Die Idee von Sogrim mal kritisch hinterfragt.
Sorgrim erhebt den Anspruch basisdemokratisch einen Grosskonzern so zu indoktrinieren und dass soziale Eckwerte bei der strategischen Planung der Geschäftspolitik einfliessen MUESSEN.
Ist das der Weg einen Grosskonzern wie Migros aus der Isolation der "behüteten" Schweiz fit für Europa und den Weltmarkt zu machen?
Oder werden nur wie beim Migros-Frühling der 80erJahe grün alternative Handelsformen propagiert, die in keinster Weise zu eine Stärkung des Konzerns beitragen.
Das Paradebeispiel Schweizer Demokratie zeigt doch die wieviel, die sozialen Errungenschaften die wir uns in unzähligen Parlamentssitzungen, ,Kommisionen und Ausschüssen erarbeitet haben, im internationalen Vergleich Wert sind, solange Länder die weniger bis keine demokratischen Strukturen aufweisen, die Macht haben ihre Politik durchzusetzen und nur Dank ihrer Grösse Weltpolitik machen können ohne Rücksicht auf
Internationale Gremien. Der Irak- Krieg ist ja wohl das beste Beispiel für Realpolitik.
Auch innenpolitisch sind einige unserer Gesetze kaum dazu geeignet unser Standort Schweiz attraktiver zur Ansiedelung internationaler Firmen zu machen.
Das Gegenteil ist der Fall, wie das jüngste Beispiel von Amgem zeigt die nun in Irland Arbeitsplätze schaffen.
Auch das gutgemeinte Verbandbeschwerderecht ist ja im Kern absolut demokratisch, doch wohl für eine Firma
ein nicht zu unterschätzender Negativfaktor bei der Standortwahl.
Auch die endlosen Beratungen die eine direkte Demokratie so sozial und fair machen sollen, bringen keine Effizienzsteigerung.
Als Negativbeispiel für die Verschleppung eines Gesetzes sei hier nur das Gewässerschutzgesetz angeführt, das 28 Jahre brauchte bis eine allen Gruppierungen genehme Form gefunden wurde.
Und genau hier passiert der Denkfehler von Sorgim.
Denn eine Migros nach guteidgenössischem Konkordanzprinzip zu verwalten und zu führen, ist der Hemmschuh der schnelle,,flexible Lösungen und Innovationen verhindert, die notwendig sind um im harten Kampf um jeden Kunden bestehen zu können.
Soll man nach diesem Vorbild die Migros führen?
Duttweilers Gedankengut in Ehren, doch wie aktuell sind diese Thesen in der heutigen Zeit?
Was fütr die 50er Jahre galt, kann man doch nicht in die aktuelle Situation übertragen und (noch schlimmer) als
Credo füer die Führung eines Konzerns wie Migros anführen.
Genau aus diesem Grund wurde in den 80er Jahren das Majorzwahlsystem bei Migros eigeführt, damit nicht
sozial verklärte Gruppierungen unter Führung von Hans A,Pestalozzi Entscheidungsbefugnis bei der strategischen Planung erhalten.
Und was wurde aus Migros in den letzten 25 Jahren, und wieviel betrug das Wachstum seitdem?
Um wieviel schneller wuchs Migros als vergleichbare Firmen im selben Umfeld?
Also alles falsch gemacht?
Eine sozialere Arbeitswelt ist ein netter Gedanke doch wohl eher ein Planspiel ewig gestriger Sozialromantiker.
Der Gutmensch existiert nicht im internationalen Handel, oder soll die Migros zu einem 3. Weltladen mit sozialen Ansprüchen werden die jeder Gruppierung dient?
Das nur der soziale Fortschritt für die Initianten und Anhänger von Sogrim im Vordergrund steht ist höchst zweifelhaft, sonst müsste nicht noch ein finanzielles Zückerchen in Form von fiktiven Sogrim-Franken immer wieder aufs Tapet gebracht werden.
Man lese nur mal die Besprechungsprotokolle der letzten 3 Monate.
jDas Beispiel Max Havelaar zeigt doch klar, das dasKundensegment für Produkte aus fairem und sozial nachhaltigem Handel sehr begrenzt , und in weiten Teilen bereits gesättigt ist.
Das Segment der Billigkunden die bei Aldi kaufen, kann man auch mit den bereits bekannten Budgetlinien nur zum Teil auffangen.
Solange man in knapp 20 bis 30 Minuten Wegzeit in Deutschen Landen dieselben Produkte viel günstiger einkaufen kann, solange werden die Umsätze der Grossverteiler weiter stagnieren und sogar fallen.
Das Argument des solidarischen Einkaufens von Schweizern Produkten ist ja völlig abwegig.
Das soll bei Lebensmitteln so sein, doch das Lederschühchen aus der Türkei und die neuen T.Shirts aus China
die lustigen Spielsachen aus Taiwan etc. sind dann etwas völlig anderes?
Das Argument das eine schlankere und effizientere Führung unter Kontrolle eines demokratisch gewählten und mit entsprechenden Controllingrechten ausgestatten Parlaments die Migros schlagkräfiger macht ist zu bezweifeln.
Der einzige Weg eine Holding wie die Migros heute faktisch ist zu führen sind ganz klare hierarchische Strukturen, mit genau festgelegten Kompetenzen.
Da wäre der Schritt zur Aktiengesellschaft der logischere Weg als eine weitere Instanz die strategische Rrichtlinien unter Beiziehung von Interessengemeinschaften jedwelcher Couleurs bestimmt.
Als Verantwortlicher von Migros würde mir dieses Szenario viel mehr Bauchweh machen, als die Offenlegung von Fehlern in der Führung eines Konzerns.
Siehe Beispiel Swisscom wenn die Politik dreinredet.
Wir befinden uns im Krieg, im Weltwirtschaftskrieg, und da sollen die Migros Generäle jeden Soldaten fragen ob er lieber rechts oder links vom Baum die Anhöhe erstürmen will?
Bis dahin ist der Krieg verloren!