(Siehe auch auf Seite 2 mit "Gehe zu" unten rechts)
Ein Bericht von Pit Delamour
2. Fortsetzung
Das grosse „Mick Jagger-Kumulus-Geschenk“:
Der Druck auf die einfachen „MitarbeiterInnen“ wächst weiter...
Früher bekam man im kleinen Lebensmittelladen
5 % Rabatt (-Märkli) und im Konsum sogar
8% Rabatt (-Märkli)
Das bedeutete, dass man
5 Rp oder
8 Rp auf
einen Franken Einkauf gutgeschrieben bekam in Form von Rabattmärkli, die man dann, wenn man für Fr. 100 eingekauft hatte, bei einem Einkauf einlösen konnte.
(Die Arbeit, das Einkleben der Rabattmarken, hatten die Kunden)
Gottlieb Duttweiler hatte ganz konsequent
auf Nettopreise gesetzt und keinerlei Rabatt-Systeme eingeführt, weil er
die Preise möglichst tief halten wollte, was ihm auch gelungen war.
Er hat auch auf Aktionen irgendwelcher Art verzichtet, weil er Unkosten für irgendwelche Rabatt-Systeme und Aktionen unter allen Umständen vermeiden wollte, denn diese hätte er ja dem Kunden wieder belasten müssen, wodurch sich die Preise seiner Migros-Produkte wieder erhöht hätten, also somit keinen Sinn machten.
Dies hätte aber zudem bedeutet, dass die Kunden nicht nur über den Produktepreis den Rabatt und/oder den Aktionsrabatt hätten bezahlen müssen, sondern zudem auch noch die Unkosten, die durch das Rabatt- und/oder Aktions-System entstanden wären.
Er hätte damit den Kunden nicht belohnt, sondern bestraft.
Für ihn war ganz eindeutig klar, das wäre kein Rabatt für die Kunden gewesen, sondern ein ganz eindeutiger Betrug am Kunden.
Dafür waren ihm aber seine Kunden und MigrosgenossenschafterInnen zu viel WERT.
DAS „tolle“ KUMULUS-SYSTEM:
Die „neue“ Migros-Führung hat dann das Kumulus-System eingeführt, über das schon viel geschrieben wurde, deshalb will ich mich hier nur auf eine Berechnung beschränken.
„DAS MICK-JAGGER-KUMULUS-GESCHENK“
Die
Migros verlost insgesamt 15000 Cumulus-Kunden. Diese 15000 Kumulus-Kunden „erhalten“ zwei Eintrittskarten für das „Rolling Stones-Konzert“.
(An der Verlosung kann aber ein Kunde erst teilnehmen, wenn er für Fr. 100 bei der Migros eingekauft hat.)
Für diese Karten werden diesen Gewinnern/Kunden
6000 Kumulus-Punkte belastet. (Wenn sie diese nicht auf dem Konto haben, so können sie dann diese durch Einkäufe bei der Migros abverdienen.)
Da die Kumulus-Punkte laufend abgerechnet werden und die Gutscheine als Bargeld beim Einkauf gelten, hat es praktisch keine Kunden, die eine grössere Menge Kumulus-Punkte auf ihrem Konto haben. (sicher gibt es Ausnahmen, aber ob dann genau die zu den Gewinnern gehören, ist fraglich)
Zur Errinnerung: 1 Kumuluspunkt wir auf einen Franken Einkauf gutgeschrieben und hat einen WERT von 1 Rappen, also 1% des Einkaufs im Vergleich zu damals 5% bei dem kleinen Lädeli und 8% im Konsum.
Damit nun dieser Gewinner der Karten, sich diese 6000 Punkte, die einen WERT von Fr. 60.—(Franken sechzig) haben, abverdienen kann, muss er im Wert von Fr. 6000.- bei der Migros einkaufen. Wenn man annimmt, so ein Kunde kauft für Fr. 250.-- /Monat ein, so dauert es 2 Jahre, bis er diese 6000 Punkte abverdient hat, und bekommt in dieser Zeit keine Kumulus-Punkte mehr ausbezahlt.
Nun kann man sagen, es gibt Tage, wo es Mehrfachpunkte gibt, das ist richtig, aber dabei vergisst, man,
dass diese Mehrfach-Punkte auf Budget-Produkte und Aktionen nicht zählen und Budget-Produkte werden es immer mehr.
So bedeutend ist dies auch nicht, ob es nun 1 Jahr oder 2 Jahre dauert –
Das Wichtigte was daraus zu erkennen ist, die beiden Tickets sind kein Geschenk, da der Kunde
diese 60 Franken in jedem Fall bekommt, wenn er die Einkäufe tätigt.
Diese Tickets
kosten aber für den Kunden nicht nur Fr. 60.—sondern das mehrfache davon, denn inzwischen weiss jede/r jede MigrosgenossenschafterIn, dass das Kumulus-System das Mehrfache an Kosten verursacht, als dass dem Kunden gutgeschrieben wird.
Die Migros selber hatte dies nach Einführung des Systems geschrieben und
sie wollten das System wieder auflösen, hatten aber Angst vor Imageverlust bei den Kunden. Die Kosten hatten sich danach weiter erhöht, aber die Migros konnte nicht mehr zurück und hält an einem Rabatt-System fest,
das den Kunden und die Migros nur riesig viel Geld kostet.
Diese gesamten Unkosten, die wie bereits erwähnt, das Mehrfache vom dem ausmachen, was dem Kunden gutgeschrieben wird,
wird einerseits durch den Druck und die schlechten Arbeitsbedingungen der „einfachen“ ArbeiterInnen kompensiert, indem die MitarbeiterInnen ohne Lohngarantie eingestellt werden und nach Hause geschickt werden, wenn nicht viel Betrieb im Laden ist oder der
Druck aus dem naheliegenden Ausland, wie Aldi und schon bald Lidl, sich bemerkbar macht.
Zum anderen Teil werden die riesigen Unkosten, die das Kumulus-System, die Aktionen und die ganze Budget-Palette verursachen, sei dies durch die Administration, die laufende riesige Werbung, vor allem für die Budget-Produkte und auch deren Verpackung,
den Produktepreisen belastet, und zwar nicht auf die Budget-Produkte, sondern stillschweigend andern Produkten, sodass der Kunde dies gar nicht bemerkt, wenn er nicht von Woche zu Woche die Preise dieser Produkte vergleicht, was natürlich die wenigsten machen und oft dies nicht können, weil sie den Kassenzettel ohnehin nicht mitnehmen.
Sicher kann man dadurch davon ausgehen, dass der Gewinner/Kunde für diese Ticket das 3-4-fache von dem bezahlt, was er gutgeschrieben bekommt und das sind dann
Fr. 180 oder 240 die er selber bezahlt durch seine Einkäufe.
Dass nun aber all die Kunden, die kein Ticket gewinnen und diese Fr. 180 oder Fr. 240 nicht bezahlen müssen, dafür durch Ihre Einkäufe, die ganzen Kosten, die für die Migros, für die ganze Organisation des „Rolling Stones-Konzert" entstehen, bezahlen, darüber herrscht Stillschweigen.
Die Kosten, die nicht mit den Produkten auf den Kunden abgewälzt werden können, werden dann mit weiteren Druck auf die „einfachen“ MitarbeiterInnen kompensiert.
Da kann man nur wiederholen:
Das grosse „Mick-Jagger-Kumulus-Geschenk“:
„Da haben Sie das Geschenk.“
Den
MigrosgenossenschafterInnen, die durch Ihre Einkäufe und den
„einfachen“ MitarbeiterInnen, die dem zusätzlichen Arbeits-Druck stand halten, gebührt ein riesiger Dank, denn sie finanzieren dieses Konzert.
Ein herzliches Dankeschön.
3. Fortsetzung:
Vision "M-Forumelle" Frauen sollen mitreden und mitbestimmen!"
viewtopic.php?t=827
Herzlich grüsst Euch Euer Pit Delamour.
Unser Einsatz gilt den „einfachen“ MitarbeiterInnen. SORGIM http://www.sorgim.ch