werden darf und in all seiner Vielfalt und Funktion für jeden frei verfügbar ist!
Da möchte ich Linus Thorvald den geistigen Vater von Linux als Wohltäter betrachten, der die unsägliche Macht von Microsoft gebrochen hat, und erst noch in einer Form die das wahre Wesen der Demokratie in sich trägt.
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Bleiben wir beim Kern meiner Aussage, der Wohltätigkeit!

Beitragvon zuyox am Do Nov 23, 2006 9:01 am

Ich habe über Napoleon Hill geschrieben, der über 500 self-made Millionäre befragt hatte, was ihr Geheimnis gewesen wäre.

Alle meinten, dass man erworbenes Geld beispielsweise über Philantropie und private Wohltätigkeitswerke wieder weitergeben müsste.

Dabei erwähnte ich zwar den einen oder anderen Milliardär, hätte aber praktisch jeden anderen US Milliardär, der jemals auf der Forbes Liste aufgelistet worden war, erwähnen können.

Im deutschen Sprachraum horten Millionäre und Milliardäre im Gegenatz und entziehen das Geld dem Geldfluss!

Das war meine Aussage!

Während die Millionäre und Milliardäre in den USA eine Kultur des gebens über Philantropie und private Wohltätigkeitswerke entwickelt haben, haben im deutschen Sprachraum die Millionäre und Milliardäre eine Unkultur des Hortens und des Abzockens entwickelt, ohne das Geld weiterfliessen zu lassen und das und nur das kritisierte ich.

Noch etwas expliziter könnte ich erwähnen, dass ein Bauer, der im Frühling nicht sät, im Herbst auch nicht mehr ernten kann.

Top-Manager des deutschen Sprachraums haben das säen verlernt, während Top-Manager der USA sich der Bedeutung des säens vor dem ernten durchaus bewusst sind. Darin liegt wohl der grösste Unterschied zwischen dem deutschen und dem englichen Sprachraum.

Das Kulturprozent der Migros von Gottlieb Duttweiler ist ein US-amerikanisches Erfolgskonzept.

Google wendet es bereits erfolgreich an!
About Google hat geschrieben:In 2004, Sergey Brin and Larry Page committed one percent of Google profits and equity to the Google Foundation. The foundation supports organizations from the Make-a-Wish Foundation to Doctors Without Borders, funding initiatives to reduce inequity and end poverty. By linking the income of the Foundation to the profits of Google, the founders are linking their living legacy with a lasting legacy. When making their announcement, Brin and Page said, “We hope that someday this institution will eclipse Google itself in overall world impact by ambitiously applying innovation and significant resources to the largest of the world's problems.”
Die Google Foundation soll bereits mehr als eine Milliarde für wohltätige Zwecke gespendet haben und dies, obschon es Google erst seit acht Jahren gibt! Googles Börenkapitalisierung macht mit $122.9 Milliarden übrigens schon mehr als das Doppelte der grössten deutschen Bank, der deutschen Bank mit umgerechnet $59.7 Milliarden, die auf 136 Geschäftsjahre zurückblickt, aus!

Während die Deutsche Bank, deren Börsenkapitalisierung nach 136 Jahren erst bei umgerechnet $59.7 Milliarden angelangt ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlässt und einem völlig unfähigen Top-Management, das sein gehortetes Geld aus dem Geldfluss zieht, immer höhere Löhne bezahlt, stellt Google, deren Börsenkapitalisierung nach acht Jahren schon $122.9 Milliarden ausmacht, massiv Leute ein! Larry Page und Sergey Brin sollen als Jahresgehalt je einen symbolischen Dollar verdient haben!
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Beitragvon zuyox am Do Nov 23, 2006 10:23 am

Peter Dubach,

Eigentlich wollte ich den Erfinder des Dynamits nicht erwähnen, weil er erstens kein US-Amerikaner war und sich somit nicht mit US-Amerikanern vergleichen lässt, und zweitens auch kein Deutscher, Schweizer oder Österreicher, sondern eben ein Schwede war!

Bill Gates, im Gegensatz zu Thomas J. Watson hatte eine klare und richtige Vision!

Guy Kawasaki's belächelt denn auch in seiner Präsentation The Art of the Start die Vision Watsons mit den Worten, er wäre heute in seiner Familie die ganze Welt, denn er hätte fünf Computer. Thomas J. Watson soll nämlich 1943 behauptet haben,
Thomas J. Watson, IBM Gründer hat geschrieben:"I think there is a world market for maybe five computers,"
Im Gegensatz zu Thomas J. Watsons Vision, die er 1943 so ausgedrückt hatte "ich glaube, dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht fünf Computern geben wird", konnte sich Bill Gates durchaus vorstellen, dass es in Zukunft in jeder Familie fünf Computer haben könnte!
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Systemvergleich

Beitragvon Peter Dubach am Do Nov 23, 2006 10:38 am

Bill Gates hat auch mal gesagt, das 640 KB Platz genug seien für einen PC.
Das war nicht 1943 sondern 1981
Da haben wohl alle das moorsche Gesetz noch nicht ganz intus gehabt
.
Die beiden Gründer von Google haben beim IPO dieser Firma rund 8 Milliarden Dollar verdient.
Da kann man locker sich ein symbolisches Gehalt zahlen, wenn selbst die Zinsen pro Monat rund 15 Millionen ausmachen!
Abgesehen davon haben wohl viele den Internethype und das Platzen der New Economy Blase schon wieder vergessen.
Aber es ist absolut richtig das Leute wie ein Joe Ackermann Gift für das gesamte System sind.
Ob Arbeitnehmer, Aktionär, Steuerzahler oder Kunde, jeder trägt die finanziellen Lasten der Politik der schnellen Kohle und nur das Topmanagement bereichert sich in einer Weise die haatrscharf an (es wird sich zeigen) oder sogar jenseits der Grenze des Legalen bewegt.

Zum Thema des private sponsoring
Ein grundlegener Unterschied zwischen den USA und Europa liegt in dem Verständnis was ein Staat für Funktionen und Pflichten haben soll.
Was in der Schweiz und anderen europäischen Ländern als Selbstverständlichkeit betrachtet wird, das der Staat für Bildung, Gesundheitswesen, soziale Einrichtungen etc. verantwortlich sein soll, so ist diese Sichtweise in den Vereinigten Staaten eine diametral andere.

Errungenschaften wie Altersvorsorge, Mutterschaftsurlaub, Arbeitslosenversicherung, infrastrukturelle Standards im Bildungs -Gesundheits und Versicherungswesen sind Amerikanern völlig fremd, und werden auch aus dem Verständnis des Staates und seiner Aufgaben nicht als Grundbedürfnis der Gesellschaft erkannt und gefordert.
Darum ist es auch nicht erstaunlich das amerikanische Millionäre im Gegensatz zu den Europäischen, in Lücken springen und verschiedene Projekte finanzieren, die in unserer Gesellschaftsform als völlige Selbstverständlichkeit betrachtet werden, da sie vom Staat als Norm deklariert und von der Bevölkerung gewünscht wird.

Böse wäre nun eine Ableitung aus dieser Tatsache, das die Spendenbereitschaft einer gewissen Schicht, direkt die Versäumnisse und Fehler eines Staates aufzeigen.
Doch ganz von der Hand zu weisen ist dies nicht.
Denn sogenannte "Wohltäter" in den USA spenden nicht für öffentliche Schulen, sondern bezahlen teuren Privatinstituten einen neuen Flügel, Bibliothek, Sporthalle etc.
Sie finanzieren nicht das öffentliche Gesundheitssystem das in weiten Teilen völlig marode ist und Standards aufweist, die an 3. Welt Länder erinnern.
Nein sie bezahlen der teuren Privatklinik einen noch teureren CT oder finanzieren den neuen Wellnessbereich für die Priveligierten die sich den Aufenthalt in solchen Kliniken leisten können.
Wenn die Bereitschaft zum Spenden nicht frei von eigennützigen Motiven ist, kann man wohl kaum von Menschenfreunden reden.

Aber es stellt sich die Frage ob durch Steuern die unbestritten den europäischen Millionär stärker belasten als den amerikanischen (ausgenommen Luxemburg, Monaco) die richtigen und effizienteren Massnahmen für zum Wohle der Gesellschaft umgesetzt werden.
Wieso soll ein Schweizer Millionär spenden (ja gut, Steuern abziehen) wenn schon durch die steuerliche Belastung mehr von seinem Geld zurück in die Gesellschaft fliesst, als dies bei einem amerikanischen Millionär der Fall ist?
Wenn Spenden als Kaschierung der Schwächen eines Systems dienen, so muss die Gesellschaftsform wohl überdacht werden, und NICHT die Spendenbereitschaft gelobt werden.
Wenn man den Schwächsten der Schwachen und den Aermsten der Armen in einer Gesellschaft betrachtet, werden die Schwächen des Systems sichtbar.
Und da glaub ich kaum das das europäische Modell schlechter sein soll als das amerikanische.
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Wer nicht sähen will wird auch nicht ernten!

Beitragvon zuyox am Do Nov 23, 2006 12:33 pm

Das Prinzip des Spendens liegt ja im 5'000 Jahre alten YiJing, im Yin und Yang und im fünften Element enthalten.

Man kann nicht nehmen, ohne zu geben!

Man kann nicht ernten, ohne zu säen!

Und wer gibt, wie beipielsweise das Netzwerk für Gutes oder auf englisch networkforgood.org, das gemeinsam von Yahoo!, Cisco und AOL betrieben wird, erhält auch, denn er lässt das Geld fliessen.

Der CNN Gründer Ted Warner soll mal mit über einer Milliarde Dollar die Schulden der USA gegenüber der UNO bezahlt haben
wiki about Ted Warner hat geschrieben:In 1998, Turner gave $1 billion in Time Warner stock to United Nations causes, creating the United Nations Foundation
Auf die Frage Wieso soll ein Schweizer Millionär spenden, wenn schon durch die steuerliche Belastung mehr von seinem Geld zurück in die Gesellschaft fliesst, als dies bei einem amerikanischen Millionär der Fall ist? möchte ich antworten, aus dem gleichen Gründ wie in den USA, um erfolgreich zu bleiben und mehr zu verdienen!

Der reichste Mann, der in der Schweiz lebt und Schwede ist, Ingvar Kamprad, spendet übrigens auch und bezahlt in der Schweiz vermutlich weniger Steuern als jeder Milliardär, der in den USA lebt! Seine INGKA Foundation soll Aktiven von über $36 Milliarden besitzen und sich für grüne Ziele wie Wälder und das WWF einsetzen!

Wenn das hortende und abzockende Top-Management des deutschen Sprachraums im Zeitalter des effektiven Gebens nicht lernt auch zu geben und zu spenden, braucht es sich nicht zu erstaunen, wenn dessen Wirtschaft nur noch in eine Richtung geht, nach unten.

Die demographische Entwicklung Deutschlands ist ja schon mal die rückläufigste der Welt und das belegen statistisch die Zahlen und Fakten und alarmieren offenbar auch die deutsche Gesellschaft!

Sollten die Schweizer Millionäre und Milliardäre weiterhin nur horten und abzocken wollen, statt auch Geld in philantropische Projekte wieder zurückfliessen zu lassen, töten sie ihren eigenen Wirtschaftsraum und ich denke mal ganz bescheiden, dass dies den wenigsten klar ist und die wenigsten sich dessen bewusst sind.
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Nette Theorie

Beitragvon Peter Dubach am Do Nov 23, 2006 8:23 pm

Um bei der Bildsprache zu bleiben, ist es nicht ein säen um zu ernten, sondern ein Reicher öffnet die Kornkammer um den Armen zu geben.
Doch wenn diese nette esoterische Theorie Substanz hätte, warum ist dann die Firma Roche nicht soviel besser positioniert, wenn Gigi Oehri als eine der Hauptaktionäre soviel von ihrem Vermögen in Sport ( FC Basel) Kultur und Soziale Einrichtung investiert gegenüber Novartis mit dem netten Herrn Vassella an der Spitze?

Doch um ihre Theorie zu beweisen und Ihnen viel Erfolg zukommen zu lassen, sende ich Ihnen anbei mein Kontonummer zu.
Uns säen sie grosszügig!
Ab einem Betrag von 500 Franken werde ich auch die Duftkerzen und Räucherstäbchen aktivieren, sowie eine halbstündige Meditation über ihre Donation abhalten.
Des weiter werde ich Ihnen als Erntedank ein Foto meiner tibetanischen Gebetstrommel zusenden, sowie eine Dose Original Yang, abgefüllt vom grossen Tai Chi Meister Um Lei Tung aus der Provinz Sechuan.

Doch Spass beiseite.
Dieses Forum ist nicht der richtige Ort um irgendwelche Glaubenstheorien zu erörtern.
Bleiben wir doch beim Thema Migros.
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Beitragvon ehertig am Do Nov 23, 2006 9:43 pm

Hallo Peter Dubach, gute Antwort - Spass muss sein - nur so ist es erträglich im Dschungel der MACHT!
Aber wie Sie erwähnen - bleiben wir bei der Migros!
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Zitieren wir Napoleon Hill und Winston Churchill

Beitragvon zuyox am Fr Nov 24, 2006 8:49 am

Winston Churchill erklärt das von Napoleon Hill gelüftete Geheimnis der ganz Reichen mit den Worten: "We make a living by what we get. We make a life by what we give."

Um nun noch schnell zur MIGROS zurückzukommen, möchte ich hinzufügen, dass Gottlieb Duttweiler sowohl Winston Churchill als auch Napoleon Hill gekannt hatte und mit grosser Sicherheit auch alle Bücher von Napoleon Hill nicht nur gelesen, sondern eben auch verstanden und umgesetzt hatte, denn letztlich war sein Werk, die MIGROS, deren Profite er nicht gehortet und abgezockt, sondern an die Genossen weitergegeben hatte, ein noch heute lebendes Beispiel aus Napoleon Hills Synthese.

Die MIGROS ist der wohl beste Beweis für die Richtigkeit Napoleon Hills Synthese!

Manchmal, denke ich, machen kleine historische Exkurse durchaus Sinn!

So denke ich auch in aller Bescheidenheit, dass SORGIM das mit Sicherheit beste Werk seit dem Tode Gottlieb Duttweilers sei und endlich der Zerstörung des Werkes Gottlieb Duttweilers Einhalt gebietet.

Seine Partei, der Landesring der Unabhängigen, seine Tageszeitung, die Tat und noch vieles mehr wurde bereits vom FDP Filz zerstört!

Es ist Zeit aufzuwachen und Gottlieb Duttweilers Vermächtnis zu verteidigen! Wählt die FDP ab! Wählt SORGIM!
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