ehertig hat geschrieben:Mit dem VOI-Konzept, das den Verkauf von Alkohol ermöglicht, will die Migros die Zukunft ihrer Quartier- und Dorfläden sichern.
Der Laden in Wangen an der Aare ist in den letzten Wochen umgebaut worden, gehört weiterhin der Migros, wird aber von einem selbstständigen Geschäftsleiter geführt. Dieser ist bei der Gestaltung des Angebots frei, wie die Migros Aare mitteilte.
Auch wenn es äusserst bedauerlich ist, dass die Migros so durch die Hintertür Alkohol und Rauchwaren ins Angebot aufnimmt, ganz so neu ist das konzept ja nicht. Bereits unter Dutti gab es den Giro-Dienst mit unabhängigen Migros-Partnern. Später hiess das Angebot "Detailist mit Migros-Produkten". Neu ist nur, dass eine ehemalige Migros in ein solches Produkt umgewandelt wird – eine gefährliche Entwicklung.
Ausserdem hatte die Migros ja schon seit Jahren neben fast jedem grossen Geschäft einen kleinen Harddiscounter (Pick Pay, später Denner) einquartiert und Internetladen & Bahnhofläden heissen auch nicht Migros.
Früher gab es Alkoholika und Rauchwaren in kleinen Läden, die dank Migros-Produkten überlebten und so die Versorgung kleiner Dörfer und Quartiere sicherstellten. Heute glaubt die Migros, dass ihre kleineren Filialen nur mit Alkoholika und Rauchwaren überleben können. Das Problem ist einerseits ein ethisch-moralisches und andererseits, dass "Prognosen [...] schwierig [sind], besonders wenn sie die Zukunft betreffen".