Coop kauft Fust ebenfalls an Eigentümer vorbei

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Beitragvon roggenmoser am Di Aug 21, 2007 9:52 am

Jeder CEO hat ein Pflichtenheft, wo seine Kompetenzen festgehalten sind.
Frage: Wer erstellt dieses ? und wem ist der CEO bei einer Genossenschaft unterstellt ? Sollte es die GV sein, würde ein solches Unternehmen lahmgelegt, da die Entscheidungswege zu lange sind.
Wäre es nicht angebracht diese Wege der Kompetenzen darzulegen und transparent zu machen ?
Wir reagieren immer nur, statt zu agieren!
Und dem lieben Schreiber, welcher über die FDP wettert (nehme an seine Parteizugehörigkeit ist sehr links gerichtet) empfehle ich, sich zu überlegen, warum seine Partei und die Gewerkschaften ihren Mitgliedern nicht empfiehlt
Aktien oder PS des Unternehmens zu kaufen, für welches sie tätig sind.
Es gibt Unternehmen in der Schweiz die ihren Angestellten statt Boni und Lohnerhöhungen Mitarbeiteraktien abgeben. Somit hat dieser auch ein grösseres Interesse, was die Geschäftsleitung veranlasst und wagt es vielleicht einmal kritische Fragen zu stellen, da ihm ja diesen Unternehmen "zum Teil" gehört.
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Beitragvon Pierre Rappazzo am Di Aug 21, 2007 10:12 am

Bei der Migros wird der CEO von der Verwaltung (Verwaltungsrat) eingesetzt. Die Verwaltung wird von der Delegiertenversammlung gewählt. Die Delegierten würden eigentlich von den Besitzern gewählt. In de Praxis werden die Delegierten und die Verwaltung von dem Migros Management eingesetzt (Exekutivherrschaft). Mehr dazu hier:

http://www.sorgim.ch/Tatsaechliche_Macht.php

und

http://www.sorgim.ch/pdf/SORGIM-Buch-v2-6.pdf

Die Eigentümer haben es aber in der Hand dies zu ändern, die Verantwortung liegt voll und ganz bei Ihnen. Ich vertrete die Ansicht, dass die Manager wenig Schuld trifft, da sie wie jeder von uns nur ihre Lebenssituation maximieren.

Mit SORGIM haben die Eigentümer die Möglichkeit das Zepter in die Hand zu nehmen. Es gibt keine Ausreden mehr.

Bei Coop sind die Strukturen ziemlich ähnlich, sogar noch etwas weniger kompliziert als bei Migros.
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Coop-Migros - Rechnungshof

Beitragvon roggenmoser am Di Aug 21, 2007 10:22 am

Fast hätte ich vergessen zuyox in einem Punkt zu zustimmen:
Rechnungshof - Eidg. und Kantonal, wie es in Deutschland seit langen üblich ist. Denn unser Staat (auf allen Ebenen - Gemeinde, Kanton und Bund) sind der Massen "verfilzt" und entziehen sich in vielen Belangen jeglicher Kontrolle, besonders beim Geld ausgeben. Jedes erstellte Budget wird um ein vielfaches "übertreten" und Nachkredite gefordert.
Es werden Gesetze veranlasst, ohne die Stimmbürger zu fragen.
Beispiel: Vor ca. 7 Jahren hat Frau Dora Andres die Strassenverkehrssteuern im Kanton Bern hinaufgesetzt und "vergessen" das dieses Vorgehen vom Volk gut geheissen werden muss. Warum sollte sich demnach die Coop und die Migros nicht auch solche "Freiheiten" erlauben?
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Re: Coop schnappt sich Carrefour

Beitragvon roland am Di Aug 21, 2007 9:07 pm

Pierre hat geschrieben

Aber zurück zu Coop, obwohl dieser Deal im Sinne der Eigentümer ist, ist es trotzdem unverständlich, dass niemand in den Medien, der Politik oder der Öffentlichkeit die Frage stellt, wer legitimiert H.-U. Loosli dazu mit unserem Geld, andere Firmen zu kaufen?

Darum

Im Art.2 Zweck abs.4 der Statuten von Coop steht folgendes:

Coop kann sich an andere Unternehmungen und Organisationen im In-und Ausland beteiligen, solche erwerben oder selber gründen. Sie kann überdies alle Geschäfte tätigen, die den Unternehmenszweck in irgendeiner Weise zu fördern geeignet sind.

Da es in den Statuten steht fragt niemand nach dem warum oder wieso.
Auch hier können die Mitglieder nicht gefragt werden genau so wie die Delegierten, denn die können nur abstimmen was gemäss ihren Statuten der Delegiertenvesammlung vorgelegt wird.

Auch bei Coop ist Filz und Macht sehr gut vernetzt.

Gruss
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Beitragvon Pierre Rappazzo am Di Aug 21, 2007 9:43 pm

In den Coop Statuten steht aber auch:

Art. 19 Zusammensetzung und Wahl der Regionalräte
1 Die Regionalräte vertreten die Mitglieder der entsprechenden Region.


Art. 22 Wahl und Amtsdauer der Delegiertenversammlung
1 Die Delegiertenversammlung wird gemäss Art. 19 im Rahmen der
Konstituierung der Ausschüsse der Regionalräte in den sechs Regionen gebildet.

Art. 26 Befugnisse der Delegiertenversammlung

1 Der Delegiertenversammlung stehen folgende Befugnisse zu:.....

b) Wahl und Abberufung des Verwaltungsrates

und:

Art. 29 Aufgaben, Befugnisse
1 Dem Verwaltungsrat obliegt die oberste Leitung der Coop und die
Überwachung der Geschäftsführung.


Zusammengefasst heisst dies:

Die Eigentümer wählen (wenn es denn Wahl gäbe) den Regionalrat, dieser wählt die Delegiertenversammlung und diese den Verwaltungsrat, der die Geschäftsleitung einsetzt. Offenbar besteht die Delegiertenversammlung und der Verwaltungsrat aus Marionetten von Hansueli Loosli, anstatt dass sie die Interessen der Besitzer vertreten nicken Sie die Finanzeskapaden eines selbsternannten Königs ab.

Es geht bei Coop zu, wie in jedem grossen Unternehmen. Man nennt dies eben Exekutivherrschaft. Aus diesem Grund müssten die Öffentlichkeit und die Medien aufschreien und die Frage stellen was geschieht da mit unserem Geld. Es ist in der Wirtschaftslehre bekannt, dass solche Führungsorganisationen über kurz oder lang kolabieren!
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Beitragvon Pierre Rappazzo am Mo Feb 25, 2008 11:52 am

Loosli im Sonntagsblick

"«Als Genossenschaft verfolgt Coop keine Strategie der Gewinnmaximierung. Ich habe nicht alle Tage die Analysten im Haus, die mir sagen, wie wir ­unseren Gewinn noch mehr steigern sollen.»"

In der Betriebswirtschaftslehre lernt man, dass genau das Gegenteil richtig ist. Schwach, dass Journalisten eine solche Falschaussage einfach durchgehen lassen!
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Rechtsform Genossenschaft?

Beitragvon Marc aus Lenzburg am Mo Feb 25, 2008 12:23 pm

Wir allen wollen nicht zu überteuernden Preisen einkaufen, da nicht alle "Grossverdiener" sind, jedoch geht immer billiger nicht langsam auf die Kosten der Qualität bei allen (Coop, Migros, Eurospar usw.)?

Und Herr Loosli „«Als Genossenschaft verfolgt Coop keine Strategie der Gewinnmaximierung“!

Ist das so? Ist jede Genossenschaft im Sinne der Genossenschaftler?

Nicht nur Coop und Migros“ sondern auch viele „Wohnbaugenossenschaften“?

Ich finde die Rechtsform Genossenschaft wird heute missbraucht!



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Jahresrechnung

Beitragvon ehertig am Mo Feb 25, 2008 6:04 pm

"Marc aus Lenzburg"
Ist das so? Ist jede Genossenschaft im Sinne der Genossenschaftler?
Ich finde die Rechtsform Genossenschaft wird heute missbraucht!


Da bin ich Deiner Meinung! Die Migros ist ein klassisches Beispiel!
Die Migros gehört uns Genossenschafter. Aber was haben wir zu sagen - nichts - ausser der Stimmkarte um die Jahresrechnung abzusegnen! Wer kontrolliert, ob die Jahresrechnung wirklich durch die Genossenschafter angenommen wurde?

Kann mir da jemand eine Antwort geben?
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