Demokratie für die Kunden ?

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Demokratie für die Kunden ?

Beitragvon Gast am Sa Aug 06, 2005 3:39 pm

Kunden sind der Lebenssaft der Unternehmung. Die Kunden sollten an den Unternehmungsentscheidungen und am Gewinn partizipieren. Die Kunden sollten aufgrund Ihres in einer Bilanzperiode getätigten Umsatzes prozentual an der Hälfte des Unternehmensgewinnes in dieser Bilanzperiode beteiligt werden. Beispiel Kunde A tätigte 10 000 Franken und Kunde B 5000 Franken Umsatz, dann erhält Kunde A doppel soviel des Unternehmensgewinnes wie Kunde B.
Die demokratische Partizipierung an den Unternehmungsentscheidungen sollte ähnlich funktionieren. Pro 1000 Franken Umsatz z.B. gibt es eine Stimme. Kunden die weniger als 1000 Franken Umsatz getätigt haben, können Ihren Umsatz mit anderen Kunden poolen bis Sie mindestens z.B. eine Stimme zusammenhaben. Kunden können das Stimmrecht auf Personen (andere Kunden des Unternehmens) übertragen.
Gast
 

Die Angst vor dem Kunden

Beitragvon Unternehmer am Fr Aug 12, 2005 11:21 pm

<3 src="{SMILIES_PATH}/icon_lol.gif" alt=":lol:" title="Laughing" /> Warum denn solche Investitionsängste? Sind die Kunden so gefährlich und stören diese etwa den Betriebsablauf <3 src="{SMILIES_PATH}/icon_biggrin.gif" alt=":D" title="Very Happy" /> ? Dann doch lieber das Geld in Baidu.com anlegen ? Mit 1,5 Millionen USD Jahresgewinn bereits schon 4 Millarden USD wert.
Das eigene riskitierte Kapital sollte sich doch möglichst gut und sicher verzinsen, oder nicht <3 src="{SMILIES_PATH}/icon_razz.gif" alt=":P" title="Razz" /> ? Da sehe ich bei einem demokratisch durch die Kunden gesteuerten Unternehmen eher viel mehr Chancen als Gefahren.
Unternehmer
 

Turbokapitalismus

Beitragvon Hubert am Do Aug 18, 2005 5:41 pm

Was für ein Turbokapitalismus soll das nun werden ?
Hubert
 

Diktatur des Aldikunden

Beitragvon Mani am Do Aug 25, 2005 6:18 am

Das ganze Modell klingt eher nach einer Diktatur des Aldikunden.
Die Mitarbeiter sind bereits entmachtet, jetzt kommen auch noch die Besitzer dran. Wehe, wehe wenn ich da auf unsere Renten sehe.
Mani
 

Kundendemokratie dank cluetrain manifesto

Beitragvon zuyox am Mo Aug 29, 2005 9:24 am

Ich denke, die Kundendemokratie komme mit der Blogosphäre. Vielleicht lese ich mal wieder Christopher Lockes, Doc Searls und David Weinbergers Cluetrain Manifesto: "Menschen erkennen einander am Klang ihrer Stimme".
zuyox
 
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Rente ade

Beitragvon Mani am Fr Sep 09, 2005 9:28 am

in Argentinien wurden die Renten um 70% reduziert
Mani
 

Rente ade

Beitragvon ehertig am Fr Sep 09, 2005 1:22 pm

Wir sind hier in der Schweiz und nicht in Argentinien. Wir sollten uns mehr auf unser Land konzentrieren. Denn hier läuft immer mehr schief.......
ehertig
 
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Re: Rente ade

Beitragvon zuyox am Fr Sep 23, 2005 9:36 am

ehertig hat geschrieben:Wir sind hier in der Schweiz und nicht in Argentinien. Wir sollten uns mehr auf unser Land konzentrieren. Denn hier läuft immer mehr schief.......
Lieber ehertig,
Das Hauptproblem der Schweiz liegt in der mangelnden Kontrolle des Volkes gegenüber seinen Behörden. In allen demokratischen Länder der Welt kontrolliert das Volk seine Behörden durch Rechnungshöfe! Die Schweiz kennt keinen Rechnungshof, diskutierte jedoch schon früh, ob Sie sich einen organisieren wolle. In Deutschland sind die Rechnungshöfe die obersten Behörden des Bundes und der Länder. Sie sind zuständig für die Prüfung der Haushalts- und Wirtschaftsführung der jeweiligen Gebietskörperschaft sowie ihrer Sondervermögen und Betriebe. Die Rechnungshöfe sind unabhängig, sind also nicht an Weisungen der Regierung gebunden. In Deutschland bestehen für den Bund der Bundesrechnungshof und für jedes Bundesland ein Landesrechnungshof, denen zum Teil staatliche Prüfungsämter untergeordnet sind. Auf der Ebene der Europäischen Union gibt es eine damit vergleichbare Institution, den Europäischen Rechnungshof. Die öffentliche Finanzkontrolle stellt in einem demokratischen Staat eine wichtige Funktion dar. Ihre Wirksamkeit ist maßgeblich von der Verbreitung der Prüfungsergebnisse abhängig. Einige Rechnungshöfe nutzen für ihre Öffentlichkeitsarbeit bereits das Internet, siehe Rubrik "Behörden". Um Ihnen die Recherche zu erleichtern, finden Sie unter der Rubrik "Infos" die Links zu den besonders interessanten Seiten. Bei den Gemeinden und ihren Verbänden werden ebenfalls Prüfungen durchgeführt. Örtliche Prüfungen werden durch ein kommunales Rechnungsprüfungsamt bzw. Revisionsamt erledigt. Hinzu kommt eine je nach Bundesland unterschiedlich gestaltete überörtliche Prüfung.

Die Schweiz aber kennt keinen Rechnungshof und ermöglicht somit seinen Bürgerinnen und Bürgern keine unabhängige Kontrolle über seine Behörden, was ausserordentlich undemokratisch, ja totalitär ist!

Die eidgenössische Finanzkontrolle ist keine unabhängige Kontrollinstanz, sondern gibt dem Bundesrat Rechenschaft ab!

Schon 1876, anlässlich der Prüfung von Staatsrechnung und Geschäftsbericht wurde ein Postulat eingebracht, das die Frage eines eidgenössischen Rechnungshofes aufwarf.

1877 wurde die Forderung nach Errichtung eines Rechnungshofes abgelehnt. Stattdessen wurd im Rahmen einer Reorganisation der Finanzverwaltung (vgl. AS 3,24) ein sogenanntes «Kontrollbureau» errichtet.

1924 lehnte der Bundesrat ein 1918 eingebrachtes Postulat für die Einführung eines Rechnungshofes ab und beantragte stattdessen eine Reorganisation der Finanzkontrolle.

1925 nahmen die Eidgenössischen Räte von der Idee eines Rechnungshofes wieder Abstand.

1990 lehnte der Nationalrat einen erneuten Vorstoss für die Schaffung eines Rechnungshofes wieder ab.

Kurz, die Schweizerischen Behörden lassen sich nicht von einer unabhängigen Kontrollinstanz durch das eigene Volk überprüfen! Dadurch bleiben Staatsausgaben intransparent und nicht nachvollziehbar, die ewig steigenden und völlig intransparenten Krankenkassenprämien seien als ulkiges Beispiel dabei erwähnt, was sich ein Staat ohne demokratische Kontrolle leistet!
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Antwort Rente ade.....

Beitragvon ehertig am Fr Sep 23, 2005 9:52 am

Ich danke Ihnen für Ihre Antwort, muss aber hier erwähnen, alles schön und gut. Sie erwähnen die Rechnungshöfe in Deutschland! Aber mal ehrlich, wie steht Deutschland da??? Da sind wir in der Schweiz bedeutend besser dran! Die Grundidee wäre gut, dass man dem Bundesrat mehr auf die Finger schaut! Aber wie kann man hier etwas bewegen als Einzelperson??? Trotzdem ich das Gefühl habe, dass Bundesrat Merz sicher wieder einiges bewegt, oder es mind. versucht! Das Thema Krankenkasse ist gut!!! Aber auch hier, wo ist der Preisdruck? Die Medikamente sollen endlich billiger werden! Aber dies erst ab 2007?? Warum geht alles immer so schlampig! Wir als Arbeitnehmer müssen immer mehr und schneller arbeiten, und dies zu einem z.T. miesen Lohn und in den obersten Etagen wird alles, vorallem wenn es um Geld geht, auf die laaange Bank geschoben!
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Re: Antwort Rente ade.....

Beitragvon zuyox am Fr Sep 23, 2005 11:03 am

ehertig hat geschrieben:Ich danke Ihnen für Ihre Antwort, muss aber hier erwähnen, alles schön und gut. Sie erwähnen die Rechnungshöfe in Deutschland! Aber mal ehrlich, wie steht Deutschland da??? Da sind wir in der Schweiz bedeutend besser dran! Die Grundidee wäre gut, dass man dem Bundesrat mehr auf die Finger schaut! Aber wie kann man hier etwas bewegen als Einzelperson??? Trotzdem ich das Gefühl habe, dass Bundesrat Merz sicher wieder einiges bewegt, oder es mind. versucht! Das Thema Krankenkasse ist gut!!! Aber auch hier, wo ist der Preisdruck? Die Medikamente sollen endlich billiger werden! Aber dies erst ab 2007?? Warum geht alles immer so schlampig! Wir als Arbeitnehmer müssen immer mehr und schneller arbeiten, und dies zu einem z.T. miesen Lohn und in den obersten Etagen wird alles, vorallem wenn es um Geld geht, auf die laaange Bank geschoben!
Nein ehertig,
Den Schweizerinnen und Schweizer des Mittelstandes geht es viel schlechter als dem deutschen Mittelstand, wollte man es klar analysiert haben!
Man müsste sich nämlich ein paar Konstanten herholen, wie das Bruttoinlandprodukt der Schweiz und es mit Deutschland vergleichen, sowie die Anzahl Millionärinnen und Millionäre in der Schweiz und in Deutschland.
Während Deutschland nur über 0.9% Millionärinnen und Millionäre verfügt, gibt es in der Schweiz, gemessen an der Gesamtbevölkerung 2.5%

In der Schweiz stieg die Anzahl der High Net Worth Individuals um 3.2 % auf 185 500, während es in Deutschland nur 760'300 HNWIs oder Millionäre (in Dollar konvertiert) gibt.

Alleine die 300 reichsten Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz besitzen CHF 369 Milliarden.

Die Behauptung, Deutschland stehe schlechter da als die Schweiz, ist nur wahr für HNWI's, d.h Millionärinnen und Millionäre. Für alle anderen ist es nicht der Fall.

Das Pro Kopf BIP der Schweiz liegt laut CIA Worldfactbook nur bei $33'800 (siehe unter GDP - per capita: purchasing power parity, während das von Deutschland zwar nur bei $28'700 liegt, das von Luxembourg hingegen bei $58'900!

Wer also nur das deutsche Pro Kopf Bruttoinlandprodukt sieht, könnte meinen, dem deutschen Mittelstand ginge es schlechter als dem schweizerischen, dem ist allerdings nicht so!

Der deutsche Mittelstand kommt mit 2.8 Mal weniger Millionärinnen und Millionären auf $28'700.

Würde man also das Pro Kopf BIP in der Schweiz und in Deutschland von den deutschen, beziehungsweise schweizerischen Millionärinnen und Millionären bereinigen, kämen die Deutschen besser weg.
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Rente ist nicht sicher

Beitragvon Mani am Fr Sep 23, 2005 1:24 pm

Damit Deutschland die enorme Schuldenlast abbauen kann, wurde ausgerechnet, dass z.B. die Rente um 60% gekürzt werden muss oder die MWST auf 30% erhöht werden muss. Der Bundesrechnungshof hat es nicht geschafft diese ernorme Überverschuldung zu stoppen!
Mani
 

Re: Rente ist nicht sicher

Beitragvon Gast am Fr Sep 23, 2005 5:52 pm

Mani hat geschrieben:Damit Deutschland die enorme Schuldenlast abbauen kann, wurde ausgerechnet, dass z.B. die Rente um 60% gekürzt werden muss oder die MWST auf 30% erhöht werden muss. Der Bundesrechnungshof hat es nicht geschafft diese ernorme Überverschuldung zu stoppen!

Die öffentliche Verschuldung Deutschlands (public dept) entspricht 65.8% des BIPs von $2.362 Bilionen oder genau $1.554 Billionen!

In den USA war 2004 die öffentliche Verschuldung bei 65% des BIP von $11.75 Billionen oder genau $7.64 Billionen.

Die Verschuldung der USA ist somit 5 Mal höher als etwa die Deutschlands und mit ausserordentlich negativen Perspektiven für die USA, da sich die USA in Zukunft noch viel schneller und stärker verschulden wird, als dies in Deutschland der Fall sein wird!

Deutschland aber finanzierte nicht nur die DDR, sondern auch den grössten Teil Osteuropas und diese Finanzierungen waren einmalig. Die Dividenden dieser Finanzierungen werden Deutschland später nutzreich sein.

Weiter aber vergisst Mani, dass die öffentliche Verschuldung der Schweiz 57.2% des BIP ausmacht Das BIP der Schweiz lag 2004 bei $251.9 Milliarden und die öffentliche Verschuldung somit bei $144.1 Milliarden.

Die Schweiz aber, im Gegensatz zu Deutschland und der EU, hat in den letzten 15 Jahren das tiefste Wirtschaftswachstum des OECD Raums ausgewiesen, was bedeutet, dass die Schulden der Schweiz sich langsamer resorbieren werden als etwa die Deutschlands oder der EU. Mit anderen Worten dürfte das Schreckensszenario Manis wohl eher auf die Schweiz, als auf Deutschland, zutreffen.
Gast
 

Re: Demokratie für die Kunden ?

Beitragvon zuyox am Fr Sep 23, 2005 8:23 pm

Gast hat geschrieben:Kunden sind der Lebenssaft der Unternehmung. Die Kunden sollten an den Unternehmungsentscheidungen und am Gewinn partizipieren. Die Kunden sollten aufgrund Ihres in einer Bilanzperiode getätigten Umsatzes prozentual an der Hälfte des Unternehmensgewinnes in dieser Bilanzperiode beteiligt werden. Beispiel Kunde A tätigte 10 000 Franken und Kunde B 5000 Franken Umsatz, dann erhält Kunde A doppel soviel des Unternehmensgewinnes wie Kunde B.
Die demokratische Partizipierung an den Unternehmungsentscheidungen sollte ähnlich funktionieren. Pro 1000 Franken Umsatz z.B. gibt es eine Stimme. Kunden die weniger als 1000 Franken Umsatz getätigt haben, können Ihren Umsatz mit anderen Kunden poolen bis Sie mindestens z.B. eine Stimme zusammenhaben. Kunden können das Stimmrecht auf Personen (andere Kunden des Unternehmens) übertragen.
Das gibt es doch schon lange, auch in der Schweiz! Das Konzept heisst Amway und funktioniert bestens. Auch die Migros könnte sich nach dem Amway Prinzip konstituieren und so Kunden, die viel kaufen und viel vermitteln, auch zu nebenberuflichen Verkäufern machen.
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Die momentane Demokratie schützt die Rentner nicht

Beitragvon Mani am So Sep 25, 2005 5:27 am

Gast hat folgendes geschrieben:
Weiter aber vergisst Mani, dass die öffentliche Verschuldung der Schweiz 57.2% des BIP ausmacht Das BIP der Schweiz lag 2004 bei $251.9 Milliarden und die öffentliche Verschuldung somit bei $144.1 Milliarden.

Wie man sieht schützen die existierenden demokratischen Systeme nicht vor Überschuldung und bereiten daher den Nährboden für zukünftige Enteignungssysteme(Faschismus, Kommunismus, Relgiöse S., und ?). Da muss noch einiges geändert werden.
Eine weitere Bemerkung sei hier nun gestattet: Novartis und Nestle dagegen haben ihre Schulden im Griff. Novartis und Nestle sind die einzigen Unternehmen mit AAA Rating, d.h. die Angestellten erhalten auf jeden Fall die versprochene Firmenrente. Bei aller Kritik an diesen Unternehmen sollte man das auch mal zur Kenntnis nehmen.
Mani
 

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